9 9 2 0 1 März 2024 Das Magazin des Münchner Roten Kreuzes menschen menschen im blickpunkt Ohne Auto in die Berge Tourenvorschläge, deren Startpunkt Sie mit der Bahn erreichen Katastrophenschutz: Wie sich das Münchner Rote Kreuz vorbereitet Erste Hilfe: Wie nimmt man einem Motorradfahrer den Helm fachgerecht ab? Thomas Huber: Der Profikletterer im Ausbildungszentrum der Bergwacht BRK-Kreisverband München

Willkommen Intensive Helfertrainings Der Katastrophenschutz in Deutschland verzeich- net deutlich zunehmende Einsatzlagen – man denke nur an die Überflutungen im Ahrtal 2021 oder an die außergewöhnlichen Schneefälle zwei Jahre zu- vor, die eine Woche lang den Süden Bayerns lahm- legten. Den Betroffenen steht bei derart umfassen- den Schadenslagen der Katastrophenschutz zur Seite, der aus Einheiten der unterschiedlichen Hilfs- organisationen, Polizei, Feuerwehr und bei Bedarf der Bundeswehr besteht. In diesem Rahmen sind auch die Einsatzkräfte des Münchner Roten Kreuzes gefragt, sobald die Behörden den Katastrophenfall ausrufen und unsere Helferinnen und Helfer anfor- dern. So gilt es, sich bei Ausbildung und Trainings unter anderem auf den Katastrophenfall vorzu- bereiten. Wie unseren Gemeinschaften dies gelingt und welche Ausrüstung das BRK dafür vorhält, erfahren Sie in unserem Themenschwerpunkt ab Seite 16. Ausbildung und Training stellt auch die Münch- ner Bergwacht in den Fokus. In einer riesigen Halle in Bad Tölz, dem Bergwacht-Zentrum für Sicherheit und Ausbildung, üben die Helfer zum Beispiel das Abseilen vom Hubschrauber, die Evakuierung eines Sessellifts oder die Bergung eines Gleitschirmflie- gers, dessen Schirm sich in einem Baum verfangen hat. Im Januar kam Besuch vorbei, der die Hub- schrauberrettung aus Patientensicht kennt: Thomas Huber von den Extremkletterer-Brüdern „Huber- buam“ musste im vergangenen Oktober verletzt aus einer Wand geholt werden und wurde am Seil in den Helikopter nach oben gezogen. Nun interessierte ihn, wie seine Retter für derartige Notfallszenarien ausgebildet werden. Einen ganzen Vormittag ließ er sich durch die verschiedenen Einsatzkulissen füh- ren und die Ausbildungskonzepte erklären. Lesen Sie mehr dazu ab Seite 26. Aus Liebe zum Menschen! Ihr/euer Karl-Heinz Demenat Vorsitzender : o t o F d n u o t o f l e t i T l o d n a o V s o r a j a P / k c o t s e b o d A Titelthema AKTUELL 08 Mit der Bahn zum Wandern – Tourenvorschläge 04 Nachrichten aus dem Kreisverband REPORT 08 Mit der Bahn in die Berge MVV und Alpenverein haben abwechslungsreiche Touren zusammengestellt. 16 Wenn es hart auf hart kommt Wie ist das Münchner Rote Kreuz für den Katastrophenfall aufgestellt? „Unfassbar, was hier alles trainiert wird!“ Extremkletterer Thomas Huber zu Besuch im Ausbildungszentrum der Bergwacht 26 e n u e r G n a J : o t o F RÄTSEL 12 15 34 Quiz: Das Schwabing von heute Kreuzworträtsel Die Seite für Kids mit Grips Gewinner der vergangenen Ausgabe HILFE KOMPAKT 13 Wie nimmt man einen Motorradhelm fachgerecht ab? Tipps für Ersthelfer SPEKTRUM 14 Für beide Seiten ein Gewinn Interkulturelle Patenschaften führen Einheimische und Eingewanderte zusammen. GESUNDHEIT 24 Das Lymphsystem Kläranlage unseres Körpers LEBENSHILFE 30 Lust auf ein Ehrenamt? Die Servicestelle Ehrenamt vermittelt Interessenten. SERVICE 32 Wir sind für Sie da! 34 Impressum h c s z t e l K a h c s a S : o t o F

Rettungsdienst im Schneechaos unterwegs Immense Schneemengen innerhalb weniger Stunden wie Anfang Dezember in München sind auch für den Rettungsdienst eine Herausforderung. Unter erschwerten Bedingungen waren die Rettungskräfte aber weiterhin pausenlos für die Bürger im Einsatz. Aktuell n e h c n ü M V K - K R B : s o t o F 5 JAHRE Rotkreuz-Podcast „7 Gute Gründe“ (nach den sieben Rotkreuz-Grundsätzen) ist der Podcast für alle, die mehr über die Hilfsorganisation erfahren wollen. Im November feierte er mit einer Livesendung sein fünfjähriges Jubiläum. https://www.7gutegruende.de/ Einsatz bei Feuer in Wohnhaus In der Nacht vom 26. auf den 27. Januar brannten in einem Mehr- familienhaus in Kleinhadern mehrere Kellerabteile. Die Schnell- einsatzgruppe Betreuung des Münchner Roten Kreuzes kümmerte sich um die etwa 40 Bewohner, die sich aus dem brennenden Haus gerettet hatten und in einem Großraumrettungswagen der Feuerwehr Unterschlupf fanden. Dort erhielten sie und die Einsatz- kräfte zudem Getränke. ASZ-Programme in neuem Design Die Alten- und Servicezentren des Münchner Roten Kreuzes lassen sich für die Senioren des Stadtviertels einiges einfallen: Kreativ- und Bildungsangebote, Bewegungskurse, Ausflüge sowie viel Raum für Begegnung und Austausch – und all dies kostenlos. Die Monatsprogramme, seit Kurzem gestalterisch optimiert, gibt es zum Abholen im jeweiligen Haus oder im Internet unter: www.brk-muenchen.de Ramadama am Feringasee Gemeinsam mit der Jugendgruppe des Fischereivereins sammelte die Wasserwacht Unterföhring etliche Säcke voller Müll, der Wasser und Uferbereich verschmutzt hatte. Leicht verständliche Baderegeln Unter dem Dach des Bundesverbandes zur Förderung der Schwimmaus- bildung hat die DRK-Wasserwacht zehn leicht verständliche Baderegeln in mehreren Sprachen verabschiedet. Besonders wichtig war den Initiatoren, dass auch Kinder die Regeln verstehen. Daher testete man diese mehrfach mit Vorschulkindern. Auch die Überein- stimmung von Themen und Formulie- rungen der verschiedenen Absender soll klarstellen, wie man sich am und im Wasser am besten schützt. Gab es zuvor 21 Regeln allein bei der Wasser- wacht, sind es nun 10 einheitliche in allen schwimmsporttreibenden Ver- bänden. Zu finden sind die Regeln unter: www.wasserwacht.de z n i e H n i r h t a K / K R D : n o i t a r t s u l l I

