Rettungsdienst unterstützte bei Corona-Verlegungen
Beteiligung an „Kleeblatt“-Fahrten
Der Rettungsdienst des Münchner Roten Kreuzes unterstützte im November und Dezember, als die Corona-bedingte Hospitalisierungsrate wieder angestiegen war, bei der Verlegung von Covid-Patienten zwischen Kliniken innerhalb Deutschlands, im sogenannten „Kleeblatt-Prinzip“. Die Rettungskräfte brachten Schwerkranke zum Abflug von München nach Düsseldorf oder Hamburg und versorgten sie bis zur Übergabe am Flugzeug. Die eingesetzten Spezialfahrzeuge verfügen über eine umfangreiche medizintechnische Ausstattung, und auch das begleitende Personal muss während dieser Intensivtransporte erweiterten fachlichen Anforderungen gerecht werden: zum Beispiel beim Überwachen der Vitalwerte des Patienten, beim Umgang mit dem arteriellen Zugang für die Messung des interarteriellen Blutdrucks und bei speziellen Medikamentengaben.
Ein großes Danke an unsere Kolleg*innen im Rettungsdienst, die diese zusätzlichen Aufgaben trotz Dauerbelastung durch die Pandemie hochprofessionell und mit viel Engagement übernehmen.
Einsatz für den M-RTW
Im Rahmen dieser Verlegungen kam auch unser Mehrzweckrettungswagen (M-RTW) zum Einsatz. Das Fahrzeug wurde im Vorjahr angeschafft und ist für unterschiedliche Aufgabenstellungen geeignet.
Die Einsatzoptionen des M-RTW reichen vom Standard Rettungsdiensteinsatz, Verlegungseinsatz (V-RTW) mit Intensivtrage über den Schwerlasttransport sowie den Schwerlasttransport mit Intensivtrage bis zum Bettentransport (hier auch Schwerlast).
Besonders wenn unsere drei Schwerlast-Rettungswagen (S-RTW) bei einzelnen Szenarien an ihre Einsatzgrenzen geraten, ist der M-RTW am Start. Denn teilweise überschreiten die Patient*innen die maximale Beladungszulassung der S-RTW, die Maße der Patienten lassen keinen Transport auf den Tragen der S-RTW zu oder auch besondere individuelle Situationen der Patienten lassen ein Umlagern aus dem Krankenhausbett nicht zu.
Optional können auch u.a. Intensivtransporte im Verlegungsdienst durchgeführt werden – wie eben bei den „Kleeblatt“-Fahrten. Das Fahrzeug hat für die unterschiedlichen Einsatzzwecke eine deutlich erweiterte Intensivmedizinische Ausstattung an Bord.
Kompetenzgruppe Sondertransport
Das Fahrzeug ist in den Abmessungen deutlich größer als unsere normalen Rettungsfahrzeuge, u.a. hat es ein Gesamtgewicht von 8 Tonnen. Daher kann das Fahrzeug – nicht zuletzt aufgrund der komplexen Aufgabenstellung – nicht im Einsatz „besprungen“ werden, vielmehr ist dafür eine eigene Kompetenzgruppe Sondertransport vorgesehen, die dieses Fahrzeug betreut und in den Einsatz bringt. Die Einsätze werden dabei mit speziell abgestimmten Konzepten – um körperliche Belastungen zu begrenzen – durchgeführt.
Die Kompetenzgruppe besteht aus Rettungsdienstmitarbeitern des BRK Rettungsdienst München, die die Qualifikation Notfallsanitäter/Rettungsassistent (optimal auch mit FS C) und Rettungssanitäter (mit FS-Klasse C) ausweisen können. Für die Aufgabenwahrnehmung sind zusätzlich spezielle Ausbildungsmodule wie u.a. „Ladungssicherung“, „Intensivtransport“ und „medizinische Besonderheiten bei Schwerlastpatienten“ notwendig.