Transkultureller Abschiedsraum
Im Haus Alt Lehel haben die Mitarbeiter*innen einen transkulturellen Abschiedsraum gestaltet.
Um die interkulturelle Öffnung in den Münchner Pflegeeinrichtungen zu fördern, stellte der Stadtrat Einrichtungen Geld für eine entsprechende Gestaltung des Innenbereichs zur Verfügung. Das Haus Alt-Lehel entschied, damit einen „transkulturellen Abschiedsraum“ einzurichten. Der Raum soll Bewohnern, die im Sterben liegen, und ihren Angehörigen ein Umfeld bieten, das unterschiedliche kulturelle Bedürfnisse berücksichtigt. Ein Zimmer wurde dafür extra umgebaut und mit entsprechendem Mobiliar, Beleuchtung und Requisiten ausgestattet. Bereits im Oktober 2018 hatte eine Schulung zur interkulturellen Sterbebegleitung im Haus begonnen, sodass die Teilnehmer ihr erworbenes Wissen nun in das Projekt einfließen lassen konnten.
Die symbolneutrale Gestaltung des Zimmers hat der Künstler Patrik Tircher übernommen. Sie bildet die Basis für eine religionsübergreifende Pflegeoase der Ruhe, der Einkehr und des stillen Gebets.
Elemente aus der Natur sollen das Bewusstsein dafür schärfen, dass wir aus der Natur kommen und zur Natur zurückkehren. An der Decke wurde aus textilen Materialien eine Sonne oder Wolkenformation mit Flucht ins Unendliche nachgebildet. Und am Kopfende des Bettes erinnert eine goldene Scheibe sowohl an die untergehende Sonne als auch an den aufgehenden Mond. Das Licht im Abschiedsraum ist dimmbar, um es den Bedürfnissen des Sterbenden anzupassen. Aus demselben Grund wurden durchbrochene Fensterläden angebracht, die nicht nur an orientalische oder südländische Architektur erinnern, sondern einen Lichteinfall ermöglichen, ohne dass die In dieser Atmosphäre können die Angehörigen, für deren Totenwache ein bequemer Liegesessel bereitsteht, ihre kulturspezifischen Rituale des Abschiednehmens selbst gestalten. Dafür stehen neben den heiligen Schriften der großen Weltreligionen diverse religiöse Gegenstände zur Verfügung.