Aktuell Hilfsorganisationen führen Ehrenamtskampagne fort Das Motto „Mehr als Pflicht“ ist geblieben, neu sind die Motive der vor einem Jahr gestarteten Kampagne, mit denen die bayerischen Hilfsorgani- sationen um ehrenamtlichen Nachwuchs werben. Hier findet jeder den Bereich, der zu ihm passt: www.helfernetz.bayern k l a B n a f e t S / n e h c n ü M V K - K R B : s o t o F Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann stellte die Kampagnen-Neuauflage vor. Auf das Kampagnenmotiv oben ist vor allem das Münchner Rote Kreuz stolz, denn der abgebildete Helfer arbeitet im Kreisverband. Z A H L D E S Q U A R T A L S 18 Erste-Hilfe- Kurse an einem Tag! Diesen Rekord stellte das Münchner Rote Kreuz am 22. November auf. Auch sonst fiel die Bilanz dieses Monats in der Abteilung „Ausbildung“ äußerst erfreulich aus: Rund 2000 Teilnehmende erwarben in 132 Erste-Hilfe-Kursen des Kreisverbands wichtige Kenntnisse. W A S S E R W A C H T - B I L A N Z Mehr Zivilcourage, weniger Vermisste Die 790 ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Wasserwacht des Münchner Roten Kreuzes erbrachten in den neun Ortsgruppen in und um München von Mai bis September 2023 rund 41 000 Wachstunden. Dabei machte die Saison einen äußerst positiven Trend erkennbar: Immer mehr Badegäste leisten an den Gewässern bei Notfällen lebenswichtige Erste Hilfe. Ihr schnelles und korrektes Handeln bewahrte Menschen vor dem Ertrinken bzw. führte zu einer erfolgreichen Wiederbelebung. Daneben konstatierten die Ehren- amtlichen einen Rückgang der Vermissten am und im Wasser. Leider verzeichnet die Statistik mit 15 Ertrunkenen im vergangenen Sommer ein trauriges Hoch. In elf Fällen erfolgte nach der Rettung durch die Wasserwacht oder Passanten der Transport in die Klinik entweder mit eigener Herz-Kreislauf- Funktion des Patienten oder unter laufender Reanimation.

Route: Von der Nordseite des Starnberger Bahn- hofs führt der Weg links über den Bahn- hofsvorplatz und folgt der Bahnhofstraße, bis er die Weilheimer Straße quert und in die Söckinger Straße übergeht. Nach links biegt man in die Maisinger-Schlucht- Straße ein und läuft bis zum Wasser- werk, dann links am Werkkanal entlang. An der Mozartstraße geht es links und gleich wieder rechts über die St 2563, um schließlich dem Lauf des Maisinger Bachs aufwärts durch die Maisinger Schlucht zu folgen. An ihrem Ende führt die Route ein Stück bergauf aus dem Wald heraus und auf dem Schluchtweg zum Ortsrand von Maising. Auf der Ortsstraße geht es erst links nach Maising, dann, dem Schild „Maisinger See“ folgend, rechter Hand in den Ort, bis wiederum links ein Wan- derweg zum Maisinger See abzweigt. Es lohnt ein Abstecher zum See, bevor man hinter dem Wirtshaus links, über Wald und Wiesen, nach Pöcking wandert. An einer Wegspinne verläuft der Weg weiter geradeaus unter der Olympiastraße hin- durch nach Pöcking. Am Ende des Mai- singer Wegs wartet links der Ascheringer Weg. In der Ortsmitte wandert man links, dann geht es rechts auf der Hindenburg- straße hinunter zur S-Bahn nach Possen- hofen. d n a h t r o g m I / . m o c k c o t S i : o t o F Report Nach Großhelfendorf An klaren Tagen kann man von den Moränenhügeln zwischen Aying und Großhelfendorf weit nach Südwesten sehen: über das Karwendelgebirge, vorbei am Wettersteingebirge mit der Zugspitze bis hinüber zu den Allgäuer Alpen. AY I N G Strecke: 6 Kilometer Dauer: 1,5 Stunden Einkehrmöglichkeit P E I SS Öffentliche Verkehrsmittel: Mit der S7 von München bis Aying fahren, zurück von Großhelfendorf. G Ö G G E N H O F E N GROSSHELFENDORF Route: Von der Ostseite des Bahnhofs geht der Weg auf der Bahn- hofstraße zum Dorf hinauf. An ihrem Ende führt er nach rechts in die Peißer Straße, dann links in die Kaltenbrunner Straße aus dem Ort heraus. In weitem Rechtsbogen erreicht man den Wald. Hier läuft man an einer Weggabelung weiter auf der Kaltenbrunner Straße geradeaus und an der nächs- ten Kreuzung – hier wird der Graßer Weg gekreuzt – auf dem Forstweg geradeaus, ohne weitere Wegabzweigungen zu beachten. Nach etwa einem Kilometer verlässt man den Wald und wandert durch Wiesen und Felder südostwärts bis zu einer Straße. Hier geht es ein Stück nach rechts, um dann links auf den Feldweg (Graßer Straße) nach Großhelfen- dorf einzubiegen. An der Hauptstraße läuft man links nur wenige Meter, dann geht es rechts in die Dorfstraße und weiter in die Obere Bahnhofstraße. An der nächsten Stra- ßengabelung biegt man rechts in die Untere Bahnhofstraße ab, die zum Bahnhof in Großhelfendorf führt. Diese und 48 weitere Tourenvorschläge stellt der MVV-Freizeitführer „Wandern mit dem MVV“ vor, der im Buchhandel erhältlich ist. g a l r e V g r e B . J : o t o f r e v o C Kaltenbrunn

