MiiB_Juni

MiiB_Juni_2019

08 ) e i r g e d r ( k c o t s i : n o i t a r t s u l l I Inhalt 0 3 a n o a b / m o c k c o t S i : o t o F . h c s z t e l / a h c s a S : o t o F 16 30 Vater aus der Ferne: Viele Väter erleben die pure Verzweiflung, wenn ihre Ex-Partnerin mit dem Kind in eine entfernte Stadt zieht. Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie: Vier Patientengeschichten verdeutlichen, was die Therapeuten und Sozialpädagogen bewirken. Häusliche Pﬂege: Die Beratungsstelle für ältere Menschen und Angehörige des Münchner Roten Kreuzes gibt wertvolle Tipps. AKTUELL 04 15 Nachrichten aus dem Kreisverband Aktionen rund um München REPORT 08 „Morgen kommt Papa!“ Viele Scheidungsväter stellt es vor Probleme, wenn die Mutter mit dem Nachwuchs wegzieht. 16 „Mein Kopf macht Faxen!“ Patienten mit psychischen Erkran- kungen erhalten in der Tagesklinik des Roten Kreuzes kompetente Hilfe. 26 „Der Naturschutz muss in die Köpfe der Menschen!“ Hannes Jaenicke tauschte sich mit den Helfern der Wasserwacht über wirkungsvollen Umweltschutz aus. 14 25 34 RÄTSEL SERVICE Kaskaden, Strudel und Fontänen Wie gut kennen Sie unsere Brunnen? Kreuzworträtsel Die Seite für Kids mit Grips Gewinner der vergangenen Ausgabe 32 Hilfe auf einen Blick 34 Impressum SPEKTRUM 24 „Eine neue Geschichte entwickeln“ Traumata bei kleinen Kindern erkennen und therapieren 30 LEBENSHILFE Hilfe für ältere Menschen und pflegende Angehörige Rat und Tat in jeder Lebenslage des Älterwerdens. Titelthema: Der Schauspieler Hannes Jaenicke begleitete eine Müllsammelaktion der Wasserwacht am Feringasee. u a k c o L r e v a X : o t o F 26 Selbstvertrauen zurückgewinnen und Lebensperspektiven entwickeln Zu Beginn der 80er-Jahre erfolgte die statio- näre Behandlung von Menschen mit psychi- schen Erkrankungen noch vorwiegend fernab der Münchner Innenstadt im Großklinikum in Haar und in den Universitätskliniken. Die Strukturen waren dringend reformbedürftig. Gemeinsam mit dem Direktor der psychia- trischen Universitätsklinik in der Nußbaumstraße gründete das Münchner Rote Kreuz daher die „Tagesklinik für psychisch Kranke“ in der Lindwurmstraße – ein erster Baustein gemeindenaher Betreuung. Das Besondere: Die Patienten konnten tagsüber in einem freundlichen, beschützten Milieu ein medizinisches und therapeutisches Programm in Anspruch nehmen, dabei aber in ihrem vertrauten Umfeld wohnen bleiben. Alltagsnähe kombiniert mit einer täglichen hochintensiven Behandlung bildet seitdem die entscheidende Säule des Heilungskonzepts. Mit durchschnitt- lich 80 behandelten Patienten pro Jahr hat sich die Tagesklinik in Trägerschaft des Münchner Roten Kreuzes zu einem erfolgreichen Bestandteil im modernen Verbund der psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung in der Landeshauptstadt entwickelt. Die Räumlichkeiten in der Lindwurmstraße kamen jedoch in die Jahre. Mit dem Umzug des Kreisverbands in die Perchtinger Straße bot sich nun die Möglichkeit, die Tagesklinik in das Ver- waltungsgebäude zu integrieren sowie modern und zeitgemäß zu gestalten. In unserem Schwerpunkt dieser Ausgabe schildern wir anhand von vier Erfahrungsberichten, wie die Patienten nach schweren seelischen Krisen ihr Selbstvertrauen zurück- gewinnen und Perspektiven entwickeln konnten. Aus Liebe zum Menschen! Herzlichst Ihr/euer Karl-Heinz Demenat Vorsitzender

0 4 Aktuel l 3 FR AGEN u a k c o L r e v a X : o t o F Tobias Meindl, stv. Ortsgruppenleiter der Unterföhringer Wasserwacht, über den Test von Stehpaddel- Brettern zur Rettung von Badegästen. Neues Rettungsmittel Herr Meindl, wie sollen die Stehpad- del-Bretter nach der Versuchsphase eingesetzt werden? Wir testen sie für die Suche nach Ver- missten, für die Rettung von Schwim- mern und für den Transport geschwäch- ter oder verletzter Badender ans Ufer. Warum soll dies künftig auch per Stehpaddel-Brett erfolgen? Das Board kann ein zusätzliches Ret- tungsmittel sein. Bei einigen Kriterien erweist es sich sogar als geeigneter als das Motorboot: Zunächst einmal ist es manövrierfähiger. Da beim Brett keine Schraube den Gewässerboden aufwühlt, erkennt man besser, was auf dem Grund treibt. Die Helfer im Boot sehen unter dem Bootsrumpf lei- der nichts – auf dem Brett hat man den kompletten Überblick. Auch ist der Schatten, der beim Blick ins Wasser stört, beim Brett deutlich kleiner. Und der Retter kann sich damit im flacheren Gewässerteil sowie in direkter Nähe zu Badegästen bewegen. Wird das Rettungsboot also demnächst überﬂüssig? Ganz im Gegenteil: In puncto Geschwin- digkeit ist das Motorboot immer noch unschlagbar. Ebenso, wenn mehrere Hilfsbedürftige zu transportieren sind beziehungsweise mehrere Helfer zum Einsatzort gebracht werden müssen. Aber in Situationen, in denen das Brett seine Vorteile ausspielen kann, sollten wir das Boot für mögliche weitere Ein- sätze, in denen es unverzichtbar ist, zur Verfügung halten. n e h c n ü M V / / R B : o t o F Rotes Kreuz begrüßt EuGH-Urteil zum Rettungsdienst t s i e n / s u a / l : o t o F Das Rote Kreuz sieht sich durch das Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom 21. März in seiner Auffassung bestätigt, dass die Vergabe von Ret- tungsdienstleistungen an anerkannte Hilfsorganisationen ohne europaweite Ausschreibung erfolgen sollte. Denn dies schafft mehr Planungssicherheit und setzt der Kommerzialisierung des Rettungsdienstes ein Ende. Der qualifizierte Krankentransport und die Notfallrettung in einem Rettungswagen sind sowohl für den Zivil- und Katastrophenschutz als auch für die Gefahrenabwehr in Deutschland von elementarer Bedeutung. Diese für die gesamte Gesellschaft wichtige Vergabe von Rettungsdienstleistungen muss von aner- kannten Hilfsorganisationen erbracht und darf nicht dem privatwirtschaftlichen Markt überlassen werden, in dem die Rendite-Interessen von multinationalen Wirt- schaftskonzernen und Private-Equity-Unternehmen den Ausschlag geben. Dass die Vergabe von Rettungsdienstleistungen künftig ohne europaweite Ausschreibung erfolgen kann, stellt das aktuelle EuGH-Urteil sicher. Das BRK hatte den Freistaat schon länger aufgefordert zu reagieren. Jetzt müssten die umgehende Anpassung rechtlicher Grundlagen, die Umsetzung im bayerischen Rettungsdienstgesetz und in der Vollzugspraxis zeitnah folgen. Der bayerische Innen- minister Joachim Herrmann hat bereits angekündigt, das Urteil schnellstmöglich umsetzen zu wollen. Gespräche zwischen den Rettungsdienstbetreibern haben statt- gefunden. Sie rollen wieder! a t s e b e h c S s a e r d n A / - .V. e y t i C n e e r G : o t o F Genau 20 Jahre nach der ersten Blade Night geht es in diesem Sommer wieder rollend durch die Innenstadt. Zwei Jahre musste das Sport-Event aussetzen, doch jetzt ist ein neuer Sponsor gefunden, und auch die Stadt trägt mit einem Zuschuss zur Rückkehr bei. Die etwa 10 000 Teilnehmer pro Veranstaltung haben ab 13. Mai an bis zu 18 Montagen auf gesperrten Straßen freie Bahn – da bleiben Verletzungen nicht aus. Daher begleitet der Sanitätsdienst des Münchner Roten Kreuzes mit zahlreichen Helfern und Ärzten sowie mehreren Fahrzeugen den Tross. Mitten unter den Läufern bewegen sich zusätz- lich die bewährten Sani-Skater: Selbst auf Inlines unterwegs, sind sie oft schneller am Einsatzort als ein Rettungswagen und können mit ihrem Notfallrucksack Erste Hilfe leisten, bis der Rettungswagen eintrifft.

0 5 LEUTE Andrea Frauscher Die 46-Jährige leitet seit Mai die Abtei- lung Kommunika- tion und Marketing, nachdem sich ihr Vorgänger Dr. Peter Behrbohm in den Ruhestand verab- schiedet hat. Für Andrea Frauscher ist die Arbeit in einem Wohlfahrts- verband vertrautes Terrain: Bislang war die Österreicherin bei der Caritas in Wien zuständig für Presse, Öffent- lichkeitsarbeit und Online-Kommuni- kation. Krisztina Bradeanu Seit dem 1. April unterstützt sie die Servicestelle Ehren- amt als Ansprech- partnerin für Interes- senten, die sich im Jugendrotkreuz engagieren möchten. Vor ihrem Wechsel ins Hochschulwesen war sie mehrere Jahre als hauptamtliche Mitarbeiterin und ehrenamtliche Helferin beim Roten Kreuz in Rumä- nien tätig. Nun freut sie sich, beim Münchner Roten Kreuz wieder unter dem vertrauten Dachverband arbei- ten zu können. Uwe Wagner Am 20. Januar ver- starb Uwe Wagner im Alter von nur 47 Jah- ren. Seit 1987 war er ehrenamtlich in der Wasserwacht aktiv, hatte zahlreiche Ausbildungen durchlaufen sowie Lei- tungs- und Führungspositionen über- nommen und war zudem als Ausbil- der tätig. Hauptberuflich arbeitete Uwe Wagner seit 1990 beim Rettungs- dienst des Münchner Roten Kreuzes, zuletzt als Notfallsanitäter. Fachlich und menschlich hat er das Rote Kreuz und die Wasserwacht durch sein gro- ßes Engagement sehr bereichert. n e h c n ü M V / - / R B : o t o F n e h c n ü M V / - / R B : o t o F n e h c n ü M V / - / R B : o t o F l f a h c S s u c r a M / k n a b s n i e r e V o p y H : o t o F UniCredit-Festspielnacht Als Auftaktveranstaltung der Münchner Opernfestspiele ist die UniCredit-Festspiel- nacht ein etablierter Programmpunkt. Zum 150-jährigen Jubiläum der HypoVereins- bank warten dieses Jahr besondere Höhepunkte auf die Besucher. Am 29. Juni präsen- tieren diverse Künstler auf mehreren Bühnen und an zahlreichen Spielstätten das Schönste aus Oper, Konzert und Literatur. Neben den Fünf Höfen und der Salvator- kirche finden Aufführungen in der HVB-Filiale am Promenadeplatz und im Literatur- haus statt. Und erstmals dürfen sich die Gäste auf eine große Open-Air-Bühne am Odeonsplatz freuen. Den kostenlosen Eintritt versteht das Geldinstitut als Danke- schön an alle Münchner. Um die über 10 000 Besucher kümmert sich der Sanitäts- dienst des Münchner Roten Kreuzes. Wohlfühltag der Krebsberatungsstelle Die BRK-Krebsberatungsstelle lädt am 29. Juni von 10 bis 13 Uhr wieder zu einem Wohlfühltag ein. Die Besucher lernen verschiedene Wohlfühlkonzepte und unter- schiedliche Wege kennen, wie man sein Wohlbefinden steigern, eigene Kraftquellen mobilisieren, die Selbst- heilungskräfte aktivieren und Entlastung finden kann, um den Heilungs- und Genesungsprozess zu fördern. Der Wohlfühltag findet statt im Alten- und Service-Zentrum Fürsten- ried in der Züricher Str. 80 (U3 – Haltestelle Forsten- rieder Allee). l e g o V n o i r a M : o t o F

