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Bergwacht München - Sascha Kletzsch 1
18.05.2022

Bergwacht München: Einsatzreiche Wintersaison 21/22

Im Zugspitzgebiet wurde Ende April der Ski-Betrieb eingestellt. Damit hat das letzte Skigebiet im Dienstbereich der Bergwacht München die Wintersaison beendet. Die Bergwacht München verzeichnet diesen Winter ein Einsatzgeschehen wir vor Corona.

Die Bergwacht des Münchner Roten Kreuzes war durch regen Wintersport- und Wanderbetrieb in ihren Dienstgebieten – der Hochalm in Garmisch, dem Brauneck bei Lenggries, im Spitzingseegebiet bei Schliersee, sowie im Sudelfeld bei Bayrischzell – gefordert.

Neben dem Vorsorgedienst im Skigebiet sind die 100 ehrenamtlichen Mitglieder der Bergwacht München, als unterstützende Bereitschaft, vor allem am Wochenende aktiv. 243 Einsätze wurden in der Wintersaison 2021/22 vom 1.12. bis zum 30.April 2022 durch die Bergwacht München bzw. unter deren Beteiligung abgewickelt. Die Bergwacht Bayern verzeichnete in allen Einsatzgebieten insgesamt 5475 Einsätze.

Viele Wanderer im späten Winter
„Als außergewöhnlich fiel uns in unseren Dienstgebieten die durchwegs hohe Anzahl an Wanderer*innen und Bergsteiger*innen auch im Winter auf“, erklärt der Bereitschaftsleiter der Bergwacht München Heinz Neiber. „Die Bayerischen Alpen sind auch in der staaden Zeit ein beliebtes Ziel. Immer wieder wählen Menschen eine Tour, ohne sie auf die eigenen Fähigkeiten und die vorgegebenen Bedingungen hin zu prüfen.“ Gerade zum Ende des Winters stellte die Bergwacht Bayern eine außergewöhnlich hohe Zahl an Abrutschunfällen auf Altschneefeldern fest. Teilweise endeten diese Abrutsche mit schwersten Verletzungen bis hin zum Tod.

Herausfordernde Lawinensituation für Skitourengehen
In den Bayerischen Alpen verzeichnete der Lawinenwarndienst Bayern diesem Winter reges Lawinengeschehen. Die Lage forderte von den Bergsteiger*innen und Bergretter*innen großes lawinenkundliches Verständnis und umsichtiges Verhalten.

„Trotz der herausfordernden Lawinensituation blieben die von vielen prophezeiten Skitourengeher-Unfälle jedoch aus“, betont Neiber. „Die Befürchtungen, dass die coronabedingt, stark gestiegene Zahl von Tourengeher-Neulingen zu einer erhöhten Anzahl von Unfällen, Verletzten und Toten in den Bergen führen würde, hat sich eindeutig nicht bestätigt“.

Einsatzniveau wie vor Corona
Das bedeutet auf Ebene der Bergwacht Bayern, wie auf Ebene der Bergwacht München ein Einsatzaufkommen wie vor der Pandemie. Für die Einsatzkräfte, wie für die Wintersportler in den Skigebieten galten jedoch die Vorgaben zum Pandemieschutz. Trotz dieser erschwerten Bereitschaftsdienst- und Einsatzbedingungen hatte die Bergwacht München einen Einsatzfaktor je aktiver Einsatzkraft von 2,43. Das bedeutet: Jede der aktiven Einsatzkräfte war in diesem Winter durchschnittlich an 2,43 Einsätze beteiligt.

Neiber betont die gute Zusammenarbeit der Retter: „Wir danken den ortsansässigen Bergwachten der Region Hochland für die gute Zusammenarbeit, im speziellen den Bergwachten Schliersee, Rottach, Hausham, Lenggries, Bad Tölz, Wolfratshausen, Grainau und Garmisch. Unser zusätzlicher Dank gilt den Luftrettungsbetreibern, sowie der Alpinpolizei.“

42 % Frauen in Ausbildung bei der Bergwacht München
Aktuell sind 100 Aktive Einsatzkräfte (darunter 16 Frauen) vor allem im Vorsorgedienst an den Wochenenden vor Ort im Einsatz. Einzelne aktive Einsatzkräfte mit Spezialaufgaben unterstützen zusätzlich die Bereitschaften vor Ort auch unter der Woche und bei nächtlichen Sucheinsätzen.

Derzeit befinden sich 36 Anwärter in der Ausbildung. Davon 42% Frauen. Auch hier blickt die Bereitschaft auf eine erfolgreiche Saison zurück. In diesem Winter haben sich fünf Anwärter*innen erfolgreich der Winterprüfung gestellt, zwei Anwärter*innen konnten ihre Ausbildung abschließen und bereichern nun die Stammmannschaft als neue Einsatzkräfte.

Bergwacht München
Die Bergwacht in München eine ehrenamtliche Gemeinschaft des Münchner Roten Kreuzes wurde 1920 als eine der ersten Bergwacht-Bereitschaften gegründet. Die Bergwacht München ist tätig in den Gebieten der Hochalm in Garmisch, dem Brauneck bei Lenggries, im Spitzingseegebiet bei Schliersee, sowie im Sudelfeld bei Bayrischzell. Neben der Bergrettung ist die Bergwacht München im Bereich Natur- und Umweltschutz engagiert.

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