Report B U C H I N G l e t t ö r P l e a h c i M : o t o F Rundtour auf den Buchenberg Direkt am Nordwestrand der Ammergauer Alpen gelegen bietet der Bu- chenberg eine Rundtour mit großartiger Aussicht auf den Forggensee und die dahinter aufragenden Tannheimer Berggipfel. Mit sanften Anstiegen und meist breiten Wegen ist die Route auch mit körperlichen Einschränkun- gen zu bewältigen, zumal man gegebenenfalls mit einem Sessellift ins Tal schweben kann. Im Hochsommer ermöglicht nach dieser eher kurzen Tour ein Badenachmittag am Forggensee einen stimmungsvollen Ausklang. Strecke: 4,4 km Dauer: 3,5 Stunden Familienfreundliche Einkehrmöglichkeit Öffentliche Verkehrsmittel: Von München nimmt man den Zug nach Füssen und dann den Bus 73 nach Buching. Großen Laine liegt ein Stück weiter aufwärts auf dem Hauptweg und lohnt vor allem an heißen Tagen einen Abstecher (etwa 30 Minuten zusätzlich). Nun wandert man auf dem zum Teil ausgesetzten Steig durch die Rappinschlucht weiter. Bald zieht sich der Weg einen Waldhang hinauf. Dieser lichtet sich nach einer weiteren Stunde Gehzeit, kurz darauf ist die Staffelalm erreicht. Über steile Serpentinen geht es schließlich zum Gipfel des Rabenkopfs. Für den Abstieg überschreitet der Wan- derer den Gipfel in nördlicher Richtung und steigt über eine drahtseilgesicherte Felsstufe ab. Der ausgewaschene und rut- schige Pfad erfordert Trittsicherheit. Alter- nativ kann man vom Gipfel des Rabenkopfs zurück zur Staffelalm laufen und dort den Schildern nach Kochel folgen. Beide Wege laufen am Pessenbacher Joch zusammen. Von dort geht es auf einem Waldweg zur Orterer Alm und weiter über einen brei- ten Forstweg hinab. An der ersten Kreu- zung links halten (nicht beschildert) und auf einem Forstweg weiter abwärts lau- fen. Schließlich wandert man links über die Kohlleite relativ flach nach Kochel und biegt rechts in die Hauptstraße ein. Über die Bahnhofstraße kommt schließlich der Bahnhof von Kochel in Sicht. Route: Direkt neben der Talstation des Buchenberg-Sessellifts weist ein gelbes Schild auf den Anstieg „Buchenberg über Kulturenweg bzw. Steigle“ hin. Im Wiesengelände geht es zunächst bergan, dann quert der Weg nach Süden, führt über einen Bach und wieder etwas steiler bergan. Am nächsten Wegweiser „Buchenberg Kulturenweg bzw. Steigle“ hält man sich halb rechts und läuft über die Wiesen zum Waldrand hinü- ber. Dort wird der Anstieg etwas steiler und führt über einen schönen Wurzelweg zu einer Forststraße. Nun nimmt man nicht den direkt ge- genüberliegenden Anstieg über den „Kulturenweg“, sondern folgt der Forststraße ein gutes Stück nach rechts, bis nach links wieder ein gelbes Schild auf den Abzweig zum „Steigle“ aufmerksam macht. Ab jetzt geht es auf einem immer schmaleren Bergpfad bergan, der jedoch deutlich zu sehen ist. Wieder stößt man auf eine Forststraße, der man nach links zum Gipfel folgen könnte. Sind alle ausreichend trittsicher, ist es schö- ner, weiter dem Bergweg halb rechts zu folgen. Man stößt auf einen alten Forstweg, auf dem man kurz weiterläuft. Bald darauf geht es wieder nach links bergan zum „Sechs-Seen-Blick“, den man auf einer Holzbank genießen kann. Ein schöner Wiesenpfad führt auf eine An- höhe, die den Nachbargipfel des Buchenbergs darstellt. Schließlich ge- langt der Pfad auf eine Forststraße, der man nun das letzte Stück zum Buchenberg folgt, wo man in der gleichnamigen Alm einkehren kann. Um ins Tal zurückzukehren, gibt es drei Möglichkeiten: Man nimmt den Sessellift nach Buching. Oder beginnt den von der Buchenberg-Alm am Waldrand entlangführenden Abstieg nach Osten. An einer Gabe- lung hält man sich links. Der Weg führt in den Wald hinein und macht eine große Kurve, führt dann immer nach Nordosten nach Buching hin- ab. Die dritte Option: Beim schnellsten, aber anspruchsvollsten Abstieg geht man am Spielplatz links vorbei und folgt dem Wegweiser „Kultu- renweg“ nach links in den Wald. Der Pfad führt über viele Stufen hinab zur oben beschriebenen ersten Gabelung an der Forststraße. Weitere „Südhangschmankerl mit Bus und Bahn“ für den umweltfreundlichen Wanderstart im Frühjahr finden Sie hier: www.alpenverein-muenchen-oberland.de Auch auf www.bahn-zum-berg.de gibt es vielfältige Tourentipps. Menüfelder, in die man den Heimatbahnhof und die maximale Dauer der Anreise eingibt, ermöglichen eine individuelle Planung. Buchenberg-Alm