0 6 Aktuel l NOTIZEN Pferdeshow Drei Vorstellungen an zwei Tagen des „Cavalluna“-Programms betreu- ten die BRK-Sanitäter am 9. und 10. März in der Olympiahalle. Die Versorgungen beschränkten sich auf undramatische Hilfeleistungen, z. B. Kopfschmerztabletten und Pflaster ausgeben. Frühlingsfest Vom 26. April bis 12. Mai zog das Volksfest mit seinen über hundert Fahrgeschäften wieder Hunderttau- sende Besucher auf die Theresien- wiese. Wie immer kümmerte sich der Sanitätsdienst des Münchner Roten Kreuzes um das Wohl der Besucher und Schausteller. BMW Open Während des Tennisturniers vom 27. April bis 5. Mai waren täglich zwei Sanitäter im Dienst. Weitere Einsatzkräfte betreuten bei den Abendveranstaltungen verletzte oder erkrankte Gäste und Spieler. Muddy Angel Run Über fünf Kilometer in Schlamm und Schaum verschiedene Hinder- nisse überwinden: Vom 22. bis 27. Mai stellten sich bis zu 6000 Teil- nehmerinnen an der Regattastrecke Oberschleißheim der sportlichen Herausforderung. 30 Helfer und Ärzte der Sanitätsbereitschaften und der Wasserwacht postierten sich für den Notfall am Rande des Geschehens. Rotes Kreuz auf dem Blaulicht-Festival Am letzten Samstag des Frühlingsfestes, dem 11. Mai, präsentierten auf der Theresienwiese alle Münchner Hilfs- und Einsatzorganisationen ihr Können. Historische Löschzüge, moderne Fahrzeuge, ein Rettungshubschrauber und viele Aktionen interessierten große und kleine Zu- schauer: Was macht die Feuerwehr, wenn sie gerade keinen Brand löscht? Wie wird man Polizist oder Rettungssanitäter? Wie trainiert man einen Rettungshund, sodass er einen Ver- missten aufspürt? Diese und viele weitere Fra- gen beantworteten die Experten der teilneh- menden Organisationen, welche stündlich zu spannenden Vorführungen einluden, etwa der Simulation eines Verkehrsunfalls mit der Ret- tung mehrerer Verletzter. Das Rote Kreuz war mit einem eindrucks- vollen Aufgebot vertreten: Die Rettungshunde stellten ihre Spürnasen unter Beweis, die Was- serwacht demonstrierte ihre Rettungstechniken mit einem Wassernotfahrzeug, die Breitenaus- bildung zeigte die wichtigsten Erste-Hilfe-Maß- nahmen, und beim Jugendrotkreuz konnten In- teressierte ihre Blutgruppe bestimmen lassen. Auch das Münchner Rote Kreuz war mit seinem breiten Leistungsspektrum vertreten: zum Beispiel mit der Demonstration einer medizinischen Versorgung und der Rettungshundestaffel. l e g o V n o i r a M : s o t o F Aktuelle Blutspendetermine Jeder weiß es, immer noch viel zu wenige tun es: Wer Blut spendet, kann Leben retten. Um interessierten Bürgern eine Gelegenheit bequem vor der Haustür zu ermöglichen, bieten immer mehr Bereitschaften des Münchner Roten Kreuzes in Kooperation mit dem BRK-Blutspende- dienst Termine in den Stadtteilen an – aktuell die Bereitschaft Garching am 14.6. im Werner-Heisenberg-Gymnasium (15–20 Uhr), die Bereitschaft Ismaning am 5.7. in der Osterfeldhalle (15–20 Uhr) und die Bereitschaft Unterschleißheim am 11. und 12.7. im Furtweg 90 (jeweils 16–20 Uhr). n o r u B p i l i h P : o t o F k i p e e r F / n o c i t a fl l l I : n o i t a r t s u

0 70 7 Besuch der „Münchner Kinderzeitung“ TERMINE i g n u t i e z r e d n / r e n h c n ü M / l a h c i p S y t a / : o t o F „Wie schnell dürft ihr mit Blau- licht fahren?“, „Was war euer krassester Notfall?“, „Führen Sa- nitäter auch richtige Operationen durch?“ und „Dürfen Schulsani- täter bei einem Notfall einfach den Unterricht verlassen?“ wa- ren nur vier der vielen Fragen, die die elf Nachwuchsreporter der „Münchner Kinderzeitung“ bei ihrem Besuch der Rotkreuz- Bereitschaft West 3/Aubing am 18. Januar stellten. Bereitschafts- leiter Roland Ahl und zwölf Jung- sanitäter zwischen 6 und 15 Jah- ren, die Sanitätsdienst in ihrer Schule leisten oder bereits bei Einsätzen den Großen zur Hand gehen, gaben umfassend Auskunft. Zudem erfolgte eine Führung durch das Rot- kreuz-Haus, und die Bereitschaft präsentierte ihr „Helfer vor Ort“-Fahrzeug sowie das in Aubing stationierte Mehrzweckfahrzeug mit dem dazugehörigen Equipment. Ein paar der kleinen Besucher wollten sich unbedingt auf der Trage liegend ins Fahrzeug schieben lassen – Roland Ahl kam diesem Wunsch gern nach. Am meisten Erstaunen löste jedoch die Information aus, dass die Helfer der Bereitschaft ihre Arbeit ehrenamt- lich leisten. Von diesem Engagement waren die Kinder sichtlich beeindruckt. Als Inter- view mit vielen Fotos erschien der Bericht anschließend auf einer ganzen Doppelseite in der Frühjahrsausgabe des Kindermagazins. Interessiert erkundigten sich die kleinen Reporter der Kinderzeitung nach den Einsätzen und der Ausrüstung des First-Responder-Fahrzeugs. n e h c n ü M r e d ü r B e g i z r e h m r a B s u a h n e k n a r / : o t o F Kooperation mit den Barmherzigen Brüdern Am 11. März wurde das VEF von Pater Johannes von Avila Neuner, Seelsorger am Krankenhaus Barmherzige Brüder, im Beisein von Sönke Lase, Leiter Rettungs- dienst BRK-Kreisverband Mün- chen, Oberarzt Dr. Philipp Groha, Leiter der Notaufnahme des Krankenhauses Barmherzige Brüder und stv. Chefarzt des BRK- Kreisverbandes München, sowie weiteren Vertretern beider Insti- tutionen gesegnet. Neben einem Rettungswagen ist nun auch ein Verlegungseinsatzfahrzeug (VEF) des Münchner Roten Kreuzes am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Nymphenburg stationiert. Fahrzeug und Fahrer stellt der Kreisverband, die Notärzte rekrutieren sich aus dem Krankenhaus. Das VEF kommt bei Verlegungen von Schwerkranken und bei akuten Notfällen in der gesamten Metropolregion München zum Einsatz. Die Ausrüs- tung besteht unter anderem aus einem Beatmungsgerät, einem Defibrillator, einem sogenannten Lukas – einem Gerät zur Unterstützung in Reanimationssituationen – sowie einsatznotwendigen Medikamenten. 19.–23.6. BMW International Open Der Sanitätsdienst des Münchner Roten Kreuzes hat die Ausschreibung für die Betreuung der Golfturniere 2019 und 2020 (mit einer Verlänge- rungsoption für die darauffolgenden beiden Jahre) im Golfclub München- Eichenried gewonnen. 20.6. Fronleichnamsprozession Zehntausende Schaulustige säumen die Route des Zuges durch die Innen- stadt. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer versorgen Teilnehmer und Zuschauer mit gesundheitlichen Beschwerden. 26.6. + 29.6. Flohmärkte ASZ Lehel Im Rahmen des altbekannten Tradi- tionsflohmarktes bieten im Garten der Senioreneinrichtung des Münch- ner Roten Kreuzes in der Christoph- str. 12 private Anbieter von 8 bis 16 Uhr ihre Schätze feil. Drei Tage später lädt das ASZ im Rahmen der „Hinter- hofflohmärkte Lehel“ zu einem wei- teren Secondhand-Handel, diesmal im Festsaal, ein (10 bis 16 Uhr). 26.6.–21.7. Sommer-Tollwood Wieder drängeln sich die Münchner in den Budengassen des Tollwood- Festivalgeländes im Olympiapark, um exotisch zu essen, Kunsthand- werk zu kaufen und die vielfältigen Vorführungen in den Zelten zu be- suchen. In zwei mobilen Container- wachen stehen die ehrenamtlichen Helfer des Münchner Roten Kreuzes für den Notfall bereit. 13./14.7. Xletix Ausdauer, Mut, Kraft und Teamgeist fordern die Hindernisrennen auf dem Riemer Messegelände und in drei Kieswerken den Teilnehmern auch in dieser Saison ab. Entsprechend viele Verletzungen und Kreislaufprobleme erwarten die Rotkreuz-Helfer.

0 8 Repor t Nach der Trennung eines Elternpaares ist es meistens der Vater, der die Kinder besuchen kommt. Dabei stellt es nicht wenige Scheidungsväter vor kaum lösbare Probleme, wenn die Mutter mit dem gemeinsamen Nachwuchs in eine entfernte Stadt zieht. „Menschen im Blickpunkt“ sprach mit Betroffenen. „Morgen kommt Papa!“ Illustrationen: iStock.com/rdegrie und Gerd Grieshaber Der Vater ... pendelte ab dem sechsten Lebensjahr seiner Tochter mehrmals im Jahr 600 Kilometer nach Berlin, um sie zu sehen. Zunächst zog meine Ex-Frau nur in eine 350 Kilo- meter entfernte Stadt – die zufällig ganz in der Nähe des Wohnortes lag, in dem ich aufgewachsen bin. Ich verbrachte daher meine Papa-Wochenen- den bei meiner Mutter, sodass meine sechsjährige Tochter auch weiterhin ihre Oma sehen konnte. Außerdem lebte dort mein Jugendfreund mit sei- ner gleichaltrigen Tochter, und die Mädchen ver- brachten viel Zeit miteinander. Da ich kein Auto hatte, organisierte ich mir eine Mitfahrgelegen- heit. Nach etwa einem Jahr folgte meine Ex-Frau ihrem neuen Partner nach Berlin. München–Berlin, das sind fast 600 Kilometer. Ich war völlig ge- schockt, als ich die Nachricht erhielt. Der Umzug bedeutete, dass ich meine Tochter nun nicht mehr alle zwei Wochen besuchen konnte. Ich war nach der Trennung wieder in die Steuerklasse 1 einge- stuft worden, wurde also vom Finanzamt wie ein kinderloser Single besteuert. Eine Bahnfahrt oder einen Flug nach Berlin, die Übernachtungen in ei- ner Pension sowie kindgerechte Unternehmun- gen kosteten eine schöne Stange Geld, jedes Mal um die 500 Euro. So konnte ich meine Tochter nur noch alle sechs bis acht Wochen besuchen, was mir sehr leidtat. Ich nahm immer mindestens noch einen Tag Urlaub, damit sich die Anreise lohnte. Da ich öf- fentlich unterwegs war, verlor ich zusätzliche Zeit auf dem Weg zur nicht gerade zentral liegenden neuen Adresse meiner Tochter, und auch wäh- rend wir an den Wochenenden unsere Ausfl üge machten, verschwendeten wir oft viel Zeit beim Warten auf Bus oder Bahn.

0 9 Wenn ich meine Tochter bei der Ankunft in die Arme schloss, hatte ich nie das Gefühl, dass wir fremdeln. Da wir die Besuchs- wochenenden so konzentriert miteinander verbrachten, fühlte ich mich voll und ganz in ihr Leben eingebunden. Ich brachte sie zum Reitunterricht, nahm auch öfter einmal eine ihrer Freun- dinnen zu unseren Unternehmungen mit. Die gemeinsame Zeit war eine sehr wertvolle, weil wir sie viel intensiver erlebten als in unserer Familienphase. Man schenkt dem Kind seine ganze Aufmerksamkeit; im normalen Familienalltag macht man das in dieser Fokussierung eher selten. Andererseits fand ich es anstren- gend, ständig ein interessantes Programm bieten zu müssen. Schließlich klebten wir drei Tage lang aneinander. Natürlich rissen meine Besuche sie aus ihrem Alltag heraus. Auch monierte sie öfter die sichtbar preiswerten Unterkünfte. Ich genoss es, dass ich jetzt ihr wichtigster Ansprechpartner war. Sie war vor unserer Trennung immer ein Mamakind gewesen – nun kam sie zu mir, wenn sie sich wehgetan hatte und getröstet werden wollte. Sie schmuste viel mehr mit mir als früher und setzte sich auf meinen Schoß: Das war ich gar nicht gewohnt. Wir füllten die Zeit mit Besuchen in Freizeitparks, mit Kindertheater und Kino, mit Einkäufen und Cafébesuchen. Manchmal machte sie auch ihre Hausaufgaben bei mir. Bei Regen- wetter oder Kälte war es schwierig, ein interessantes Programm zu fi nden. Als Wochenendpapa setzt man sich ziemlich unter Druck: Das Kind soll sich ja schließlich auf die Besuche freuen. Einmal war gerade ihre ge- liebte Katze gestorben, als ich sie

1 0 Repor t besuchen kam. Wir kauften im Baumarkt einen Sack Gips sowie Farben und gestalteten im Hotelzim- mer eine Grabplatte. Das ist bis heute immer das Erste, was mir beim Gedanken an unsere gemein- samen Unternehmungen einfällt. Wir saßen einträchtig am Tisch, formten und pinselten – fast wie früher zu Hause. Als meine Tochter sieben wurde, fi ngen wir an, sie auch einmal auf die Reise zu mir zu schicken. Da ich Angst hatte, sie könne während einer Bahnfahrt verloren gehen, kam für mich nur ein begleiteter Flug infrage. Mir war wichtig, dass meine Tochter mein Leben kennenlernt, meine Wohnung, meine Freunde, das Umfeld, in dem ich einkaufe und meine Freizeit verbringe. Dennoch fi el es mir jedes Mal schwer, sie für die Rückreise am Flughafen in fremde Hände zu geben. Sie selbst wiederum empfand ihre Flugreisen als etwas ganz Besonderes und war sehr stolz darauf. In der Zeit zwischen meinen Besuchen telefonierten wir an einem festgelegten Telefontermin am Sonntagabend, aber auch darüber hinaus mehrmals pro Woche. Dass meine Tochter sehr mitteilsam ist, hat es mir leicht gemacht, den Kontakt zu halten und an ihrem Leben teilzunehmen. Ich habe keinen unserer Telefontermine versäumt, denn ich halte Zuverlässigkeit grundsätzlich für ganz wichtig – bei einem Entfernungspapa umso mehr. Meine Tochter sollte wissen, dass sie mir viel bedeutet und ich mich für ihr Leben interessiere. Sehr früh habe ich ihr ein Handy geschenkt, damit sie mich jederzeit anrufen kann. Das hat sie intensiv genutzt, sodass wir ab diesem Zeitpunkt mindestens täglich, oft auch mehrmals am Tag gesprochen haben. Auf diese Weise wurde ich wieder ein Teil ihres Alltags. Daher hatte ich auch immer das Gefühl zu wissen, was sie beschäftigt. Einmal habe ich sogar ein Kundenmeeting unterbrochen, weil ich wusste, dass sie Kummer hatte und ihr Anruf bevor- stand. Sowohl für meinen Chef als auch für die anwesende Kundin war das überhaupt kein Problem. Kundin war das überhaupt kein Problem. Die Tipps des Vaters • Immer, wirklich immer für das Kind erreichbar sein. • Verabredungen und Telefontermine zuverlässig einhalten. • Dem Kind stets das Gefühl vermitteln, dass es das Allerwichtigste im Leben ist. • Nicht versuchen, ein Kumpel für das Kind zu sein. Man ist weiterhin der Vater und füllt seine Erzieher- rolle aus. • Dem Kind nicht vorjammern, wie aufwendig die Wochenendbesuche sind. Nie vermitteln, dass man Kosten und Mühen auf sich nimmt. Nie die Opferrolle einnehmen. • Während der gemeinsamen Zeit möglichst keine Arbeit oder geschäftlichen Telefonate einschieben. Die Tage sollten voll und ganz dem Kind gewidmet sein.

