Erste Hilfe gegen Hitze
Bis zu 34 Grad meldet der Wetterdienst für die kommenden Tage in München und im Münchner Umland. Das Münchner Rote Kreuz gibt Tipps, wie man trotz Hitze „cool“ bleibt und die Sonne ohne gesundheitliche Probleme genießen kann.
„Hochsommerliche Temperaturen, wie wir sie die nächsten Tage erwarten, haben auch Schattenseiten. Hitze kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Besonders ältere und kranke Menschen, aber auch Säuglinge und Kleinkinder sind gefährdet. Hohe Temperaturen machen aber auch allen zu schaffen, die schwer arbeiten oder intensiv Sport betreiben“, erklärt Dr. Frithjof Wagner, Chefarzt des Bayerischen Roten Kreuzes Kreisverband München.
Erste Hilfe bei einem Hitzenotfall
Akute Erkrankungen wegen hoher Temperaturen reichen von einem leichten Sonnenstich bis zu einem Kreislaufkollaps. Hinweise für einen Hitzenotfall können Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, hochroter heißer Kopf, kühle Körperhaut, Schüttelfrost, Schwindel, Blutdruckkrisen, Krämpfe oder Bewusstseinsstörungen sein. Besondere Gefahr besteht bei akut einsetzender Bewusstlosigkeit. Zucken einzelne Gesichtsmuskeln oder schüttelt sich der ganze Körper krampfartig besteht unter Umständen ein Krampfanfall. Hier soll sofort der Notarzt gerufen werden und der Patient vor Verletzungen geschützt werden.
„Bei Verdacht auf einen Hitzenotfall ist es wichtig, die Person sofort in den Schatten zu bringen und den Oberkörper erhöht zu lagern. Auch ein aufgespannter Schirm hilft sofort. Ist die Patientin bzw. der Patient bei Bewusstsein, geben Sie etwas zu trinken – Wasser oder elektrolythaltige Getränke wie beispielsweise Apfelsaftschorle oder Tee sind hier geeignet. Beengende Kleidung unbedingt öffnen, um einen Wärmestau zu verhindern. Zusätzliche Kühlung bringen kalte Umschläge auf der Stirn und Zufächeln von Luft. Wenn nach kurzer Zeit keine Besserung eintritt, rufen Sie den Rettungsdienst unter 112“, empfiehlt das Rote Kreuz. „Hat die betroffene Person das Bewusstsein verloren hat, bringen Sie sie in eine stabile Seitenlage. Prüfen Sie die Atmung und alarmieren Sie umgehend den Rettungsdienst.“
Einfache Maßnahmen helfen präventiv, das Gesundheitsrisiko bei starker Hitze zu verringern.
Das Münchner Rote Kreuz gibt Tipps, wie man trotz Hitze cool bleiben kann. Dabei ist es wichtig, gut auf den eigenen Körper zu achten und seine Mitmenschen zu beobachten, um einem Hitzenotfall vorzubeugen.
Kühlen Kopf bewahren
Vorsicht auch vor direkter Sonneneinstrahlung: Längere Aufenthalte im Freien und körperliche Anstrengungen sollten vor allem gefährdete Personengruppen vermeiden. Bewegung in heißer Umgebung bedeutet eine Doppelbelastung für den Kreislauf. Eine leichte, schattenspendende Kopfbedeckung und weite atmungsaktive Kleidung machen die hohen Temperaturen erträglicher. „Suchen Sie kühle Orte auf. Einige Zeit in einem kühlen Bereich entlastet den Körper massiv. Kühle Innenräume, aber auch schattige Grünflächen oder Parks bieten Erholung von der Hitze“, empfiehlt Dr. Wagner.
Trinken, trinken, trinken
„Auch wenn es banal klingt: Viel trinken hilft! Das sind zwei bis drei Liter pro Tag. Man soll auch viel trinken, obwohl man nicht durstig ist, denn ein Durstgefühl setzt erst ein, wenn man bereits viel Flüssigkeit verloren hat. Das gilt besonders für ältere Frauen und Männer. Kranke Menschen sind ebenfalls besonders gefährdet, da manche Medikamente entwässernd wirken“, so der Chefarzt des Roten Kreuzes. Dabei Alkoholkonsum einschränken, da er zu vermehrtem Flüssigkeitsverlust führt.
Lauwarm duschen
Ein einfacher Tipp ist es auch, den Körper zu erfrischen. Eine kühle oder lauwarme Dusche ist eiskaltem Wasser vorzuziehen, da sich bei kaltem Wasser die Poren zusammenziehen und der Körper noch mehr ins Schwitzen kommt. Stirn, Hände, Nacken mit Wasser kühlen, erfrischt ebenfalls. Kühle Bäder der Unterarme, kalte Umschläge oder Fußbäder sind ebenso eine Wohltat für den Körper.
Sorge um die Mitmenschen
Ein Appell des Rote Kreuzes: „Kümmern Sie sich um Ihre Mitmenschen. Achten Sie jetzt besonders auf Familie, Freunde, Nachbarinnen und Nachbarn. Fragen Sie – besonders ältere Menschen – wie es ihnen bei der Hitze geht und ob sie Hilfe brauchen.“