Hilfe kompakt Wie nimmt man einen Motorradhelm fachgerecht ab? Einem bewusstlosen oder schwer verletzten Motorradfahrer sollten die Ersthelfer den Helm abnehmen, weil sie ihn nur dann richtig lagern können. Das Deutsche Rote Kreuz erklärt, wie sie dabei eine mögliche Halswirbelverletzung nicht aus Versehen verschlimmern. D ie Abnahme eines Motorradhelms durch Dritte ist erforder- lich, wenn es die verunfallte Person nicht selbst tun kann (sie also bewusstlos ist, nicht mehr klar kommunizieren oder die Arme bewegen kann). Denn ohne Helm können die Atemwege besser freigehalten werden. Verletzte, die kontaktfähig sind und den Helm nicht abnehmen wollen, können ihn aufbehalten. Helmabnahme, wenn zwei Helfer vor Ort sind: > Ein Helfer kniet oberhalb des Kopfs des Verunfallten und sorgt für die Stabilisierung des Halses, indem er von oben mit beiden Hän- den Helm und Unterkiefer umfasst . Der andere kniet seitlich am Kopf, öffnet das Visier, löst den Kinnriemen, nimmt dem Betroffenen ggf. die Brille ab und befreit den Mundbereich von Kinnschale und Kopfhaube. > Anschließend übernimmt der zweite Helfer die Stabilisierung der Halswirbelsäule. Dazu stützt er mit zwei Händen den Kopf-/Nacken- bereich von unten in Längsachse. > Der erste Helfer zieht den Helm nach oben , wobei er die Helm- kante über die Nase des Verletzten kippt. Unter Beibehaltung der Stabilisierung legt der zweite Helfer den Kopf vorsichtig auf dem Boden ab. > Nach Abnahme des Helms umfasst der erste Helfer seitlich den Kopf. Der zweite Helfer öffnet den Mund des Betroffenen und ent- fernt ggf. sichtbare Fremdkörper. > Dann beugt er dessen Kopf nackenwärts und kontrolliert die Atmung . Bei vorhandener Atmung bringt er den Patienten vor- sichtig in die stabile Seitenlage, wobei der erste Helfer weiterhin auf die Stabilisierung der Halswirbelsäule achtet und dazu den Kopf in Drehrichtung vorsichtig mitführt. Abnehmen des Helms durch einen Helfer: > Der Helfer kniet seitlich am Kopf des Betroffenen, öffnet das Visier, entfernt ggf. die Brille und macht den Mundbereich (Kinnschale/Kopfhaube) des Verletzten frei. Anschließend löst er vorsich- tig den Kinnriemen des Helms. > Dann kniet er oberhalb des Kopfs, umfasst mit beiden Händen den Helm und zieht ihn in Längs- richtung ab, wobei er die Helmkante über die Nase des Verunfallten kippt. Er zieht den Helm so weit ab, dass er mit einer Hand den Hinterkopf von unten stützen kann, und legt diesen vorsich- tig auf dem Boden ab. Dann wechselt er seine Position an die Seite des Betroffenen und hält da- bei dessen Kopf fest. > Neben dem Kopf kniend, öffnet er den Mund des Patienten, entfernt ggf. sichtbare Fremdkörper, beugt dessen Kopf nackenwärts und kontrolliert die Atmung. Bei vorhandener Atmung: stabile Seitenlage. Bei Atemstillstand unverzüglich mit der Herz- Lungen-Wiederbelebung beginnen. Beim Wieder- einsetzen der Atmung die stabile Seitenlage her- stellen. Wiederholte Kontrolle von Bewusstsein und Atmung. K R D : s o t o F