1 1 Die Tochter ... ist heute 26 Jahre alt und studiert in Berlin Psychologie. Noch immer tauscht sie sich mit ihrem Vater fast täglich aus. Als ich mit meiner Mutter wegzog, hatte ich meinem Vater gegenüber ein richtig schlechtes Gewissen, obwohl ich ja an der Entscheidung gar nicht beteiligt gewesen war. Für ein kleines Kind ist es ein emotionaler Kraftakt, ein solches Di- lemma auszuhalten. Nach unserem Auszug war ich ständig von einem Elternteil getrennt, lebte immer auf Distanz zu meinem Vater – oder zu meiner Mutter, wenn ich mit ihm unterwegs war. Das fand ich sehr schade. Während der Pla- nung der Papabesuche hatte ich auch oft das Gefühl, zwi- schen zwei Stühlen zu sitzen, weil sich beide Elternteile sel- ten einig waren. Vollkommen überfordert hat mich, wenn ich dem einen Botschaften des anderen überbringen musste. Zu Beginn unserer Papatreffen fand ich es komisch, wenn er plötzlich in meiner Lebenswelt auftauchte. Den Wechsel von zu Hause ins Hotel oder in die Ferienwohnung habe ich als Hürde empfunden: Ich musste meine Sachen packen und mein gewohntes Umfeld verlassen. Durch die Distanz war er mir bei der Begrüßung ein bisschen fremd, aber ich habe ver- sucht, mir das nicht anmerken zu lassen. Wenn er dann aber wieder wegfuhr, war ich sehr traurig und habe auch manch- mal geweint. Bei den Telefonaten war es genauso. Dennoch war mein Vater immer ein selbstverständlicher Teil meines Lebens. Gott sei Dank! Ich hatte nie Angst, dass wir uns aus den Augen verlieren würden. Irgendwann hatte ich mich an unsere sporadischen Treffen gewöhnt. In meinem Freundes- kreis war es normal, ein Kind getrennter Eltern zu sein, das wurde nie groß thematisiert. Die Zeit, die mein Vater und ich nach der Trennung mei- ner Eltern miteinander verbracht haben, war anders als da- vor: Wir waren aufmerksamer miteinander, haben die ge- meinsamen Tage mehr genossen. Das ist mir schon damals als Kind bewusst gewesen. Ich fand es auch sehr angenehm, dass ich nun keinen direkten Streit zwischen meinen Eltern mehr miterleben musste. Allerdings klappten vor unseren Treffen manchmal die Terminplanung oder organisatorische Absprachen zwischen den beiden nicht, sodass ich Unstim- migkeiten mitbekam und vor den Besuchen meines Vaters grundsätzlich ein ungutes Gefühl hatte, ob es diesmal wohl wieder unrund läuft und schlechte Stimmung herrscht. Wir waren viel in Cafés und im Kino, das war für mich etwas Besonderes, weil meine Mutter und ihr neuer Mann das nie mit mir gemacht haben. Auch allein zu fliegen oder später als Jugendliche im Zug zu fahren, war im positiven Sinne aufregend. Die Flugbegleiter fand ich nett und lustig, und wir waren ja meistens eine Gruppe von Kindern. An die Reisen habe ich nur gute Erinnerungen, das hat Spaß gemacht. Wenn ich heute – auch vor meinem beruflichen Hintergrund als Psychologin – auf die Zeit zurückblicke, denke ich schon, dass mich das Leben mit einem Ent- fernungspapa in gewisser Weise geprägt hat. Genauer kann ich das aber nicht beschreiben. Die Trennung meiner Eltern hatte gute und schlechte Seiten für mich. Es war eine Herausforderung, manchmal auch belas- tend, ich kann das heute distanziert betrachten. Es gab unschöne Momente, aber die hat ja jeder im Leben! Die Tipps der Tochter • Beide Eltern sollten ihrem Kind im Fall einer räumli- chen Trennung erklären, dass es den zurückbleibenden Elternteil weiterhin sehen kann, dass auch er immer noch für das Kind da ist. Für mich als Sechsjährige war das damals extrem wichtig. Wenn das Kind diese Sicherheit vermittelt bekommt, traut es sich auch, eigene Bedürfnisse und Gefühle zu formulieren. • Die Eltern sollten vor dem Kind trotz aller Verletzun- gen respektvoll miteinander umgehen. Ein Kind ist sehr sensibel für Irritationen, auch für unterschwellige. Klare und faire Absprachen bezüglich des Besuchs- wochenendes lassen es die gemeinsamen Tage positiv und unbefangen erwarten. • Das Kind sollte in Bezug auf den anderen Elternteil nicht negativ beeinflusst werden – dann erzählt es auch gern, was es am Besuchswochenende unternom- men hat. Es ist wichtig, dass es diese Erlebnisse unbe- schwert teilen kann. • Bei den Telefonaten mit dem entfernt lebenden Eltern- teil sollte es selbstverständlich sein, dass sich das Kind ungestört fühlt.

1 2 Repor t g n i t l u s n o C b e W X / F : o t o F Franz Kohls Ex-Partnerin zog mit dem gemeinsamen Sohn weg, als dieser keine drei Jahre alt war. Kohl ist Mitbegründer des „VäterNetzwerk München e. V.“ sowie Mitglied der Kreisgruppe München des „Väteraufbruch für Kinder e. V.“. Beide Verbände setzen sich dafür ein, dass Kinder nach einer Trennung der Eltern die Beziehung zu beiden Elternteilen aufrechterhalten können. Der Experte Denn unsere Rechtslage ist unglaublich: Der eine Eltern- teil zieht mit dem Kind – meist ohne Einverständnis des zurückbleibenden Elternteils – weit weg, und dieser soll sämtli- che Kosten der Besuche übernehmen. Ein Kompromiss könnte immerhin sein, sich für die Übergabe des Kindes auf halber Strecke zu treffen und auch die anfallenden Kosten zu teilen. Hat der Vater dann noch Verwandte oder Freunde in der Nähe, bei denen er mit seinem Kind das Besuchswochenende verbringen kann, entspannt das die Lage organisatorisch un- gemein: Es schont den väterlichen Geldbeutel und bietet eine persönlichere Umgebung als ein Pensionszimmer. Für viele Väter ist es schwer zu ertragen, erst die Freude des Kindes beim Empfang zu erleben und dann die Tränen aushalten zu müssen, wenn es ans Abschiednehmen geht. Mit Übergängen haben Kinder oft Probleme. Daher sollte man versuchen, dafür einen Ort zu fi nden, der mit etwas Positivem verbunden ist, also eher keine anonyme Autobahnraststätte und keinen Bahnhof. Wichtig ist es, das Kind wissen (und spüren) zu lassen, dass man immer für es da ist – egal, was kommt. Aber natür- lich ist es nicht einfach, dies bei den wenigen Begegnungen zu vermitteln. Deshalb sollte man sich auch zwischen den Be- suchen regelmäßig in Erinnerung bringen, etwa per Whats- App. Wenn das Kind älter wird, entwickelt es meistens eigene Aktivitäten, die nicht unbedingt mehr den gemeinsamen ent- sprechen und denen es mit seinen Freunden nachgeht. Nun Für die meisten Väter, deren Kinder mit der Mutter wegziehen, bricht eine Welt zusam- men. Wir begegnen in unserer Verbandsar- beit wiederholt der puren Verzweifl ung. Zu- dem scheuen viele Männer aus fi nanziellen Gründen davor zurück, einen Anwalt zurate zu ziehen. Diejenigen wiederum, die sich anwaltlich vertreten lassen, schildern uns oft, dass sie bei ihrem Rechtsvertreter den nachdrücklichen Einsatzwillen für ihre Sa- che vermissen. Kommt es zu einer gerichtli- chen Auseinandersetzung, zieht sich diese nicht selten über Jahre hin, was dem kla- genden Vater sämtliche Substanz abzieht, ihn fi nanziell und psychisch zermürbt. Die nicht gewollte geografi sche Distanz entsorgt den Vater komplett aus dem Alltag seines Kindes. Die meisten Männer sind be- wusst Vater geworden und wollen ihrem Kind mehr bieten als ab und zu eine Wo- chenend-Bespaßung. Man will die Vater- rolle leben und sein Kind beim Schritt in die große weite Welt unterstützen. Für das Kind wiederum ist es wichtig, beide Eltern im täglichen Leben um sich zu haben – nicht nur eine unter Umständen gestresste allein- erziehende Mutter und einen ewig lockeren Vater, weil der ja nur für das Wochenende zuständig ist. Daher setzen sich sowohl das „VäterNetzwerk“ als auch der „Väterauf- bruch für Kinder“ für das Wechselmodell ein, dass also das Kind seinen Alltag wech- ein, dass also das Kind seinen Alltag wech- selseitig mal in dem einen, mal im anderen selseitig mal in dem einen, mal im anderen Haushalt verbringt.

1 3 Kostenfreie Übernachtungen bei ehrenamtlichen Gastgebern Die Initiative „Flechtwerk“ ver- mittelt Eltern nach der Trennung bundesweit kostenlose Übernach- tungsmöglichkeiten, damit sie ihr Kind in einer entfernten Stadt besuchen können. Ebenso kann dort ein kindgerechter Umgangs- raum – etwa das Spielzimmer eines Kindergartens – organisiert werden, damit die Kinder mit Mama oder Papa ungestört Zeit verbringen können. Fast wie zu Hause. Die Initiative freut sich über Interessenten ebenso wie über Anbieter einer kostenlosen Übernachtungsmöglichkeit für Elternteile (ggf. mit Kind). Flechtwerk 2+1 gGmbH c/o Impact Hub Munich Gotzinger Str. 8 81371 München Tel. 08 00/21 21 777 info@mein-papa-kommt.de www.mein-papa-kommt.info kommt es für den Vater darauf an, die richtige Balance zu fi nden: weiterhin Interesse zu zeigen, ohne zu nerven. Dabei kann es helfen, die gemeinsa- men Erinnerungen zu zelebrieren, in Form von Fotobüchern nach einem besonders schönen Wochenende oder einer Urlaubsreise. Manchmal emp- fi ehlt es sich auch, ausnahmsweise etwas außer der Reihe zu fi nanzieren, was dem Kind viel bedeutet: neue Ski zum Beispiel oder eine Playstation – auch wenn dies eigentlich mit dem Kindesunterhalt abgegolten sein sollte. Aber vom Unterhalt bekommt das Kind nichts mit, den geschenkten Gegenstand jedoch hat es regelmäßig vor Augen und verbindet diesen mit dem Vater: „Das hat mir Papa geschenkt!“ An den gemeinsamen Wochenenden sollte der Vater das Kind ruhig auch zu seinen eigenen Aktivitäten mitnehmen, damit es seine Lebenswelt kennenlernt, die Angelfreunde, das Ehrenamt, das Einkaufszentrum. So wird nicht alles nur aufs Kind abgestellt. Die gemeinsam verbrachte Zeit wird alltäglicher und damit authentischer. Die Tipps des Experten • Den meisten Kindern kann man schon recht früh etwas zutrauen: allein zu fl iegen beispielsweise (natürlich unter Zuhilfenahme entsprechender Kinder-Begleitservices der Airlines). • Bereits kleineren Kindern kann man ein Handy schenken – am besten mit schützenden Voreinstellungen, dass zum Beispiel nur die Nummern von Mama und Papa abrufbar sind. • Mindestens einmal wöchentlich sollte man sich mit dem Kind persönlich austauschen: am Telefon oder über Skype. Oft sind Väter enttäuscht, wenn der Nachwuchs – etwa in der Pubertät – ungewohnt wortkarg wird. Da hilft nur: aushalten, dranbleiben, weiterhin Interesse signalisieren, notfalls einen alternativen Gesprächstermin vereinbaren und den Aus- tausch verschieben. Nie aufgeben, auch wenn es noch so mühselig ist. • Freunde oder Verwandte des Kindes in die Wochenend-Unternehmungen einzubeziehen, kann die Situation entspannen. • Das, was immer schon Spaß miteinander gemacht hat, weiterhin pfl egen: den gemeinsamen Besuch des Fußballstadions, des Kinos oder besonders geliebter Verwandter. • Kommt irgendwann ein neuer „Papa“ ins Spiel? Keine Panik, ein Kind kann ganz gut beide Welten trennen. • Als liebender Vater sollte man grundsätzlich eher einen Kompromiss suchen, als schädliche Maßnahmen zu erwirken. • Nach Möglichkeit vor dem Kind nie schlecht über den anderen Elternteil reden – aber das Kind auch nicht anlügen, wenn es um Unstimmigkeiten zwischen den Eltern geht. • Dem Kind vermitteln, dass man es lieb hat und dass man immer für es da ist – egal, um was es geht.

