Aktionstag Migrationsberatung und Jugendmigrationsdienste
Anlässlich des gestrigen Aktionstages zu Migrationsberatung #MBE und Jugendmigrationsdiensten #JMD hat die ARGE Freie München zu einer Fachveranstaltung eingeladen. Vertreter*innen der Freien Wohlfahrtspflege und der Stadt München haben mit den MdBs Sebastian Roloff (SPD) und Jamila Schäfer (B’90 Die Grünen) über den gesamtgesellschaftlichen Stellenwert und die Arbeit der Migrationsdienste vor Ort diskutiert. Dr. Lukas Köhler (FDP) war leider kurzfristig verhindert.
Einwanderung nach Deutschland ist von der Bundesregierung gewollt und findet, auch begründet durch verschiedenste Krisen, kontinuierlich auf einem hohen Niveau statt. Die sozialpädagogische Beratung und Begleitung von Menschen mit Einwanderungsgeschichte ist für das Gelingen von Integrationsprozessen und zur Herstellung des sozialen Friedens dringend notwendig. Öffentliche und freie Träger leisten mit ihrem breiten Angebot an Beratungs- und Integrationsangeboten auf kommunaler Ebene einen wichtigen Beitrag zur Abdeckung des Beratungsbedarfs. Die über Jahre gewachsene Expertise im MBE und JMD leistet bei komplexen Problemlagen, die auch nach mehreren Jahren des Aufenthalts entstehen können, Unterstützung – diese Arbeit kann alleine von den Behörden nicht geleistet werden.
Bereits jetzt kämpfen die Träger der Migrationsberatung mit einer beträchtlichen Unterfinanzierung, die Haushaltsplanung für 2024 sieht nun trotz steigender Zuwanderungszahlen eine Kürzung um 30% vor.
Julia Sterzer, Geschäftsführerin der AWO München-Stadt und Sprecherin der ARGE Freie München betont eindringlich, dass ohne die Vernetzungs- und Vermittlungsarbeit der freien Träger das Netz der Sozialen Dienste nicht aufrechterhalten werden kann. Die Regierungsvertreter*innen räumen ein, dass eine auskömmliche Finanzierung der MBE und JMD auch hinsichtlich der multiplen Krisenlage und der nachhaltigen Sicherung der Demokratie gewährleistet werden muss und keine Aufgabe der Kommune sein darf.
Im Protokoll zum Flüchtlingsgipfel vom 10.05.2023 heißt es: „Der Bund wird migrationsspezifische Beratung, Erstorientierungs- und Integrationskurse des BAMF sowohl quantitativ als auch qualitativ bedarfsgerecht ausbauen.“ Die Regierung muss ihre Versprechen einlösen und die Haushaltsplanung des Bundes dringend anpassen