poetisch: Er- quickung über- mäßig, über- zogen griech. Vorsilbe: Leben(s)... ange- nehm, behag- lich belg. Kriminal- roman- autor † Stadt an der Maas (Frank- reich) Gebär- mutter (Med.) Gebets- schluss- wort Aufguss (Med.) Standard der Film- empfind- lichkeit Nieder- wild Name zweier Rhein- Zuflüsse Hafen- stadt in Marokko ältester Sohn Noahs (A. T.) Der wurde von einer Freundin inspiriert, die sich nach dem Abitur ehrenamtlich en- gagierte. Das wollte er auch, am liebsten Menschen mit Migrationshintergrund hel- fen. „Ich habe mich auf der Webseite des Münchner Roten Kreuzes durchgeklickt, und das Angebot der Interkulturellen Pa- tenschaften hat mich gleich angesprochen.“ Während eines Anrufs bei der Projektkoor- dinatorin klärte er letzte offene Fragen, und innerhalb von zwei Wochen lernte er die Hamidis kennen. Wichtig war ihm ein langfristiger Kontakt. „Ich wollte Verant- wortung, eine persönliche Beziehung – eine Vertrauensperson werden.“ Das scheint geglückt. In der kommenden Woche hat Adnan Geburtstag, und Noah ist eingela- den. Der freut sich schon: „Das afghanische Essen ist unglaublich gut!“ Eine neue Kultur kennenzulernen hat ihn von Beginn an in- teressiert. Er sieht sein Engagement als Ge- winn für beide Seiten: „Bei unseren Treffen entscheiden wir spontan, wo der Schuh drückt. Der Kontakt gibt auch mir sehr viel.“ Die Lotterie Glücksspirale hat den Wert dieser Patenschaften erkannt und fördert die Maßnahme des Münchner Roten Kreuzes in den kommenden drei Jahren. So über- nimmt sie einen Teil des Gehalts der Pro- jektkoordinatorin und zahlt eine Sachkosten- pauschale, zum Beispiel für Werbung, um Helfer zu finden, für deren Schulungen oder Ausflüge der Paten-Tandems. Zehn Paten- schaften kamen mittlerweile zustande. Weitere Helferinnen und Helfer sind jeder- zeit willkommen. Denn die eingewander- ten Klienten wollen sich integrieren, mehr darüber erfahren, wie man sich in Deutsch- land verhält und Fettnäpfchen vermeidet. Nur kennen sie kaum Deutsche, an denen sie sich orientieren könnten. Yusuf und Fatana fühlen sich wohl in ihrer neuen Heimat. Die beiden Kinder sprechen akzentfrei Deutsch. „Hier dürfen auch die Mädchen etwas lernen“, freut sich Fatana für die fünfjährige Asal. Von der deutschen Kultur haben sie sich schon eini- ges angeeignet. So steht auch in ihrem Wohnzimmer an jedem Weihnachten ein geschmückter Tannenbaum. Und den baye- rischen Kartoffelsalat, den liebt Fatana ganz besonders. flüssig, verfüg- bar Glanz-, Höhe- punkt (frz.) deutsche Stadt an der Donau weibl. Vorname gerade erst 5 Impf- stoff (Med.) 2 Verdau- ungs- organ Muskel- spannung (Med.) Drüsen- wirk- stoff drei- atom. Sauerstoff- molekül Maulesel Schmuck- stein nichts Böses 14 Dach der Mund- höhle japa- nischer Kaiser- titel 8 Geld- betrag Koch- stelle 9 Abk.: Immun- globu- lin A Insel- staat der An- tillen Ein- friedung Abk.: anti- septisch 12 Körper- organ 11 positive Elektrode stets 13 kurz für: Religions- unterricht Hüftweh Nische in Gast- stätten 17 eine Welt- religion stark anstei- gend 3 ungerade (Roulette) Wasser- pflanze afrik. Gesell- schafts- reise 16 Anschaf- fung 15 besitz- anzei- gendes Fürwort 7 eiweiß- reiche Körper- flüssigk. 18 ® samt, inklusive Frage- wort (3. Fall) 1 scheues Waldtier kosmet. Gesichts- pflege (engl.) 6 Klang- farbe der Gesangs- stimme 10 4 s1118-33 MITMACHEN LOHNT SICH! Karten für die Landesgarten- schau in Kirchheim zu gewinnen Schicken Sie uns die Rätsellösung per Postkarte oder E-Mail: BRK-Kreisverband München, „Menschen im Blickpunkt“, Perchtinger Str. 5, 81379 München, mib-raetsel@brk-muenchen.de. Einsendeschluss ist der 31. März 2024. Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir unsere Preise. Vergessen Sie daher nicht, Ihre Adresse anzugeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Diesmal gibt es 3 Eintrittskarten für die Landesgartenschau in Kirchheim bei München zu gewinnen. DAS LÖSUNGSWORT LAUTET: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 ) s t e k c i T ( H b m G 4 2 0 2 m i e h h c r i K / s u h c o R a e L : s o t o F . m o c k c o t S i / r e f o h a h T l . K

Report Report 4 EINSATZEINHEITEN TRANSPORT für Verletzte & Erkrankte 3 EINSATZEINHEITEN BEHANDLUNG zur Sicherstellung der Versorgung an der Unglücksstelle . c n I , k c o t s r e t t u h S : n o i t a r t s u l l I i r e z z i l e P n o t l i N l e a f a R / m o c k c o t S i : . o t o F

Report n i r o S n a t i h c e R / k c o t s e b o d A : o t o F Der Bund stellt den Ländern und damit den Rettungsorganisationen vor Ort Material für den Bevölkerungsschutz zur Verfügung: Fahrzeuge für den Transport und die Behandlung von Ver- letzten, für die Logistik, die Betreuung von Unver- letzten oder zur Brandbekämpfung, aber auch Feldküchen und dergleichen. Im Gegenzug wird erwartet, dass die Verbände eine gewisse Anzahl l d o n y r G / m o c k c o t S i : . n o i t a r t s u l l I RETTUNGS- HUNDESTAFFEL zur Suche von Vermissten & Verschütteten T ritt irgendwo in Deutschland der Katastrophen- fall ein, ist für den Schutz der Bevölkerung – je nach Ausmaß der Krise – entweder die betroffene Stadt oder Gemeinde, der Landkreis oder das Bundesland zuständig. Der Bund wird aktiv, sofern es um eine Scha- denslage von nationaler Bedeutung oder um den Ver- teidigungsfall geht. Die Terroranschläge vom 11. Sep- tember 2001 in den USA und das Elbhochwasser 2002 machten jedoch deutlich, wie hilfreich auch bei lokal begrenzten Krisen eine zentrale Koordinierungsstelle der unterschiedlichen Maßnahmen vor Ort sein kann. Ein eigenes Amt wurde gegründet: das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, das dem Innenministerium angegliedert ist. Hier kümmert man sich unter anderem um die Warnung der Bevölkerung, Fortbildungen und Trainings der Einsatzkräfte, die Kooperation von Polizei, ggf. Bun- deswehr, Feuerwehren und Hilfsorganisationen und koordiniert die Opfer- und Angehörigenhilfe. Fortlau- fend entstehen neue Risikoanalysen. Was wäre zum Beispiel bei extremem Schmelzwasser aus den Mittel- gebirgen, einer Dürre, Cyberangriffen oder der Freiset- zung chemischer Stoffe zu tun? Auch wie man Kriti- sche Infrastrukturen – etwa die Energieversorgung, den Verkehr, die Wasser- und Lebensmittelversorgung, das Gesundheitswesen, entscheidende Kommunikations- wege sowie wichtige Behörden und die Regierung – im Krisenfall sichert, wird hier geplant.