) k a j l e P n a i r o l F ( g n u t i e Z e h c s t u e d d ü S : o t o F 1 4 Rätsel Kaskaden, Strudel und Fontänen Etwa 700 öffentliche Brunnen sprudeln in München. Ebenso üppig sprudeln die Geschichten, die sich um die oft aufwendigen Kunstwerke ranken. Hätten Sie’s gewusst? Fischbrunnen Er ist der beliebteste Treffpunkt der Münchner und Aus- wärtigen in der Innenstadt: der Fischbrunnen vor dem Neuen Rathaus auf dem Marienplatz. Nach der kriegsbe- dingten, fast vollständigen Zerstörung 1944 nahm er um- gestaltet zehn Jahre später erneut den Betrieb auf. Doch erst 1991, im Rahmen einer grundlegenden Sanierung, stattete man ihn wieder mit einem Accessoire aus, auf das ganz bestimmte Münchner lange hatten verzichten müssen: a) Mit einem Wasserschlauch für die Stadtreinigung. b) Mit einer bodennahen Trinkstelle für durstige „Zamperl“. c) Mit einem Brauchwasserreservoir, das den Regen auf- Vater-Rhein-Brunnen Das große Becken auf der Museumsinsel ist dem Flussgott Rhein gewidmet. Jedoch wurde der Brunnen zunächst nicht in Mün- chen aufgebaut, sondern in einer anderen Stadt. Die lateinische Inschrift „Argentorato“ auf der Sockelvorderseite der Vater-Rhein- Skulptur weist auf die Metropole hin. a) Straßburg: Ein Jahr nach dem Einmarsch der Franzosen 1918 wurde der Brunnen abgebaut und 1929 in München wiedererrichtet. b) Augsburg: Die Fugger, die den Brunnen in Auftrag gege- ben hatten, veräußerten ihn gegen Ende ihrer Glanzzeit an die Münchner Stadtoberen. fängt und die Toilettenspülungen des Rathauses speist. c) Buenos Aires: Deutsche Auswanderer hatten den Brunnen Brunnenbuberl Ein nackter Knabe, der einem Satyr schalkhaft den Wasser- hahn zuhält, wird von diesem angespuckt – der Jugendstil- brunnen am westlichen Ende der Neuhauser Straße weist einige Besonderheiten auf: Als einer der wenigen Münch- ner Brunnen spendet er Trinkwasser. Zudem wird er im Winter nicht abgedeckt. Und im Mai 1919, während der Niederschlagung der Novemberrevolution, trafen einige Gewehrkugeln die unschuldige Skulptur. Apropos Unschuld: Damit schamhafte Damen nicht (was tatsächlich oft der Fall war) einen Umweg um den entblößten Knaben laufen mussten, bat Prinzregent Luitpold höchstpersönlich, aber vergeblich um ... a) ... eine weitere Wasserfontäne, die doch „diesen unsitt- lichen Anblick gnaedigst verhüllen möhge“. b) ... einen Gehrock aus wasserfestem Leder für die Figur. c) ... ein Feigenblatt aus demselben Material wie der Knabe. Lösungen: b, c, a, a am Ende des Zweiten Weltkriegs aus Deutschland impor- tiert, um an ihre Wurzeln zu erinnern. Nach der Absetzung des argentinischen Präsidenten Juan Perón 1955 allerdings war das Bauwerk im Stadtbild nicht mehr erwünscht und wurde von der jungen Bundesrepublik zurückgeholt, um das kriegsgeschädigte München zu verschönern. Wittelsbacher Brunnen Seine Figuren stellen die Urkräfte des Wassers dar: die zerstöre- rische in Gestalt eines zornigen Jünglings und die heilsbringen- de, dargestellt durch eine Amazone. Den Brunnen am Lenbach- platz stiftete die Stadtgemeinde München – zur Würdigung ... a) ... der Fertigstellung einer neuen Trinkwasserleitung aus dem Mangfalltal im Jahr 1883, welche die Trinkwasser- versorgung der Stadt komplettierte. b) ... der überraschend schnellen Schadensbeseitigung des Isar-Jahrhunderthochwassers im Jahr 1899. c) ... des Anschlusses von 78 Prozent der Münchner Bevölke- rung im Jahr 1900 an die durch Max von Pettenkofer for- cierte Kanalisation.

Aktuel l 1 5 . V . e d a t S r e d n i n e l e i p S : s o t o F Anzeige Mitmach-Zirkus-Spielfest im Westpark Vom 17. bis 23. Juni heißt es wieder „Manege frei!“: Kinder und Jugend- liche zwischen 6 und 14 Jahren können ab 13 Uhr beim Pfi ngstferien- angebot „Zirkuslust“ auf der Zirkuswiese im Westpark Ost (Zugang Nestroystraße) verschiedene Zirkus-, Tanz- und Theater-Workshops bele- gen und noch am selben Nachmittag ihre Künste dem Publikum vorfüh- ren. „Zirkuslust“ ist aber weit mehr – das Programm bietet rund um die Zeltstadt für Kinder ab 2 Jahren viele offene Spielangebote. Während die Kleinsten beschäftigt sind und die kommenden Stars der Manege fl eißig üben, lassen sich die Eltern gemütlich zum Picknick im Park nieder. Am späten Nachmittag bestaunen sie dann in der großen Manege, wie in kurzer Zeit aus ihren Kindern Clowns und Akrobaten geworden sind. Auf der Zirkuswiese im Westpark geht es wieder rund – nämlich in der Manege eines echten Zirkuszelts, in dem die kleinen Clowns und Akrobaten jeden Tag ein neues Programm für die nachmittägliche Vorführung einstudieren. Das BR-Symphonieorchester hautnah Zu einem Tag der offenen Tür lädt das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks am 29. Juni ab 11 Uhr in das Werksviertel Mitte ein (ÖPNV: Ostbahn- hof). Die Besucher erwartet jede Menge Musik in unterschiedlichen Besetzungen, darunter eine offene Probe und ein Kon- zert mit Mariss Jansons, der anschließend für eine Signierstunde zur Verfügung steht. Aber auch die Orchestermitglieder freuen sich auf die Begegnung mit Musiklieb- habern jeden Alters. Geöﬀ net Täglich 9 – 18.30 Uhr Freitag 9 – 20.30 Uhr Samstag 9 – 22 Uhr (Ausstellung) Erreichbar mit Tram 17, Bus 143 Haltestelle Botanischer Garten www.botmuc.de

1 8 Repor t Die einladenden, hellen Räume der Tagesklinik in der neuen Geschäfts- stelle des Münchner Roten Kreuzes bieten den Patienten einen geschütz- ten Rahmen und ein umfangreiches Therapie- angebot. Der offene Umgang mit psychischen Erkrankungen in den Gruppengesprächen vermittelt den Betroffenen das Gefühl: So etwas kann vorkommen, andere haben es auch. s beginnt oft, wenn man das Umfeld wechselt. Freunde fehlen, E die neue Wohnung ist noch fremd, im beruflichen Alltag muss man sich erst einfinden. Manche Menschen reagieren auf diese Situa- tionen, indem sie sich psychisch verändern: Zunehmend lethargisch, fühlen sie sich irgendwann selbst kleinsten Herausforderungen nicht mehr gewachsen. Sie stehen lustlos auf, schleppen sich durch den Tag. Zeitgleich ziehen sie sich von sozialen Kontakten zurück. Die 26-jäh- rige Studentin Melanie* erlebt genau dies an ihrem neuen Studien- ort – und vermutet eine Depression. An Schizophrenie denkt sie nicht. Die Grundsymptome beider Krankheiten sind zunächst ähnlich. Bei der Paranoiden Schizophrenie jedoch übernehmen misstrauische Befürchtungen das Denken. Bald belästigen sie Melanie ununter- brochen. Wirre Gedanken, die sie laut neben sich zu hören meint. Sie stellen Fragen, erteilen Befehle und treffen völlig abstruse Aussagen. Keine Chance, diese Stimmen zu ignorieren und einfach der gewohn- ten Arbeit nachzugehen. Im Klinikum Rechts der Isar stellen die Ärzte die richtige Diagnose. Vier Monate bleibt sie im Krankenhaus, lässt sich erklären, was mit ihr los ist, und mit Medikamenten aus der akuten Phase herausfüh- ren. Seit einem halben Jahr kann sie nun ihre Therapie teilstationär fortsetzen: in der Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Münchner Roten Kreuzes in der Perchtinger Straße. Jeden Morgen erscheint sie um 8 Uhr und nimmt bis 15 Uhr an verschiedenen thera- peutischen Angeboten teil. In der Ergotherapie kann sie sich aussu- chen, was sie machen möchte: zeichnen, töpfern oder werken. Melanie lässt sich auf das Programm ein – und findet so zurück in ei- nen strukturierten Alltag. Im geschützten Rahmen der Patienten- gruppe nimmt sie wieder Kontakt auf, entdeckt und schult ihre Stär- ken, verbessert Konzentration und Ausdauer. Indem sie Aufgaben für die Gemeinschaft übernimmt, gewinnt sie mit therapeutischer Hilfe Eigenverantwortung und Selbstvertrauen zurück. Und genau das braucht sie in dieser Lebensphase. Ihre chaotische Gedankenwelt kommt zur Ruhe, ihre Stimmung hellt sich auf, es geht ihr zusehends besser. *Alle Namen geändert

1 9 In der Ergotherapie werden unterschiedliche Aktivitäten angeboten: Computerarbeit, Zeichnen, Töpfern oder Werken. Anforderungen, welche die Teilnehmer bewältigen können, führen sie behutsam zurück in einen strukturierten Alltag. Je länger sie die Tagesklinik besucht, desto mehr Antrieb entwickelt sie. Die Diagnose, so sagt sie, habe ihr sehr gehol- fen: Zu wissen, was mit ihr los ist, mache es ihr leichter, damit umzugehen. Die durchgehende ärztliche Betreuung ver- mittle Sicherheit. Und der offene Um- gang mit ihrer psychischen Erkrankung hinterlasse das Gefühl: So etwas kann vorkommen, andere haben es auch. Der Aufenthalt nähert sich seinem Ende, und Melanie wird in eine jugend- therapeutische Wohngruppe wechseln, die ihr helfen soll, wieder ins soziale Leben zurückzufinden und berufliche Perspekti- ven zu entwickeln. Das kann Jahre dau- ern, dessen ist sie sich bewusst. Ein Stu- dium, so weiß sie heute, kommt für sie erst einmal nicht infrage, dazu fehlen ihr momentan die Ausdauer und Konzentra- tionsfähigkeit. Nun schwebt ihr eine Aus- bildung zur Physiotherapeutin vor – sie blickt wieder optimistisch und tatkräftig in die Zukunft. Dr. Stephan Mirisch, Leiter der Tagesklinik: Die Realität wird verändert wahrgenommen Melanie entwickelte eine Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis – eine Erkrankung, die ein Prozent der Bevölke- rung betrifft und die häufig im jungen Erwachsenenalter beginnt. Eine genetische Veranlagung, Geburtskomplika- tionen oder Suchtmittelmissbrauch (Cannabis) können das Risiko erhöhen, hinzu kommen häufig Stressfaktoren, wie das Verlassen des gewohnten Umfelds, der Beginn einer Ausbildung oder andere lebensgeschichtliche Belastungen. Die Stressresistenz sinkt und das Fass läuft sozusagen über. Die Realität wird verändert wahrgenommen, betrof- fene Menschen beziehen Dinge auf sich, die nichts mit ihnen zu tun haben, werden von den Reizen der Umwelt überflutet, können sich nicht mehr abgrenzen, hören Stim- men, haben häufig unbegründete Ängste. Als Ursache für diese Phänomene wird eine Stoffwechselstörung im Gehirn vermutet: an einer Stelle, die der Filterung der Umweltein- drücke dient. Medikamente, sogenannte Antipsychotika, helfen, das Botenstoff-Gleichgewicht im Gehirn wiederherzustellen und die Umwelt realistisch wahrzunehmen. Die weiteren Therapien in der Tagesklinik bieten zunächst wieder einen strukturierten Alltag, der oft verloren gegangen ist. Dane- ben helfen sie, die Erkrankung besser zu verstehen und Selbstvertrauen zurückzugewinnen, um neue Perspektiven zu entwickeln.

