Welttag des Hundes
10. Oktober Welttag des Hundes
Retter auf vier Pfoten
Die Rettungshundestaffel des Münchner Roten Kreuzes ist als Schnelleinsatzgruppe an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr in Alarmbereitschaft, um Menschen in und um München zu retten. Sie unterstützt Polizei, Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen bei der Suche nach vermissten Personen.
„Auch heute, in einer Zeit mit vielen technischen Möglichkeiten, beweist die Erfolgsstatistik, dass bei der Vermisstensuche in den meisten Fällen unsere Rettungshunde allen technischen Hilfsmitteln überlegen sind“, erklärt der Leiter der Rettungshundestaffel des Münchner Roten Kreuzes Frank Singer. „Bei der Suche nach vermissten Menschen ist höchste Eile geboten. Denn eine der größten Gefahren für Vermisste ist die Unterkühlung, die nicht nur im Winter, sondern auch in kühlen Sommernächten oder bei Regen relativ schnell lebensbedrohlich werden kann. Hier können wir uns auf unsere sehr gut ausgebildeten Vierbeiner verlassen.“
Etwa 20 ehrenamtliche Einsatzkräfte der Schnell-Einsatz-Gruppe Rettungshunde des Münchner Roten Kreuzes sind an 365 Tagen im Jahr in Alarmbereitschaft und rücken im Notfall Tag und Nacht in aus, um gemeinsam mit den Helfern auf vier Pfoten Menschenleben zu retten. Rettungshunde Hundeführer*innen und Helfer*innen rücken stets in Teams aus. Der Hundeführer konzentriert sich auf seinen vierbeinigen Partner, mindestens eine weitere Einsatzkraft übernimmt beispielsweise Orientierung mit GPS, Karte und Kompass.
Spürnase und intensives Training
Lapinporokoira, Labrador Retriever, Schäferhund-Husky Mischling, Australian Cattle Dog, Nova Scotia Duck Tolling Retriever, Malinois – bei der Rettungshundestaffel des Münchner Roten Kreuzes ist Vielfalt Trumpf. Schneller als jedes andere Hilfsmittel orten ihre empfindlichen Nasen Verletzte und Verschüttete. „Der Geruchssinn alleine macht noch keinen Rettungshund aus“, betont Singer. „Bis zur Prüfung und dem ersten Einsatz ist viel Arbeit für die Hunde und die Hundeführer*innen zu bewältigen.“ Wöchentliches Suchtraining in unterschiedlichen Gebieten Münchens, ergänzt mit einem 14tägigen Gehorsams- und Geschicklichkeitstraining ist schon ein beachtliches Programm für die ehrenamtlichen Mitglieder der Rettungshundestaffel des Münchner Roten Kreuzes. Dazu kommen noch bis zu zehn Ganztagesübungen im Jahr und einmal im Jahr ein Trümmertraining auswärts in speziell dafür vorgesehenen Arealen, Dauer: eine Woche. Mindestens fünf Einsatzübungen, Fortbildungen und Prüfungen kommen noch dazu. All das, um fit zu sein für den Ernstfall.
Rettungshunde werden in den Bereichen Flächensuche, Trümmersuche und Mantrailing (Verfolgung einer menschlichen Geruchsspur durch den Rettungshund) ausgebildet. Die geprüften und einsatzbereiten Rettungshunde müssen absolut verlässlich in der Vermisstensuche sein. Die Ausbildung zum geprüften Rettungshund ist zeitaufwändig und dauert in der Regel zwei bis drei Jahre. Erst nach erfolgreich absolvierter Prüfung dürfen Rettungshunde in den Einsatz, wobei die Prüfung alle zwei Jahre wiederholt werden muss.
Die Hundeführer*innen und Helfer*innen gewährleisten als ausgebildete Sanitäter die medizinische Erstversorgung. Darüber hinaus beherrschen sie den Umgang mit Digitalfunk, Karte, Kompass und GPS. Die Mitglieder der Rettungshundestaffel engagieren sich ehrenamtlich und sind bereit, mitten in der Nacht bei Wind und Wetter in den Einsatz zu gehen.
Ob vermisstes Kind, verletzter Sportler im Wald oder eine orientierungslose Person, die nicht mehr alleine nach Hause findet. Wird ein Mensch vermisst, sind die Retter auf vier Pfoten unverzichtbare Helfer. Auch bei Unglücken wie eingestürzten Gebäuden zum Beispiel nach einer Gasexplosion oder Schlammlawinen sind Hunde trotz aller technischen Möglichkeiten ebenfalls unverzichtbare Helfer.