Report „Wasserrettungszug München seit 2010 einsatzbereit“ Rudolf Brettner ist als Technischer Leiter der Wasserwacht München auch für den Katastrophenschutz zuständig. Herr Brettner, wie bereitet sich die Wasserwacht auf die Katastrophenhilfe vor? Der Freistaat Bayern hat 2007, nach den schweren Hoch- wassern in Ostdeutschland, 19 Wasserrettungszüge auf- gestellt. Fünf davon stellt die Wasserwacht Bayern. Mit den Jahren kamen weitere vier, sogenannte kreiseigene Züge hinzu, die die jeweilige Kreiswasserwacht finanziert. Dazu zählt auch der Wasserrettungszug der Wasser- wacht München. Im Mai 2010 wurde er einsatzbereit an die Regierung von Oberbayern gemeldet. Woraus besteht ein solcher Wasserrettungszug? Er setzt sich zusammen aus der Zugführung, in persona der Einsatzleiter der Kreiswasserwacht, dann einer Unter- stützungsgruppe, die aus Helfern dreier Ortsgruppen besteht, aus zwei Tauchtrupps und zwei Bootsgruppen. So kommen in diesem Zug 30 Frauen und Männer zusammen. Bei welchen Einsätzen konnte der Wasserrettungszug bislang helfen? Im Juni 2013 beim Hochwasser in Deggendorf kam er zum ersten Mal zum Einsatz. Die Helferinnen und Helfer waren dort drei Tage in vielerlei Hinsicht aktiv, zum Beispiel bei der Evakuierung ganzer Straßenzüge, Sicherungsmaßnah- men bei Deichen oder der Absicherung von Einsatzkräften der Feuerwehr bei deren Arbeiten am Wasser. Teileinheiten des Zuges hatten zuvor die Hilfskräfte in Berchtesgaden und Rosenheim unterstützt und Deiche gesichert sowie Einsatzkräfte bei Arbeiten am Wasser abgesichert. l r e v O y a u T n i k s A / m o c k c o t S i , . 6 x 4 / m o c k c o t S i : . n e n o i t a r t s u l l I o l l . O / m o c k c o t S i : o t o F

> Genügend Müllbeutel helfen, wenn die Müllabfuhr längere Zeit nicht kommt. > Bringen Sie Ihre Hausapotheke auf den aktuellen Stand, um im Extremfall Verletzte versorgen zu können. > Kerzen mit Streichhölzern sowie Taschenlampen mit Ersatzbatterien sind unverzichtbar, wenn das Licht für längere Zeit ausfällt. > Um das Mobiltelefon laden zu können, benötigen Sie bei Stromausfall ein solarbetriebenes Batterieladegerät. > Halten Sie ein batteriebetriebenes Radio bereit. > Bewahren Sie alle wichtigen Dokumente an einem Ort auf. So sind sie griffbereit, falls Sie wegen Feuer oder Hochwasser Ihr Zuhause schnell verlassen müssen. > NINA ist die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes- amts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Sie warnt deutschlandweit vor Gefahren, wie Unwettern, Hochwasser und anderen sogenannten Großschadenslagen. Sie erhalten sie kostenlos über iTunes und den Google Play Store. Für andere Betriebssysteme steht unter www.warnung.bund.de eine Webseite zur Verfügung. Report Eine detaillierte Broschüre mit vielen weiteren Tipps für die Vorbereitung auf unterschiedlichste Gefahrenlagen gibt es hier: www.bbk.bund.de Anzeige Der Puls unserer Stadt Lehel 14:54 Uhr M / WASSER: DAMIT ALFONS NATÜRLICH AUF TOUREN KOMMT. München ist, was wir draus machen. QR-Code scannen oder unter: www.swm.de/wasser