2 0 Repor t udger*, 60, Krankenpfleger in einer Münchner Klinik für Psychiatrie, müsste eigentlich schon von Berufs wegen L wissen, was in ihm vorgeht. Doch 20 Jahre lang verdrängt er gegen jedes Fachwissen, dass depressive Phasen bereits seit der Kindheit sein Leben überschatten und jetzt, da er sich beruflich überfordert fühlt, vollends die Oberhand gewinnen. Krisen begegnet er zeit seines Lebens stoisch, beißt sich durch, fehlt keinen einzigen Arbeitstag wegen Krankheit. Sein Alltag in einem helfenden Beruf macht es ihm leicht: Denn der bietet keinen Raum, seinem Befinden nachzuspüren und die Psyche ihr Recht fordern zu lassen. Zunächst bewältigt er die Phasen der Schwermut allein, doch eines Tages nehmen die Belastungen überhand: Die Angst, die Arbeit nicht mehr bewältigen zu können, beherrscht Ludgers ganzes Denken. Alpträume halten ihn vom Schla- fen ab, das Grübeln will nicht enden. Am Ende steht der Wunsch nach dem Tod, nur um dieses Leben nicht mehr aushalten zu müssen. Seine Frau, die in ihrem sozialen Beruf mit psychischen Störungen vertraut ist, schickt ihn zu einem Psychiater. Erst findet sich Ludger nur ungern auf der anderen Seite des Klinikbetriebs wieder. Auf keinen Fall will er sich stationär behandeln lassen. Daher stimmt er sofort zu, als sein Arzt ihm die Tagesklinik des Münchner Roten Kreuzes empfiehlt. Das Beste, was ihm passieren kann – so sieht er seine Therapie nach einigen Monaten. Tagsüber kann er sich durch die thera- peutische Begleitung intensiv mit seiner Situation auseinandersetzen, und abends bleibt ihm zu Hause Zeit für eigene Aktivitäten. Der offene, warmherzige, verständnis- und respektvolle Umgang überzeugt ihn. Bereits in den ersten Einzelge- sprächen fühlt er sich mit seinem Problem angenommen, aufgefangen und in ehrlicher Weise verstanden. Medikamente unterstützen ihn dabei, aus dem Stimmungstief herauszukommen. Und von Beginn an hat er sich den wöchentlichen Frei- zeitaktivitäten mit den anderen Patienten angeschlossen, die sich zum Billard, zu Ausstellungsbesuchen, zum Laufen oder Schwimmen treffen. Zwar musste er sich erst dazu überwinden, aber inzwischen freut er sich auf die gemeinsamen Aktio- nen. Die Arbeitstherapie in der Holzwerkstatt empfindet er als sinnstiftend, darf tüfteln, lebt auf und verspürt nach langer Zeit wieder Stolz auf das Geleistete. Im Nachhinein sieht er seinen Zusammenbruch als Fingerzeig, nach 30 Jahren keine Nacht- und Wochenendschichten mehr zu leisten. Sein neues Leben wird er deshalb radikal umstellen: zunächst einen Arbeitsplatz suchen, an dem es ruhiger zugeht. Aber auch seinen Selbstwert nicht mehr allein über seine Leistung definieren. Das hat er sich bislang nie zugestanden. Seine Medikamente wird er wohl noch über Jahre einnehmen müssen. Und er weiß, dass ihn die depressiven Phasen sein Leben lang begleiten können. Wenn er jedoch lernt, so haben es ihm die Therapeuten versi- chert, sorgsamer mit sich umzugehen und sich nicht mehr fremdbestimmen zu lassen, wird es hoffent- lich nicht noch einmal so schlimm werden. Für diese Erkenntnis ist er dankbar. Laura Dehmel, Psychologin in der Tagesklinik: Eine Depression kündigt sich an n e h c n ü M V / - / R B : o t o F Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Frauen leiden häufiger als Männer darunter. Meist kündigt sich eine depressive Episode durch Ein- und Durchschlafstörungen, Konzentrations- probleme sowie Freud- und Antriebslosigkeit an. Begleitende Symptome sind eine Verminderung des Selbstwerts, Grübeln und Zukunftsängste. In der Psycho- therapie wird der Patient im Rahmen einer wertschät- zenden, vertrauensvollen therapeutischen Beziehung u. a. dazu angeleitet ... • einseitige negative Bewertungen und Denkmuster zu erkennen und zu verändern. • biografische Bezüge auf die wiederkehrenden depressiven Phasen und Symptome zu erfassen und so die Selbstakzep- tanz zu fördern. • Emotionen zu aktivieren, um einerseits Mitgefühl für sich selbst zu entwickeln und andererseits die Bedeutung von Gefühlen in zwischenmenschlichen Beziehungen zu erkennen. • Ressourcen zu aktivieren, um den Selbstwert zu stärken. • soziale Beziehungen im geschützten Umfeld der Tagesklinik wieder aufzunehmen. • Überforderung und Grenzen der Belastbarkeit rechtzeitig zu erkennen, um Rückfällen vorzubeugen. • einen Krisenplan zu erstellen. Antidepressive Medikamente sind bei schweren Depressionen Teil der Behandlung.

2 1 obias* weist verschiedene Probleme auf: Schon im Kindesalter bemerken die Eltern seine übertrie- T bene Ordnungsliebe. Ständig verspürt er den Drang aufzuräumen. In der Pubertät verweigert er das Essen, nimmt lebensbedrohlich ab und wird mehrfach in psychiatrischen Kliniken behandelt. Später entwickelt er einen Zwang bezogen auf sein Äußeres: Er läuft dauernd zum Spiegel, kontrolliert seine Frisur, seinen Bartwuchs, jede Pore seiner Haut. Ist nicht alles nach seinen perfektionistischen Vorstellungen, überfällt ihn eine Unzufriedenheit, die seine komplette Gedankenwelt auf das vermeint- liche Problem konzentriert. Parallel werden hypochondrische Züge offensichtlich: Ständig meint er, an irgendeiner Krankheit zu leiden. Mit der Volljährigkeit prägen sich seine Zwangsgedanken und Ängste weiter aus. So bildet er sich zum Beispiel ein, er habe mit der Faust eine Glasscheibe zertrümmert und es sei eine hässliche Narbe zurückgeblieben. Zuweilen hat er ganz konkrete Angst davor, demnächst durch einen Autounfall zu sterben. Oder er fühlt sich magnetisch von Bahngleisen angezogen und stellt sich vor, er würde vor einen Zug springen, obwohl er das gar nicht wirklich will. Diese Gedanken sind oft übermächtig und quälend. Bis zu zweihun- dert Mal am Tag. Dr. Stephan Mirisch, Leiter der Tagesklinik: Die irrationalen Gedanken In der Tagesklinik des Münchner Roten Kreuzes unternimmt er einen neuen Anlauf. Ein ausführliches Vorgespräch und ein Probe- tag machen ihn mit dem Konzept vertraut. Jeden Morgen nimmt er an einer Gesprächs- runde teil, kann sein Befinden mitteilen, gefolgt von Ergo- oder Arbeitstherapie. Der geordnete Tagesrhythmus und die regelmäßige Beschäf- tigung tun seinem Kopf gut. Erfolgserlebnisse und Lob in der Arbeitstherapie sowie neue Erkenntnisse in den Einzelgesprächen stärken sein Selbstbewusstsein. In Kombination mit Medikamenten, die seine Gedankenwelt aufräumen, konstatiert er schon nach wenigen Wochen eine Besserung seines Befindens: Die Zwänge lassen nach. Er schafft es auch, seltener in den Spiegel zu sehen. Seine Unzufriedenheit tritt in den Hintergrund. Spezielle psychotherapeutische Techniken erleichtern den Umgang mit diesen Gedanken. In der Tagesklinik erfährt Tobias durch handlungsorien- tierte Therapieverfahren und Wertschätzung seiner Fähigkeiten zudem eine Selbstwertstärkung. Daneben haben sich antidepressive Medikamente, sogenannte Serotoninwiederaufnahme-Hemmer, als wirksam erwiesen. Nach dem Abschied aus der Tagesklinik wird der mittlerweile 21-Jährige in einem Therapiezentrum für junge Erwachsene weiter begleitet und gefördert, um den Therapieerfolg zu stabilisieren und ihn auf die Wiedereingliederung in einen normalen Alltag vorzubereiten. Seine hohen Ansprüche an sich selbst muss er überwinden und Zufriedenheit im Leben finden. Wie er das anstellen soll, hat ihm unter anderem die Psychotherapie vermittelt. Doch er weiß: Das ist leichter gesagt als getan. Sie hindern ihn daran, sich auf etwas an- deres zu konzentrieren: die Schule, eine Aus- bildung, Hobbys, Freundschaften. Mit Müh und Not hat er seinen Realschulabschluss ge- schafft, ist aber danach im Berufsbildungs- zentrum gescheitert. Die anschließende Zeit des Nichtstuns verstärkt seine Symptome weiter. Schon jetzt liegt eine mehrjährige Odyssee durch geschlossene Psychiatrien, am- bulante Therapie- und psychotherapeutische Beratungsangebote hinter ihm. Zwangsge- danken und eine körperdysmorphe Störung, also eine gestörte Körperwahrnehmung, und eine damit verbundene Depression haben die Ärzte diagnostiziert. Mein Kopf macht Faxen, so nennt es Tobias. sind unkontrollierbar Tobias wurde mit einer äußerst vielschichtigen Symptomatik in unserer Tages- klinik aufgenommen. Bisherige Behandlungen waren ohne langfristige und durchgreifende Verbesserung verlaufen. Ein Teil seiner Probleme ist eine sogenannte Dysmorphophobie. Ursache sind fehlerhafte Wahrnehmungs- und Bewertungsprozesse, die zu einer Unzufriedenheit und einer ständigen Beschäftigung mit dem Aussehen führen. Dies, obwohl keine sichtbare Fehl- bildung vorliegt. Die genauen Hintergründe sind noch unklar, vermutet werden biologi- sche und soziokulturelle Faktoren, wie übertriebene Schönheitsideale. Der befürchtete Makel führt zur Angst vor Ausgrenzung, zu einem verminder- ten Selbstwertgefühl und sozialem Rückzug. Wie bei Tobias kommen bei einigen Patienten Zwangsgedanken hinzu, die sehr quälend sein können, weil sie als irrational erlebt, aber von den Patienten nicht kontrolliert wer- den können.

2 2 Repor t Mithilfe handwerklicher Tätigkeiten fällt es vielen Patienten mit einer psychischen Erkrankung leichter, sich auszudrü- cken und unbewusste Empfindungen sichtbar werden zu lassen. em Industriekaufmann Jonas*, Mitte 20, geht es schon seit Längerem nicht gut. Er erlebt Dinge, die nicht sein können – zum Beispiel, dass Buchstaben auf Nummernschildern ihm etwas D sagen wollen. Oder er erscheint zu einer Verabredung, die nie getroffen wurde. Sein erster Job hat ihn in eine fremde Stadt geführt, aber dort fand er keine Freunde und arbeitete zu viel. Dennoch sah er sich nicht in der Lage, eine neue Arbeitsstelle zu suchen. In seiner Einsamkeit rauchte er Cannabis, verstieg sich in eine eigene Welt. Hört er dazu noch Musik, intensi- viert sich das übersinnliche Erleben. Jonas merkt selbst, dass er eine Therapie benötigt, und konsultiert eine Psychiaterin. Als er bei einem seiner ersten Besuche im Treppenhaus zu ihrer Praxis hinaufläuft, stellt er fest, dass ein Hand- werker auf dem Gebäude arbeitet und der Zugang zum Dach offen steht. Wie magnetisch angezogen, nähert er sich der Dachkante, bereit zum Sprung. Letztlich hält ihn nur der Gedanke an seine kleine Schwester vom Suizid ab. Ohne zu zögern, überweist ihn seine Ärztin in den Schutz der geschlossenen Station einer psychiatrischen Klinik. Jonas ist motiviert, kooperativ und nimmt an allen Therapieangeboten teil. Dennoch wird er nach seiner Entlassung rückfällig, greift wieder zur Droge, verfällt in alte Muster. Erneut wird er einge- wiesen. Medikamente halten seine psychotischen Wahrnehmungen in Schach. Am Ende eines zwei- monatigen Aufenthalts wechselt er in die Tagesklinik des Münchner Roten Kreuzes. Hier reduziert er unter fachärztlicher Beobachtung vorsichtig die tägliche Dosis. In den Einzelgesprächen finden Therapeutin und Patient heraus, dass der Tod einer sehr nahen Freundin Jonas‘ Seelenleben extrem erschüttert hat, er die Trauer aber jahrelang unterdrückte. Jonas erfährt, wie sehr es einen Menschen überfordern kann, wenn er sich mit schwerwiegenden Lebensereignissen nicht auseinandersetzt. Er versucht nun zu lernen, Gefühle zuzulassen, statt sie mit Drogen zu betäuben. Noch vermindern einzelne, länger andau- ernde Symptome seine Konzentration – die Welt bewegt sich langsam. Aber die Arbeitstherapeu- ten lassen ihm Zeit, sich Schritt für Schritt mehr Leistung zuzutrauen. Aktuell plant Jonas mit dem Sozialpädagogen der Tagesklinik eine be- rufliche Rehabilitation, denn eine Rückkehr in den Job würde ihn zurzeit überfordern. Außer- dem hat er von der Klinik aus Kontakt zu einer Suchtberatungsstelle aufgenommen. Seine Ge- fühle aus der Vergangenheit – Trauer um die verlorene Freundin, Einsamkeit, Überforderung im Berufsleben, die Lust auf Drogen – lauern weiterhin im Hintergrund. Aber die Therapie hat ihm Wege aufgezeigt, besser damit umzuge- hen: die Empfindungen zuzulassen, sie durchzu- stehen und mit anderen darüber zu reden, statt sie mit Substanzen zu betäuben. Und notfalls, so weiß Jonas, kann er auch nach seiner Entlas- sung jederzeit in der Tagesklinik anrufen. Laura Dehmel, Psychologin in der Tagesklinik: Cannabis kann paranoide Vorstellungen auslösen Orientierungslosigkeit, Selbstwertprobleme, fehlende Perspektiven und auch der Freundeskreis können gerade bei jungen Menschen zu Suchtmittelmissbrauch (häufig Cannabis, Alkohol und Amphe- tamine) führen. Die Drogen/Substanzen steigern zunächst das emotionale und das körperliche Wohlbefinden. Mit der Zeit führen sie jedoch zur psychischen und körperlichen Abhängigkeit mit negativen Auswirkungen, wie sozialem Rückzug und Motivations- losigkeit. In letzter Zeit bestätigt sich die Vermutung, dass vor allem Cannabis – wie bei Jonas – auch paranoide Vorstellungen auslösen kann. Zunächst steht in einer guten therapeutischen Beziehung die Entwicklung eines Problembewusstseins im Vordergrund. Bei Alko- hol und einigen anderen Substanzen ist ein körperlicher Entzug notwendig. Spezielle Suchthilfe-Einrichtungen (wie Condrobs e. V.)

