Europäischer Tag des Notrufs
30 Jahre europaweite Notrufnummer 112. Das Münchner Rote Kreuz weist zum Europäischen Tag des Notrufs 112 am 11. Februar auf die Wichtigkeit der Nummer hin. Bei 71.930 Einsätzen leistete das Münchner Rote Kreuz im Vorjahr Hilfe und war dabei rund 1,5 Millionen km unterwegs.
112 EU-weit seit 1991 gültig
Am 29. Juli 1991 beschloss der EU-Ministerrat die Einführung der 112-Nummer. Neben der 112 sind weiter nationale Notrufnummern in Gebrauch, über die 112 können jedoch in allen EU-Ländern die Notrufdienste erreicht werden. Außerdem wird die 112 auch in einigen Ländern außerhalb der EU verwendet, z. B in der Schweiz und in Südafrika. Die 112 ist ohne Ländervorwahl für den Anrufer vom Festnetz und vom Mobiltelefon kostenlos erreichbar. Mobilfunknutzer in Deutschland können auch dann einen Notruf absetzen, wenn das eigene Mobilfunknetz nicht verfügbar ist.
Eine Nummer die Leben retten kann.
Die Notrufnummer 112 verbindet den Anrufer mit der zentralen Leitstelle. Für die Landeshauptstadt und den Landkreis München ist eine Integrierte Leitstelle verantwortlich, die sowohl den Rettungsdienst, als auch die Feuerwehr alarmiert.
Viele Menschen sind unsicher, wann sie die lebensrettende Nummer 112 wählen sollen. „Bei lebensbedrohlichen Erkrankungen oder schweren Verletzungen und bei Bränden ist die 112 die richtige Nummer“, erklärt Sönke Lase, Leiter Rettungsdienst beim Münchner Roten Kreuz. Ein Notruf bei der Rettungsleitstelle ist in allen lebensbedrohlich erscheinenden Situationen zwingend – unter anderem bei Verdacht auf Herzinfarkt, Schlaganfall, starken Blutungen, offenen Knochenbrüchen und Verbrennungen. „Auch in Situationen, die schwer einschätzbar sind oder in denen Zweifel am lebensbedrohlichen Gesundheitszustand der betroffenen Person bestehen, soll die Notrufnummer 112 gewählt werden“, betont Lase.
Die fünf W-Fragen beim Absetzen des Notrufs beachten
Die Mitarbeiter*innen der Leitstelle geben, wenn nötig, Erste-Hilfe-Hinweise. Sie leiten im Ernstfall auch zu Wiederbelebungsmaßnahmen an und bleiben im Bedarfsfall begleitend am Hörer.
Bei der Meldung des Notfalls fragen sie die wichtigsten Daten ab. Die wichtigsten Angaben sind: Wo ist der Ort des Notfalls? Was ist passiert? Wie viele Personen sind betroffen? Wer meldet den Notfall? sowie das Warten auf Rückfragen. Erst wenn der Mitarbeiter der Leitstelle alle benötigten Informationen hat, darf der Anrufer auflegen.
Nicht immer ist die 112 die richtige Nummer
Nicht lebensbedrohlich erkrankte Menschen können in der Regel nachts, am Wochenende oder an Feiertagen, bzw. wenn der Hausarzt nicht verfügbar ist, Hilfe durch Haus- und Fachärzte in Anspruch nehmen. Unter 116 117 ist der ärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung erreichbar. Erkrankungen, die vom ärztlichen Bereitschaftsdienst versorgt werden, sind beispielsweise grippaler Infekt, Brechdurchfall, Rücken- oder Bauchschmerzen.
Münchner Rotes Kreuz leistete 71.930 Einsätze
Die Einsatzkräfte des Rettungsdienstes des Münchner Roten Kreuzes leisteten 2020 bei 45.200 Notfällen in der Landeshauptstadt und im Landkreis München Hilfe. Zusätzlich war das Rote Kreuz für 26.730 Krankentransporte und Verlegungsfahrten verantwortlich. Insgesamt waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 71.930 Mal im Einsatz und haben dabei rund 1,5 Millionen km zurückgelegt.