Gesundheit Wie unterscheidet man eine gutartige Schwellung der Lymph- knoten von einer bösartigen? Sofern es sich um eine normale Reaktion der Immunabwehr handelt, bildet sich die Schwellung nach etwa zwei Wochen zu- rück. Bleiben die Lymphknoten länger als vier Wochen geschwollen, ist die Schwel- lung hart und größer als anderthalb Zen- timeter, womöglich begleitet von Fieber, Nachtschweiß und starkem Gewichtsver- lust, sollte man dies unbedingt ärztlich untersuchen lassen. Was ist ein Lymphödem? Bei einem Abflusshindernis in den Lymph- gefäßen kommt es zu einem Flüssigkeits- stau, dem Lymphödem. Es tritt zum Bei- spiel auf, wenn nach einer Krebsdiagnose Lymphknoten entfernt wurden. Aber auch eine Bindegewebsschwäche oder Bewe- gungsmangel können ein Lymphödem hervorrufen. Manche Menschen leiden unter einer angeborenen Störung des Lymphsystems, bei der die Lymphe nicht richtig abfließt. Zu wenige angelegte Lymphgefäße oder ein träger Fluss der Lymphe können die Ursache sein. Haupt- sächlich an Oberschenkeln und Hüften entstehen dann über die Jahre Lymph- ödeme und Fettablagerungen. Was hilft bei Lymphstau? Oft verspricht schon eine Lymphdrainage Besserung, also das Herausstreichen der Flüssigkeit durch eine spezielle Massage- technik, die den Lymphfluss anregt. Auch Kompressionsstrümpfe können den Vor- gang aktivieren. In schweren Fällen wer- den die betroffenen Körperpartien für 24 Stunden fest einbandagiert. Was kann man selbst tun? Wer Probleme mit dem Lymphsystem hat, sollte auf fetthaltige Speisen verzichten, denn Fett verdickt die Lymphe. Tägliche Bewegung regt den Lymphfluss an – ideal ist Wassergymnastik, da der Wasserdruck von außen unterstützend wirkt. Außer- dem enge Kleidung meiden und die Beine möglichst oft hochlegen. durchspült den Organismus. Ein mechanischer Reiz von außen durch unsere alltäg- liche Bewegung von Muskeln und Gelenken, das Atmen und die Peristaltik des Darms unterstützt diesen Prozess. Je nach körperlicher Belastung verläuft er mal schneller, mal langsamer. Woher kommt die Lymphe und wohin fließt sie? Aus den Blutgefäßen dringt der flüssige Teil des Blutes, das Blutserum, in unseren Körper und umspült die einzelnen Zellen. Daraus schöpfen diese ihre Nährstoffe. Was sie nicht brauchen und wieder ausscheiden, ist die Lymphe. Sie wird von den Lymph- gefäßen aufgenommen und gelangt kurz vor dem Herzen zurück in den Blutkreislauf. Auf diesem Wege durchfließen das Lymphsystem im Ruhezustand fünf bis zehn Liter Flüssigkeit pro Tag, bei körperlicher Anstrengung oder Hitze deutlich mehr. Welchen Zweck erfüllt die Lymphe? Sie entsorgt die nicht benötigte Flüssigkeit zusammen mit Abfallprodukten des Zell- stoffwechsels, Fremdstoffen, Bakterien und Viren sowie toten, kaputten oder ent- arteten Zellen aus dem Gewebe in den Blutkreislauf. Dort werden diese in Richtung der Entgiftungsorgane Leber und Nieren geleitet, die sie dann endgültig ausscheiden. Eine weitere wichtige Funktion des Lymphsystems ist die Abwehr von Infekten durch die Vernichtung von krank machenden Keimen in den Lymphknoten. Wie arbeiten die Lymphknoten? Die Lymphknoten sind die Zentren der körperlichen Abwehr. Jeder Mensch verfügt über rund 600 Stück. Man findet sie überall im Körper, vorrangig im Hals, in den Achseln, in der Leistengegend, im Bauchraum und in den Kniekehlen. Die bis zu zwei Zentimeter großen Gebilde haben in etwa die Form einer Bohne. Gelangen Bakte- rien und Viren über die Lymphgefäße in die Lymphknoten, werden sie dort erkannt, herausgefiltert und bekämpft. Die Knoten bilden dann vermehrt eine spezielle Art von weißen Blutkörperchen, sogenannte Lymphozyten, welche die krank machenden Feinde beseitigen. Nach ihrer Entstehung in den Lymphknoten im gesamten Körper kreisend, können die Lymphozyten die Abwehr nun überall unterstützen. Ihre ver- stärkte Bildung kann allerdings zu einer Schwellung des Lymphknotens führen.

Report Nach seiner Knöchelverletzung während einer Klettertour im vergangenen Herbst konnte sich Thomas Huber (hier mit dem Bergwacht-Sanitäter an der Winde hängend) davon überzeugen, wie professionell die Retter ausgebildet sind. D er Teufel sitzt überall“, sagt Thomas Huber zu seinem Unfall im vergangenen Oktober. Dabei herrschten an dem Tag perfekte Bedingungen: Der Fels war trocken, bester Grip, schönste Herbststim- mung. Am Untersberg, seinem Hausberg bei Berchtes- gaden, wollte er mal wieder seine gewohnte Route im elften Schwierigkeitsgrad absolvieren. Ungesichert kletterte er die ersten Meter im leichten Fels und holte das in einer Nische deponierte Seil für den weiteren Aufstieg. Zigmal hatte er schon vor der Spalte gehan- gen und sich an immer demselben Felsen festgehal- ten. Doch dieses Mal löste sich der etwa 80 Zentimeter große Brocken. Während Thomas noch um sein Gleich- gewicht bemüht war, sauste der Stein in die Tiefe und touchierte dabei seinen linken Knöchel. Den Schmerz spürte er kaum, so sehr stand er unter Schock. „Hätte ich nicht so gut reagiert, hätte mich nichts mehr gehalten“, meint Thomas im Rückblick. Glücklicherweise war er nicht allein. Sein Spezl legte ihm an der blutenden Stelle einen Kompressionsverband an und half ihm dann zu- rück auf den Klettersteig, wo sich der Verletzte erst ein- mal auf einen Felsvorsprung setzen musste. Schnell war klar, dass er nicht mehr allein aus der Wand herauskam. Foto: Stefan Wiebel