2 3 Kreativer Flow und Achtsamkeitsübungen: Die Therapeuten zeigen den Patienten verschie- dene Wege auf, um sich wieder berühren zu lassen und ihr Inneres zu spüren. helfen dem Patienten dann mit vielfältigen Beratungs- und Therapieangeboten, eine Zukunftsperspektive ohne Drogen in einem stabilen sozialen Umfeld zu entwickeln – das ist allerdings meist ein langfristiger Prozess. Kognitive Verhaltenstherapie, Selbst- wertsteigerung, Selbstbestimmung und eine Tagesstruktur sind wichtige Inhalte der Psychotherapie. Unterstützend wirken vor allem soziale Beziehungen der Betroffenen, weshalb Angehörige in die Therapie einbezogen werden sollten. Die Tagesklinik Süd für Psychiatrie und Psychotherapie Seit über 35 Jahren bietet die Tagesklinik des Münchner Roten Kreuzes teilstationäre Therapien ohne Anbindung an ein Krankenhaus an. Tagsüber nehmen die bis zu 20 Patienten an den vielfältigen therapeutischen Ange- boten teil und kehren nachmittags in ihr gewohntes soziales Umfeld zurück. Ein multiprofessionelles Team verantwortet die medikamentöse Therapie, Einzel- und Gruppengespräche sowie die sozialpädagogische Beratung. Daneben umfasst das Leistungsspektrum u. a. Ergo-, Kunst- und Arbeitstherapie, ein kognitives Training, Achtsamkeits- training, ein Haushaltstraining mit Kochgruppe, Freizeit- aktivitäten, Sporttherapie, Tanz- und Bewegungstherapie. BRK-Kreisverband München | Tagesklinik Süd für Psychiatrie und Psychotherapie | Perchtinger Str. 5 | 81379 München Tel. 0 89/23 73-5 80 tagesklinik@brk-muenchen.de www.brk-muenchen.de/tagesklinik

„Wenn ein Kind traumatisiert ist, können wir Erzieher der kleinen Seele nur Erste Hilfe leisten“ – Gislaine Gonzalez arbeitet als Pädagogin für das Münchner Rote Kreuz. 2 4 Spektrum h c s z t e l / a h c s a S : o t o F „Eine neue Geschichte entwickeln“ Kriegserlebnisse, Sucht oder Gewalt in der Familie können bei Kindern zu lebenslangen Traumata führen. Um dies zu erken- nen und rechtzeitig gegenzusteuern, hat sich Gislaine Gonzalez, Pädago- gin in der Kinder- tagesstätte Riem des Münchner Roten Kreuzes, zur Spezialistin fort- bilden lassen. apa, der nur noch schreit, nachdem er Bier getrunken hat, Mama, die bei jeder Unartigkeit der P Kinder zuschlägt, der Lärm der Geschütze, bevor der Onkel tot auf der Straße lag, oder der dunkle Wald, durch den die Menschengruppe mitten in der Nacht geführt wurde – es ist dramatisch, was Erlebnisse wie diese in einer Kinderseele anrichten können. Gislaine Gonzalez, ausgebildete Psycho- login und aktuell als Erzieherin in der Rotkreuz-Kindertagesstätte Riem tätig, zählt mögliche Stress- symptome auf: „Das Kind agiert übermäßig aggressiv oder verhält sich auffallend schüchtern. Es weint aus nichtigem Anlass, isst zu wenig oder zu viel. Die Sprachentwicklung kann sich verzögern. Manche Kinder fi nden keinen Schlaf oder machen wieder ins Bett.“ Kinder drücken ihre Ängste verstärkt über ihr Verhalten aus. Allerdings muss nicht jedes schlimme Erlebnis zu einem Trauma führen: „Die meis- ten verarbeiten so etwas ganz gut, fi nden Halt in ihrer Umgebung. Je gesünder die Gesellschafts- und Familienstruktur und je resilienter das Kind ist, desto besser kann dies gelingen.“ Daneben seien die Intensität der Erfahrung und die Zeitspanne, bis Hilfe und Trost zur Stelle sind, entscheidend. Komme es zu einem Trauma, brauche es manchmal Jahre, um das Erlebte zu verarbeiten: „Manche Kinder haben einfach schon zu viel durchgemacht!“ Im vergangenen Sommer hat sich Gislaine Gonzalez zu einer Fortbildung speziell für Rotkreuz- Pädagogen angemeldet, die kindliche Traumata und deren Therapien in den Fokus nahm. „In Mün- chen gibt es zahlreiche Familien, die aus Kriegsgebieten kommen – wir müssen vorbereitet sein.“ Doch was kann man tun, wenn ein Kleinkind beim Geräusch einer Feuerwehrsirene oder eines Hubschrau- bers panisch schreiend ins Haus läuft? „Das Kind blickt in diesem Moment in seine Vergangenheit. Wir müssen es dann ganz schnell in die Gegenwart zurückholen.“ Indem man es in den Arm nimmt, tröstet und ihm erklärt, dass es sich in Sicherheit befi ndet, woher der Lärm kommt und dass er harmlos ist. „Den Auslöser der Panik in einen neuen Kontext zu stellen, kann bereits viel bewirken.“ Situationen wie diese treffen die Pädagogen meistens nicht unvorbereitet: Kommt ein Kind neu in die Kita oder in den Kindergarten, tauschen sie sich mit den Eltern aus, erfragen Vorgeschichte und familiäre Besonderheiten. Danach treffen sie sich mit den Eltern weiterhin zweimal im Jahr zum Gespräch. Wenn sie bemerken, dass sich ein Kind auffällig oder anders als sonst verhält, schildern sie ihre Beobachtungen. Bestätigen die Eltern diesen Eindruck, entwickelt man gemeinsam eine Strategie, unter Umständen mithilfe eines Psychologen. „Wir müssen mit der Familie zusammenarbeiten“, ist Gislaine Gonzalez‘ Erfahrung. „Ohne gegenseitiges Vertrauen funktioniert es nicht.“ Sie betont, dass sie als Pädagogin dabei die Eltern nicht bewerte. „Sie sollen nicht vermittelt bekommen, dass sie etwas

Rätsel 2 5 bewe- gungs- behin- dert Wohl- geruch; Ge- schmack Zeichen für Helium Sinnbild, Kenn- zeichen großes Klavier ugs.: schnell See- krank- heit (Med.) Auf- rührer, Aufstän- discher Bienen- zucht Zahn- ersatz 2 Extremi- tät Kraft- sport- gerät Nähr- mutter großes Gewässer Garten- blume 13 Gewin- nung von Boden- schätzen wertvolle Holzart Staat in Ostafrika Tierwelt lat.: Geschwür Ein- schnitt 15 7 veraltet: Guts- pächter weib- liches Borsten- tier 6 Lebens- ab- schnitt 11 ﬂüssige Arznei- mischung Fluss in Südtirol Frucht- saft- gallert Trag- u. Reittier in südl. Ländern 1 Stauung (Med.) sehr betagt 10 Buch im Alten Testa- ment Körper- teil Knie- scheibe (Med.) Zaren- name Erbinfor- mations- unter- suchung 9 feinste Schmutz- teilchen Epi- demie Zeichen für Arsen 3 Käuferin, Klientin früherer russischer Herrscher- titel ein Balte grüner Star Abk.: Arbeiter- Samari- ter-Bund Spitzname v. Michael Schumacher tapfere Frau 4 dän. Insel Weidetier 12 griech. Insel Wind- schatten- seite Hast, über- stürztes Drängen 5 franzö- sisch: Insel ® 14 s1118-15 nach- denken 8 Mitmachen und gewinnen Schicken Sie uns die Rätsellösung per Postkarte oder E-Mail (und geben Sie bitte Ihre Adresse an): BRK-Kreisverband München, „Menschen im Blickpunkt“, Perch- tinger Str. 5, 81379 München, mib-raetsel@brk-muenchen.de. Einsendeschluss ist der 30. Juni 2019. Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir unsere Preise. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. n n u r b a l l e H k r a p r e i T : o t o F Diesmal gibt es fünf Eintrittskarten für den Tierpark Hellabrunn zu gewinnen. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 falsch gemacht hätten. Oft leisten sie das Beste, was sie leisten können.“ In der Regel finden die Erzieher Zugang zu den Eltern. Denn sie eint die gemein- same Sorge um das Kind. Vor den Gesprä- chen hat sich das Kita-Team bereits inter- disziplinär ausgetauscht: die zuständigen Pädagogen untereinander, zudem mit ei- ner externen Fachberatung und einer Psy- chologin, die mehrmals im Jahr in die Ein- richtung kommen, die Kinder beobachten und mögliche Probleme benennen. Ist ein Kind schwer traumatisiert, hilft manchmal nur eine Psychotherapie au- ßerhalb der Kita bei einem Psychologen. Kleine Kinder können ihre Seelenpein noch nicht benennen, größere tun es oft nicht. Daher setzt die Therapie beim Spiel an: Ein Rollenspiel oder das Aufstellen von Spielfiguren, beispielsweise Soldaten, kann Einblicke in das Gefühlsleben des Kindes geben. Aber auch das Malen: Was bringt das Kind zu Papier? In welcher Form, in welchen Farben? Wo drückt es den Stift fest auf? In welcher Konstella- tion stehen die gezeichneten Personen zueinander? Fragen wie „Was empfindest du?“ oder „Was können wir tun, damit du nicht mehr traurig bist?“ helfen dem Kind, sich zu öffnen. Es macht sich seine Gefühle bewusst, sie bekommen einen Namen, und es erfährt, dass es völlig in Ordnung ist, sich schlecht zu fühlen. Da- nach entwickelt der Therapeut gemein- sam mit dem Kind eine ganz neue, posi- tive Geschichte. „Die Therapie ist harte Arbeit!“, kom- mentiert Gislaine Gonzalez aus ihrer Er- fahrung als Psychologin. „Wir Erzieher können der Seele nur Erste Hilfe leisten.“ Die besteht zum Beispiel darin, einem ag- gressiven Kind Raum zum Auspowern zu geben, ein in sich gekehrtes Kind mit in- dividuellen Rollenspielen aufzumuntern oder einem übermüdeten Kind eine Ex- trazeit zum Schlafen einzuräumen. „Wenn sich Kinder auffällig verhalten, ist das im- mer ein Zeichen von Hilflosigkeit“, erklärt Gislaine Gonzalez. „Sie schaffen es nicht mehr, ihre Gefühle zu kontrollieren. An- gesichts des extremen Erlebnisses eine vollkommen normale Reaktion.“

2 7 amtlichen Helfer haben ihn eingeladen, um sich mit ihm über wirkungsvolle Aktionen zur Müllvermei- dung auszutauschen. Seit Jahren setzt er sich für den Umweltschutz ein, wirbt unermüdlich für ein be- wussteres Verhalten der Verbraucher im Alltag. In seinem Buch „Wut allein reicht nicht – wie wir die Erde vor uns schützen können“ listet er auf, was wir unserer Umwelt tagtäglich zumuten. Auch der Tier- schutz ist ihm ein Anliegen: „Im Einsatz für ...“ Eisbä- ren, Nashörner, Haie, Gorillas und viele weitere be- drohte Tierarten macht er im Auftrag des ZDF auf ihr Schicksal aufmerksam. „Ah, Porzellanbecher!“, kommentiert er aufmerk- sam die am Bord über dem Küchentresen aufgehäng- ten Kaffeehaferl der Wasserwachtler, als er den Auf- enthaltsraum der Station betritt. Und schon ist er mit den beiden Helferinnen Monika Greipl und Gudrun Stronski in eine engagierte Diskussion über die Ver- meidung von Plastikmüll verstrickt, die übergeht in die Verurteilung des zerstörerischen Anbaus von Palmöl in Borneo und mündet in Schutzmaßnahmen für die letzten Orang-Utans im Regenwald. Die Frauen sind bestens informiert, denn auch ihnen liegt der Naturschutz am Herzen. Daher sind sie beim icht nebeneinander lassen sich die drei Tau- D cher, mit den Händen an der Schleppstange, über den Seegrund ziehen. Das spart Kraft, denn die Stange hängt mit einem Seil am Wasserwacht-Boot. Ihre Bewegungen wirbeln den sandigen Boden leicht auf. An der tiefsten Stelle misst der Weg bis zur Was- seroberfläche sieben Meter, dennoch ist eine Sicht von etwa acht Metern hier unten nicht schlecht. Es reicht, um zu erkennen, was so alles herumliegt – Dinge, die keine Freude aufkommen lassen. Es ist „Rama dama“: der alljährliche große Müll- sammeltag der Unterföhringer Wasserwacht und des örtlichen Fischereivereins am und im Feringasee. Not- wendig nur, weil es immer wieder Badegäste gibt, die Teile ihrer Ausrüstung vor der Heimfahrt einfach den Fluten übergeben oder in der Uferbepflanzung entsorgen. Daher suchen, während sich die Taucher um den Seegrund kümmern, etwa dreißig weitere Helfer an Land, mit Greifzangen und Müllbeuteln ausgerüstet, das Gebüsch ab. Unglaublich, was am Ende ihrer Säuberungsaktion auf dem großen Abfall- stapel landet: ein Campingstuhl, eine Klappliege, ein Sonnenschirm, ein Regenschirm, eine Autobatterie, ein Paddel, ein Plastikkorb, Handschuhe, Badehosen, ein Küchenschneidbrett, sogar ein ganzer Grill, daneben unzählige Seil- stücke, verworrene Angelschnüre, Bierflaschen und Plastiktüten. Nicht nur unschön anzusehen, sondern auch verletzungsträchtig, wenn Ba- degäste drauftreten oder sich beim Schwimmen daran stoßen. Der heutige Müllhaufen wartet auf einen besonderen Gast: Über den östlichen Uferweg nähert sich der Schauspieler Hannes Jaenicke der Wasserwacht-Station. Die ehren- Gudrun Stronski (l.) und Monika Greipl engagieren sich seit Jahrzehnten in der Unterföhringer Wasser- wacht. Das Müllsammeln gehört zu ihren Diensten ganz selbstverständlich dazu.

