Münchner Helfer*innen des BRK im Hochwassereinsatz
Ehrenamtliche Kräfte des Münchner Roten Kreuzes sind aktuell im Hochwassergebiet in Reinland-Pfalz im Einsatz. Helfer*innen des Fachdienstes Technik und Sicherheit, der Verpflegungs- und Betreuungseinheiten und der Psychosozialen Notversorgung helfen in Neuwied, Bad Neuenahr-Ahrweiler und im Bereitstellungsraum Nürburgring.
Bereits seit Donnerstag sind fünf ehrenamtliche Einsatzkräfte einer Schnelleinsatzgruppe Verpflegung des Münchner Roten Kreuzes vor Ort in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Bis zu 7.000 Mahlzeiten bereiten sie am Tag zu. Sie verpflegen Betroffene sowie Helfer*innen mit Frühstück, Mittagessen und Abendessen.
Heute um 4 Uhr früh haben sich zusätzliche zehn Helfer*innen des BRK-Kreisverbandes München als Teil einer Betreuungseinheit mit Ziel Nürburgring auf den Weg gemacht. Sie transportieren technisches Material wie einen Wasserversorgungssatz, mit dem eine Ausgabestelle für Wasser aufgebaut und betrieben werden kann, Stromgeneratoren sowie Feldbetten. Sie lösen die sich vor Ort befindlichen Kolleg*innen ab. Ihr Einsatz wird bis Montag Abend kommende Woche dauern.
Ehrenamtliche des Fachdienstes Logistik und Technik des BRK-Kreisverbands München waren bis Mittwoch in Neuwied im Einsatz. Die Einsatzkräfte sorgten dafür, dass die Küche des Verpflegungsdienstes über Strom, Wasser und Licht verfügt. Zudem fuhren sie medizinische Ausrüstung zu zwei in Containern provisorisch eingerichteten Arztpraxen. Vorrangig benötigte man dort Tetanus-Impfstoff, Desinfektionsmittel, Handwaschpasten und Material für die Versorgung von Verletzungen der Helfer*innen. Daneben kümmerten sich Expert*innen der Psychosozialen Notfallversorgung des Münchner Roten Kreuzes um Geschädigte, sowie eingesetzte Helfer*innen die seelische Unterstützung benötigten.
„An der Verpflegungsstation, die wir technisch betreuten, erschien eine alte Dame mit einer Tasse. Dies war das einzige Teil ihres Hausstands, das ihr geblieben war. Sie fragte nach einem Teller Suppe, da sie seit zwei Tagen nichts mehr gegessen hatte“, schildert Walter Mungel, Leiter des Fachdienstes Technik und Sicherheit im Münchner Roten Kreuz, der nach dem Hochwasser im rheinlandpfälzischen Neuwied mit fünf Kameraden für vier Tage vor Ort war, um akut zu helfen. „Ein Mann erzählte uns, wie schnell die Fluten den Ort überschwemmt hätten, man habe kaum reagieren können. Er habe noch gesehen, wie seine Nachbarn sich in letzter Minute auf das Dach ihres Hauses hätten retten können. Plötzlich wurde das gesamte Haus vom Wasser mitgerissen.“
Körperliche und psychische Belastung für die Helfer*innen
Alle Einsatzkräfte des Münchner Roten Kreuzes sind ausgebildete Sanitäter*innen und verfügen über zusätzliche Fachausbildungen. Die Helfer*innen sind rund 72 Stunden im Hochwassergebiet im Einsatz, bevor sie von der nächsten Einheit abgelöst werden. Für die Kräfte bedeutet dieser Einsatz Schwerstarbeit, aber auch eine immense psychische Anstrengung. Trotz der enormen Belastung ist es aber auch ein gutes Gefühl, den schwer getroffenen Menschen beistehen zu können, erzählen die Helfer*innen.
Hilfe aus München im Rahmen der Kontingenteinsätze
Die Helfer*innen des BRK-Kreisverbands München sind Teil der rund 1.500 Einsatzkräfte aus dem Freistaat Bayern, die im Rahmen der Kontingenteinsätze bisher in Rheinland-Pfalz im Einsatz gewesen sind. Aktuell betreiben die bayerischen Kräfte mehrere Unfallhilfsstellen und stellen täglich die Verpflegung von Tausenden Helfer*innen und Anwohner*innen sicher. Zudem sind weiterhin Kräfte der psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) im Einsatz.