2 8 Repor t " Umwelt- schutz ist einfach, wenn man nur will!" Unermüdlich setzt sich Hannes Jaenicke für den Umwelt- und Naturschutz ein. Gerade bereitet er eine Unterschriftensammlung vor, die er Angela Merkel übergeben will. Als Hobbytaucher inspiziert Hannes Jaenicke höchst interessiert die Profiausrüstung der Wasserwacht- Einsatzkräfte. Rettungstaucher Florian Welzel erklärt ihm technische Details der Pressluftflaschen. „Rama dama“-Tag der Wasserwacht jedes Mal dabei. Sie zeigen ihrem Gast den Stapel Unrat, der in diesem Jahr zusammenkam. Hannes Jaenicke kramt den Klappstuhl und den Grill aus dem verschmutzten Ge- wirr und kann es kaum fassen. Monika Greipl weiß schon, warum so etwas im See landet: „Die Leute kau- fen den Grill für fünf Euro an der Tankstelle – und ent- sorgen ihn dann lieber im Wasser, statt zu warten, bis er abgekühlt ist.“ Hannes Jaenicke, der einen Teil sei- nes Lebens in den USA verbracht hat, berichtet von den dortigen Maßnahmen: „Da wird viel über hohe Pfandbeiträge und saftige Strafen geregelt. Die ameri- kanischen Strände sind blitzsauber!“ Im vergangenen Jahr rief er gemeinsam mit der Deutschen Umwelt- hilfe eine Unterschriftensammlung zur Vermeidung unnötiger Einweg-Verpackungen ins Leben, die er An- gela Merkel übergeben will. Bereits eine halbe Million Menschen machen mit. „Ich verstehe nicht, warum unsere Regierung nicht mehr gegen diese Plastikmüll- flut unternimmt!“, redet er sich in Rage. „Warum wird das nicht gestoppt?“ In der Nähe von Leverkusen, einem Standort der Chemieindustrie direkt am Rhein, wuchs er auf. Und erlebte das große Fischsterben 1986 aus nächster Nähe mit. Aber auch, wie sich in der Folge die Wasserquali- tät des Flusses durch konsequente Schutzmaßnahmen auf ein ansehnliches Niveau verbessern ließ. Es geht also, lernte er daraus. Und wird seitdem nicht müde, an das Engagement seiner Mitmenschen zu appellie- ren: „Jutesack statt Plastiktüte, wiederverwendbares Geschirr statt Coffee-to-go-Becher, Wassersprudler statt Kunststoffflaschen“ – er lebt es vor, „weil es einfach ist, wenn man nur will. Das muss in die Köpfe der Men- schen!“ Hannes Jaenicke blickt am Ufer des Feringasees ent- lang: „Hier sieht es unfassbar sauber aus; man merkt, dass sich jemand kümmert. Schade, dass es nötig ist.“ Wieder wundert er sich über die Menschen, die ihren Müll in der Natur entsorgen: „Jeder freut sich doch über diesen schönen Badestrand. Wie kann man dann einen solchen Schweinestall hinterlassen?“ Um sich mit etwas Angenehmerem zu befassen, fragt er die beiden Wasserwachtlerinnen, welche Fische im See leben. Und während die drei über Forelle und Zander fachsimpeln, haben die Taucher ihre Säuberungs- aktion beendet und waten triefend an Land. Hannes Jaenicke ist begeisterter Hobbytaucher, daher hat es ihm die Ausrüstung der Profis angetan. Florian Welzel, einer der erfahrensten Rettungstaucher der Unter-

2 9 Bis die Taucher einsatzbereit sind, kommt einiges an Ausrüstung zusammen. Die hochwertigen Anzüge eignen sich sogar zum Eistauchen. An einer quer gehängten Stange schleppt das Motorboot mehrere Taucher im Schneckentempo durch den See. Entwickelt wurde die Technik eigentlich für die Suche nach vermissten Schwimmern, hat sich aber auch beim Müllsammeln bewährt. Der achtjährige Max (l.) und der zehn- jährige Felix, zwei der vielen Nachwuchs- Wasserwachtler am Feringasee, machen es den Großen nach: Mit der Greifzange haben sie schon einen stattlichen Müll- haufen in ihren Sack befördert. Geschafft! Auch der Nach- wuchs sammelt mit. föhringer Wasserwacht, erklärt ihm die Sprechanlage in der Tauchermaske, mit der sich die Helfer unter Wasser verständi- gen. Darüber bleiben auch der Bootsführer und der sogenannte Leinenführer im Boot, mit dem jeder Taucher durch ein Siche- rungsseil verbunden ist, auf dem Laufenden und können im Notfall eingreifen. Nachdem sich der Schauspieler in der Garage noch die iso- lierenden Schutzanzüge der Taucher angesehen hat, bleibt Zeit für einen Kaffee im Aufenthaltsraum. Über das Thema „um- weltschädliche Kaffeekapseln“ landen die Ehrenamtlichen und ihr Gast bald wieder beim Naturschutz. „Jeder kann etwas dazu beitragen“, ist sich Hannes Jaenicke sicher. „Obwohl es manch- mal unbequem ist und Verzicht bedeutet. Aber wenn weder Politik noch Industrie aktiv werden, müssen wir Verbraucher es eben selbst in die Hand nehmen!“ TV Hannes Jaenickes aktuelle Tierschutz- Dokumentation Wieder war der Schauspieler und Umweltaktivist mit einem Filmteam für den Naturschutz unterwegs: Diesmal macht er eindringlich auf das Aussterben unserer europäischen Singvögel aufmerksam. Seine Dokumentation sehen Sie am 15. August um 22.35 Uhr im ZDF.

3 0 Lebenshi lfe Hilfe für ältere Menschen und pflegende Angehörige Foto: iStock.com/baona Damit die täglichen Herausforderungen bei der Pflege zu Hause nicht überhandnehmen, bietet die „Beratungsstelle für ältere Menschen und Angehörige“ des Münchner Roten Kreuzes Rat und Tat in jeder Lebenslage des Älterwerdens. Die Antworten der Berater auf die wichtigsten Fragen: Wie erhält man finanzielle Hilfen für die häusliche Pflege? Zunächst beantragt man diese formlos, etwa durch einen Anruf bei der Pflegeversicherung oder einen kurzen Brief. Daraufhin schickt die Pflegekasse dem Pflegebe- dürftigen ein Formular zu, das er selbst oder ein von ihm schriftlich Bevollmächtigter ausfüllt und an die Pflege- kasse zurücksendet. Die Beratungsstelle des Münchner Roten Kreuzes hilft dabei gern. Nach Antragseingang sucht der Medizinische Dienst den Pflegebedürftigen auf, um die Situation zu begutachten und ihn in einen Pflegegrad einzustufen. Wurde die Pflegebedürftigkeit bestätigt, hat der An- tragsteller die Wahl: Möchte er lieber Pflegegeld über- wiesen bekommen, seinen Anspruch als Sachleistung abrufen oder eine Kombination aus beidem erhalten? Was ist Pflegegeld? Die Pflegeversicherung zahlt einen Betrag, über den der Betroffene frei verfügen kann, um Pflege und Betreuung im häuslichen Umfeld sicherzustellen. Die Höhe der Aus- zahlung richtet sich nach dem Pflegegrad. Was versteht man unter einer Pflegesachleistung? Als Sachleistung kann man Leistungen abrufen, die ein ambulanter Pflegedienst erbringt – der Umfang richtet sich nach dem Pflegegrad. Der Pflegedienst rechnet direkt mit der Pflegekasse ab. Eine Kombina- tionsleistung aus Pflegesachleistung und Pflegegeld ist ebenfalls möglich. Worum geht es beim sogenannten Entlastungsbetrag? Dieser umfasst 125 Euro pro Monat und steht allen Pflegebedürftigen von Pflegegrad 1 bis 5 für zusätzliche Betreuungs- und Entlastungsleis- tungen zu. Der Betrag ist zweckgebunden und muss für Leistungen bei einem anerkannten Dienst eingesetzt werden. Im Vordergrund stehen Unterstützung und Begleitung im Alltag. Wenn sich Angehörige für die häusliche Pflege entschieden haben: In welcher Form können sie Unterstützung hinzuziehen? Die Beratungsstellen für ältere Menschen vermitteln zum Beispiel am- bulante Pflegedienste, die ins Haus kommen und dort die Behand- lungs- und Grundpflege leisten sowie bei der hauswirtschaftlichen Ver- sorgung helfen. Ebenso sind die Anlaufstellen bei der Suche nach Unterstützung beim Einkaufen, bei Arztbesuchen und hauswirtschaft- lichen Erledigungen behilflich. Die Ansprechpartner vermitteln auch

3 1 Wir unterstützen Sie gern! Die Beratungsstelle für ältere Menschen und Angehörige steht Ihnen für alle Fragen rund um das Thema Pfl ege und Versorgung im Alter offen. • Wir beraten und informieren über Möglich- keiten und Formen der Unterstützung zum Verbleib in der eigenen Häuslichkeit, ggf. bis zum Wechsel in andere Versorgungsformen, wie Tagespfl ege, Betreutes Wohnen oder sta- tionäre Pfl ege. • Auf Wunsch vermitteln wir ambulante Hilfen und weitere Entlastungsangebote. • Jeden zweiten Mittwoch im Monat laden wir zu einem kostenlosen offenen Gesprächs- kreis für pfl egende Angehörige ein, bei dem sich die Teilnehmer über das austauschen, was sie bezüglich der häuslichen Pfl ege be- wegt, und sich gegenseitig unterstützen sowie Tipps geben. • Wir vermitteln ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zur Unterstützung beim Schrift- verkehr und bei den Postangelegenheiten des Hilfsbedürftigen. Alexandra Lakatos, Sinja Kasang und Markus Brucker beraten, informieren und helfen mit konkreten Angeboten. h c s z t e l / a h c s a S : o t o F Wir freuen uns über Ihre Anfrage: Beratungsstelle für ältere Menschen und Angehörige Kistlerhofstr. 88, 81379 München Tel. 0 89/8 90 85 51-0 Fax 0 89/8 90 85 51-10 BST.Kistlerhofstr@brk-muenchen.de ehrenamtliche Helfer, sogenannte Postpaten, welche die hilfebedürf- tigen Personen beim Schriftverkehr und bei der Erledigung der tägli- chen Post unterstützen. Welche Zuschüsse stehen einem Pfl egebedürftigen über das Pfl egegeld hinaus zu? Bei einem Pfl egegrad von 1 bis 5 steht bei Bedarf eine einmalige Summe von bis zu 4000 Euro für Maßnahmen zur Wohnraumanpassung zur Verfügung: wenn etwa für einen Rollstuhlfahrer Türen verbreitert, gefährliche Schwellen im Fußboden angepasst oder Elektrogeräte in der Küche niedriger aufgestellt werden müssen. Auch ein Treppen- oder Badewannenlift kann dazu beitragen, dass der Pfl egebedürftige länger in den eigenen vier Wänden wohnen kann, was die Pfl egeversi- cherung unterstützt. Sie bezuschusst auch die Kosten für ein Hausnotruf-Gerät: Von den monatlichen Betriebskosten zahlt die Pfl egekasse bis zu 23 Euro. Ebenso ist eine Pauschale von 40 Euro pro Monat abrufbar – für Pfl egehilfsmit- tel zum Verbrauch, etwa Einmalhandschuhe, Schutzschürzen, Finger- linge oder Mundschutz. Zudem erhalten Pfl egebedürftige ab Pfl egegrad 2 mit Hauptwohn- sitz in Bayern über einen entsprechenden Antrag das bayerische Landes- pfl egegeld in Höhe von 1000 Euro pro Jahr. Das Antragsformular ist abrufbar unter: www.landespfl egegeld.bayern.de/antrag.asp Welche Versorgungsmöglichkeiten gibt es alternativ oder ergänzend zu einem ambulanten Pfl egedienst? Angehörige, welche die häusliche Pfl ege tagsüber nicht leisten können, zum Beispiel weil sie berufstätig sind, können den Pfl egebedürftigen in einer Tagespfl ege versorgen lassen: Morgens wird er abgeholt, in einer professionellen Einrichtung betreut und am späten Nachmittag wieder nach Hause gebracht. Dasselbe Angebot besteht für die Nachtpfl ege in einer stationären Einrichtung, damit die Angehörigen durchschlafen können. Diese Mög- lichkeit hat sich vor allem bei an Demenz erkrankten Menschen bewährt. Bei der 24-Stunden-Pfl ege versorgt professionelles Pfl egepersonal den Betroffenen rund um die Uhr in seiner Wohnung. Dies müssen die Angehörigen selbst organisieren und mit der Pfl egekasse entsprechend dem individuellen Pfl egegrad abrechnen. Muss die häusliche Pfl ege für eine bestimmte Zeit ausgesetzt wer- den, z. B. nach einem Krankenhausaufenthalt, können pfl egebedürftige Personen ab dem Pfl egegrad 2 für insgesamt bis zu 56 Tage im Jahr eine Kurzzeitpfl ege in Anspruch nehmen. Der Pfl egebedürftige zieht für diese Zeit in eine vollstationäre Einrichtung um. Fällt der pfl egende Angehörige aufgrund von Urlaub oder Krankheit zeitweise aus, kann der Pfl egebedürftige Verhinderungspfl ege bis zu sechs Wochen im Jahr in Anspruch nehmen. Ein Ersatzpfl eger vertritt den Angehörigen dann tages- oder stundenweise. Alle genannten Leistungen muss man im Vorfeld bei der Pfl ege- kasse beantragen. Der Pfl egebedürftige trägt immer einen Eigenanteil der Kosten.

3 2 Ser vice BRK-Kreisverband München Perchtinger Str. 5, 81379 München Tel. 0 89/23 73-0, Fax -4 00 service@brk-muenchen.de www.brk-muenchen.de Ja, ich möchte eine Spende überweisen BRK-Kreisverband München Kreissparkasse BIC: BYLADEM1KMS IBAN: DE82 7025 0150 0000 0888 80 Ja, ich möchte online spenden https://www.brk-muenchen.de/ online-spenden Notruf Rettungsleitstelle München . . . . . . 112 (Rettungsdienst, Notarzt, Rettungs- hubschrauber) Krankentransport . . . . . . . . . . . . . . . 19 222 Telefonzentrale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 89/23 73-0 Hausnotruf-Team . . . . . . 0 89/23 73-2 75 Senioren- und Pflegeheime In der City: Haus Alt-Lehel, Christophstr. 12 Aneta Gerritz . . . . . . . . 0 89/45 21 64 -1 15 In Grünwald: Haus Römerschanz, Dr.-Max-Str. 3 Elke Pilz . . . . . . . . . . . . . . . . 0 89/64 18 27-0 Alten- und Service-Zentren (ASZ): ASZ Bogenhausen, Rosenkavalierplatz 9 Steffen Lohrey . . . . . . . 0 89/46 13 34 64-0 ASZ Freimann (im Lilienthalhaus), Edmund-Rumpler-Str. 1 Daniela Spießl . . . . . . . . . 0 89/32 98 93-0 ASZ Harlaching, Rotbuchenstr. 32 Jasmin Koch . . . . . . . . . . . 0 89/6 99 06-60 ASZ Lehel, Christophstr. 12 Pablo Schmidt . . . . . . . . 0 89/45 21 64 -1 01 ASZ Maxvorstadt, Gabelsberger Str. 55a Birgit Schmidt-Deckert 0 89/4 11 18 44-0 ASZ Riem, Platz der Menschenrechte 10 Martin Feichtenbeiner 0 89/4 14 24 39 60 ASZ Thalkirchen, Emil-Geis-Str. 35 Elisabeth Robles-Salgado 0 89/7 41 27 79-0 Mitgliederservice Weitere Angebote für Senioren Für alle Anliegen rund um die Fördermitgliedschaft . . 0 89/23 73-2 22 Erste-Hilfe-Kurse Erste-Hilfe-Sofortmaßnahmen am Unfallort/Kindernotfälle im Säuglings- und Kleinkindalter Sabrina Dorner . . . . . . . . 0 89/23 73-2 29 Altenclubs Evelyn Lichtinger . . . . . . 0 89/23 73-2 61 Nachbarschaftshilfe Grünwald e. V. Tobrukstr. 2 Tobias Sicheneder . . . 0 89/6 49 64 99 15 Offene Altenhilfe Harthof Rose-Pichler-Weg 38 Monika Weigl . . . . . . . . . . . 0 89/3 16 49 24 Stiftungen, Testamentspenden, Unternehmenskooperationen Essen auf Rädern Anna Ramisch . . . . . . . . . 0 89/23 73-2 10 Sonja Karber . . . . . . . . . . . 0 89/23 73-1 40 Kommunikation und Marketing Sie haben als Medienvertreter Fragen zu aktuellen Entwicklungen? Dann wenden Sie sich an Andrea Frauscher: Tel. 0 89/23 73-1 35 andrea.frauscher@brk-muenchen.de Andrea Frauscher ist Ansprechpartnerin für Förderer und Medien. n e h c n ü M V / - / R B : o t o F Hausnotruf /Pflegenotruf Therapeutische Einrichtungen Tagesklinik Süd für Psychiatrie und Psychotherapie Perchtinger Str. 5 Dr. Stephan Mirisch . . . . 0 89/2373-5 80 Beratung und Betreuung Beratungsstelle für ältere Menschen und Angehörige Kistlerhofstr. 88 Sinja Kasang . . . . . . . . . . . 0 89/8 90 85 51-0 Kleiderkammer Allach Elly-Staegmeyr-Str. 11 Hannes Hoelbe . . . . . . . . . 0 89/13 03 98 81 Kleiderannahme: . . . . . . . . . Mo 16 – 19 Uhr (keine Annahme von Möbeln) Kleiderausgabe: . . . . . . . . . . Mi 10 – 14 Uhr Kleiderkammer Solln Drygalskiallee 118 . . . . . . 0 89/75 96 83 25 Kleiderannahme: . . . . . . . Sa 12–13.30 Uhr Kleiderausgabe: . . . . . Sa 10.30–13.30 Uhr und am 1. Mittwoch im Monat 16–19 Uhr Schuldnerberatung Christian Floß . . . . . . . . . 0 89/23 73-2 64 Aidsberatung, -prävention, betreutes Wohnen Kristina Feilmeier . . . . . 0 89/23 73-3 63 Krebsberatung Monika Neher, Angelika Specht, Sabine Wilck . . . . . . . . . . . . . . . . 0 89/23 73-2 76/8 Krankenhaus-Besuchsdienst Judith Lutz . . . . . . . . . . . . . 0 89/23 73-4 72 Migrationsdienst im internationalen Beratungszentrum der LHM Goethestr. 53 . . . . . . . . . . . . . 0 89/53 73 42 Migrationsberatung für Erwachsene: Christine Müller, Habib Hamdard Informationsstelle, Integrationskurse: Peter Eiblmeier Flüchtlingsberatung, nachholende Integration: Helmut Lehner Koordinationsstelle „Kinderbetreuung für Integrationskursteilnehmer/-innen“ Thalkirchner Str. 106 Anke Friedrich . . . . . . . 0 89/8 90 83 60-13 Migrationsdienst im Zenetti-Treff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 89/8 90 83 60-12 Migrationsberatung für Erwachsene: Ivana Martinovic Jugendmigrationsdienst: Shanna Stumpf Suchdienst: Ivana Martinovic, Anke Friedrich Refugio Beratungs- und Behandlungszentrum für Flüchtlinge und Folteropfer Rosenheimer Str. 38 . . . . 0 89/9 82 95 70

3 3 n e h c n ü M V / - / R B : o t o F Der Mitgliederservice Drei Mitarbeiterinnen kümmern sich um sämtliche Themen bezüglich Fördermit- gliedschaft und Spenden: • Rundum-Service für Förderer und Spender • Ausstellung von Mitgliedsausweisen • Zuwendungsbestätigungen für Beiträge und Spenden • Steuerliche Absetzbarkeit der Zuwen- dungen • Informationen zur Inlands- und Auslands- rückholung • Versand hilfreicher Broschüren • Anmeldung zu den kostenlosen Vorsorge- veranstaltungen • Allgemeine Fragen zum Roten Kreuz, Ihre Ansprechpartnerinnen beim Mitglie- derservice: Brigitte Ziegelowski (M.) mit Andrea Tögel (l.) und Marijana Hadrovic. z. B. zu den Seniorenheimen, zum Haus- notruf oder Essen auf Rädern Tel. 0 89/23 73-2 22 mitgliederservice@brk-muenchen.de Servicestelle Ehrenamt Sie interessieren sich für ein freiwilliges Engagement? Die Servicestelle Ehrenamt hilft Ihnen gern weiter: n e h c n ü M V / - / R B : o t o F (V. l.) Volker Ruland, Krisztina Bradeanu, Sylvie Schmitt- Spacek, Bianca Heller, Susanne Pütz, Markus Försch und Jasmin Ginther beraten rund um ehrenamtliche Tätig- keiten beim Münchner Roten Kreuz und vermitteln Interessenten in die unterschiedlichen Aufgabengebiete. Tel. 0 89/23 73-2 85 (Mo–Do 9–12 Uhr) servicestelle-ehrenamt@ brk-muenchen.de Fax: 0 89/23 73 44-2 85 Persönlich: Nach Vereinbarung Postalisch: BRK Kreisverband München Servicestelle Ehrenamt Perchtinger Str. 5 81379 München Ehrenamtlich aktiv im Roten Kreuz Informieren Sie sich über unsere vielfältigen Möglichkeiten für ehren- amtliches Engagement in allen unseren Einrichtungen, zum Beispiel: • Altenbetreuung • Berufliche Bildung • Jugendarbeit • Migrationsdienst Marion Ivakko . . . . . . . . . 0 89/23 73-2 80 • Sanitäts- und Betreuungsdienst • Wasserwacht • Bergwacht • Jugendrotkreuz • Katastrophenschutz • Fachdienst Technik und Sicherheit • Fachdienst für Information und Kommunikation • BRK-Sani-Skater • Fachdienst Psychosoziale Notfall- versorgung • Frauensozialdienst • Arbeitskreis für Menschen in Not • Rettungshundestaffel • BRK-Motorradgruppe Servicestelle Ehrenamt 0 89/23 73-2 85 • Hausnotruf Hausnotruf-Team . . . . . 0 89/23 73-2 75 • Musikzug Robert Binder . . . . . . . . . . 01 60/3 87 57 93 Rotkreuz-Betriebe Altkleider Carsten Matzke . . . . . . . . 0 89/23 73-2 57 Flohmarkt Martina Schreyer . . . . . . 0 89/23 73-2 51 Kinderbetreuung Haus für Kinder Schwabing Isoldenstr. 21 Agata Michalczyk . . . . 0 89/3 09 04 55 60 Kinderkrippe Schwabing Mildred-Scheel-Bogen 3 Bianca Jänsch . . . . . . . . 0 89/3 09 04 55 10 Kindergarten und -krippe Sendling Kürnbergstr. 17a Edina Mehonjic-Martinovic 0 89/45 20 68 60 Kinderkrippe Forstenried Limmatstr. 4A Tanja Leikert . . . . . . . . 0 89/30 90 52 75 20 Kindergarten und -krippe Berg am Laim Hachinger-Bach-Str. 11 Sandra Besagic . . . . . . . . 0 89/45 03 68 90 Kindergarten, -krippe und -hort Riem Stockholmstr. 5 Julia Eschenbach . . . . . 0 89/1 59 86 79-0 Kindergarten, -krippe und -hort Nymphenburg In den Kirschen 87 Oliver Mader . . . . . . . . 0 89/3 09 05 19 60 Kindergarten und -krippe Harthof Ingolstädter Str. 229 Daniela Delevic . . . . . . . . 0 89/31 82 71 31 Kindergarten und -krippe Obersendling St.-Wendel-Str. 23 Sabine Müller-Getz . . 0 89/7 41 27 78-20 Kindergarten Isarvorstadt Schillerstr. 31 Daniela Turau . . . . . . . 0 89/4 40 05 76 98 Kindergarten Unterschleißheim An der Burg 2 Patricia Baumgart . . . . . . 0 89/32 15 87 96 Jugendhilfe Offener Kinder- und Jugendtreff Thalkirchner Str. 106 Karl-Heinz Bötzel . . . . 0 89/8 90 83 60-22 Schulbezogene Sozialarbeit: Veronika Muscolino 0 89/8 90 83 60-11 Berufsvorbereitende Bildungsmaß- nahme für sozial benachteiligte junge Menschen Quagliostr. 9 Claudia Möller . . . . . . . 0 89/3 09 04 06-10 Ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) . für Mädchen Quagliostr. 9 Claudia Möller . . . . . . . . 0 89/3 09 04 06-30

3 4 Rätsel Blumige Wortsuche Wandle die Bilder in Wörter um. Die Anfangsbuchstaben nennen im Uhrzeigersinn ein Insekt. Den Wort- anfang musst du allerdings selbst suchen. Mach mit beim Preisrätsel! Schick uns deine Lösung und gewinn eines von fünf Spielen „Stadt–Land–Vollpfosten“ – die Neuausgabe des beliebten Klassikers „Stadt– Land–Fluss“ für Kinder und Jugendliche. „Kennst du einen Promi mit B?“ „Oder ein Kleidungsstück mit P?“ „Ein Tier an Land mit T?“ oder „Fällt dir eine Sportart mit S ein?“ So und ähnlich lauten die Fragen aus 23 lustigen Kategorien, die jeden Hobbydenker ins Schwitzen bringen. Spaß garan- tiert – auch im Urlaub oder während der Reise. Diese wunderschön gestaltete Schachtel mit 50 Karten und einem ausführlichen Infofaltblatt hat sich als nützlicher Begleiter beim Familien- spaziergang oder Quizspiel am Nachmittag bewährt. Denn neben Fragen bietet sie spannende Infos – nicht nur für Kinder. Gewinner aus Heft 1/19 Unser Lösungswort lautet diesmal: Unser Briefkasten: BRK-Kreisverband München, Mitgliederservice, Perchtinger Str. 5, 81379 München, Fax: 0 89/ 23 73-4 42 22, mib-raetsel@brk-muenchen.de. Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir unsere Preise. Einsendeschluss ist der 30. Juni 2019. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über unsere Kochbücher freuten sich: G. Bozok, R. Fritsch, U. Höfer, M. Liebeke, A. Moser, E. Mueller, D. Schönlebe, N. Scholin, U. Schroeder, H. Thiede. Lösung: KRANKENHAUS-BESUCHSDIENST Die Gewinner der Vogelbücher: E. Abboud, H. Bild, J. Bückner, G. Grimm-Reichel, P. Lidl, V. Lorenz, T. Meindl, A. Mühlpeck, M. Wegner, B. Wurm. Lösung: TEIL D Impressum Menschen im Blickpunkt ist das Mitgliedermagazin des Baye rischen Roten Kreuzes, Kreisverband München, und erscheint vierteljährlich jeweils Anfang März, Juni, September, Dezember . Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten . Inhaber und Verleger Bayerisches Rotes Kreuz (Körperschaft des öffentlichen Rechts), Kreisverband München, Perchtinger Str . 5, 81379 München Heraus geber Bayeri- sches Rotes Kreuz, Kreisverband München Super vision Günter Hintermaier, Anna Ramisch Redaktion Jutta Dyhr Gerd Grieshaber GbR, Jutta Dyhr (verantw .), Jutta Steinhart, Am Thomahof 9, 85375 Neufahrn, Tel . 0 81 65/9 24 57 19, jd@ dyhrgrieshaber .de Projektleitung, Produktionssteuerung, Anzeigenleitung Stefﬁ Schiffner, Otto-Hahn-Str . 13b, 85521 Riemerling, Tel . 0 89/95 48 62 83, kontakt@ stefﬁ -schiffner .de Art-Direktion Gerd Grieshaber Lithograﬁ e Kolb Digital, Ober- schleißheim Druck Heckel GmbH, Raudtener Str . 11, 90475 Nürnberg .

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