Report In einer anderen Ecke der Halle hat man hohe Fichtenstämme in den Boden betoniert. Dort wird die Gleitschirmbergung von Bäumen geübt. Eine Hauskulisse ermöglicht die Rettung von Menschen von einem Dach oder Balkon. „Diese Attrappe haben wir nach dem Hochwasser in Passau nachgerüstet“, führt Volker Eisele aus. „Denn in der Realität muss- ten wir feststellen, dass die in Bayern üblichen gro- ßen Dachüberstände beim Erreichen des Balkons eine spezielle Abseiltechnik erfordern.“ Heinz Neiber zeigt auf die riesige Grube vor dem Haus: „Die können wir bei Bedarf fluten und bieten so den Kameraden der Wasserwacht und unseren Canyoning-Rettern adäquate Übungsmöglichkeiten.“ Thomas Huber ist ganz Ohr: „Unfassbar, welche Rettungsszenarien man hier trainieren kann!“ Weiter geht es ins Untergeschoss der Halle. Ein weitläufiges Geröllfeld mit Zwischenwänden tut sich auf. „Unser Trainingsareal für die Höhlenrettung“, erläutert Volker Eisele. „Mit verschiedenen Wand- modulen können wir unterschiedliche Höhlenarten nachstellen.“ Vom Piloten-Cockpit aus ist das untere Ende des Winden- seils nicht zu sehen. Daher dirigiert der sogenannte Winch Operator an der offenen Hubschraubertür den Piloten in die optimale Position. All dies kann die Bergwacht in der steuerbaren Hubschrauberattrappe trainieren. Im ersten Stock wartet neben einem nachgebauten Schockraum, in dem die Übungsteilnehmer die kor- rekte Übergabe im Krankenhaus nachspielen, ein weiterer Bereich, der sich komplett abdunkeln und auf minus 20 Grad herunterkühlen lässt. Düsen sprühen feuchten Nebel ins Geschehen, sodass sich die trainie- renden Helfer in einer Winternacht mitten im Berg wähnen. Unter diesen Bedingungen, bei Lampenlicht und mit gefrierenden Medikamenten im Rucksack, einen Verletzten versorgen und bergen zu müssen, will gelernt sein. Heinz Neiber schildert, wie die Bergwacht in diesem Raum regelrechte Forschungen anstellt: „Wie viel Kälte halten unsere medizinischen Geräte aus? Schließlich wurden sie für den Straßenrettungs- dienst und nicht für die Verwendung unter klimatischen Extrembedingungen entwickelt.“ „Seid ihr ausgebucht?“, will Thomas Huber am Ende des Rundgangs wissen. Etwa 4000 Einsatzkräfte haben das Bergwacht-Ausbildungszentrum im vergangenen Jahr genutzt. Volker Eisele zählt auf: „Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr und allerhand Spezialeinheiten aus dem In- und Ausland. Die kommen tagsüber, und abends trainieren wir Bergwachtler, weil wir als Ehrenamtliche erst dann Zeit haben.“ Über das ehrenamtliche Engagement hat sich Thomas im Laufe seiner Kletterkarriere schon oft mit den Helferinnen und Helfern ausgetauscht. „Ich kenne keinen Bergwachtler, der sagt, ich muss das machen“, ist seine Beobachtung. „Das ist eine Passion. Jeder Helfer ist bei einem Einsatz voll im Flow. So wie wir Kletterer. Und wir alle wissen: Die Gefahr ist erst gebannt, wenn abends die Halbe Bier vor einem steht!“ Im Schockraum erläutert Volker Eisele (M.) Thomas Huber an einer Übungspuppe die erforderlichen Maßnahmen. Foto: Jan GreuneFoto: Wolfgang Kronwitter

Lebenshilfe Die Kontaktaufnahme Betreuung während der Anfänge Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Servicestelle Ehrenamt sind wie folgt zu erreichen: Telefonisch unter 0 89/23 73-2 85 (Montag bis Donnerstag zwischen 9 und 12 Uhr) Per Fax unter 0 89/23 73-4 42 85 Oder per E-Mail unter servicestelle-ehrenamt@brk-muenchen.de Weiß ein Interessent schon, dass er zum Beispiel bei der Wasserwacht oder beim Sanitätsdienst helfen möchte, vermittelt ihn die Servicestelle gleich an die nächstlie- gende Ortsgruppe bzw. Bereitschaft. Die jeweilige Leitungs- kraft erhält die Kontaktdaten und meldet sich beim An- fragenden, um einen persönlichen Gesprächstermin zu vereinbaren. Vorschläge für den Einsatzbereich Interessierte, die ihr potenzielles Tätigkeitsfeld noch nicht konkret benennen können, haben die Möglichkeit, auf der Webseite des Münchner Roten Kreuzes online einen Fragebogen auszufüllen. Hier geht es um den beruflichen Hintergrund und weitere Qualifikationen, etwa sehr gute Schwimmfähigkeiten für ein eventuelles Engagement bei der Wasserwacht, Skifahr- und Bergsteigerkenntnisse für die Bergwacht oder Sprachkenntnisse für die Betreuung von Geflüchteten. Aber auch um die persönlichen Neigun- gen und Möglichkeiten, zum Beispiel ob man lieber mit älte- ren Menschen oder Kindern und Jugendlichen arbeiten möchte, ob man flexibel einsetzbar ist, ob man bei der medi- zinischen Versorgung, beim Kochen, Backen, Basteln, bei Ausflügen usw. unterstützen möchte. Wo sieht man seine Stärken, was erwartet man von der ehrenamtlichen Tätig- keit? Aus den Antworten versucht die Servicestelle Ehren- amt herauszufiltern, welche Tätigkeitsbereiche am besten zu den Interessierten passen. Daraufhin erfolgt eine tele- fonische Beratung oder auf Wunsch auch gern ein per- sönliches Gespräch. Steht die favorisierte Gemeinschaft (Bereitschaften, Wasserwacht, Bergwacht, Jugendrotkreuz oder Wohlfahrts- und Sozialarbeit) fest, erhält diese auch hier die Kontaktdaten der oder des Anfragenden, um sich direkt mit der Person in Verbindung zu setzen. Eine Mitarbeiterin der Servicestelle Ehrenamt kümmert sich speziell um neue ehrenamtlich Helfende. Sie fragt bei der Leitungskraft des avisierten Einsatzbereiches nach, ob der Kontakt zustande kam, und klärt mit der neu vermit- telten Person, ob sie sich dort wohlfühlt, weitere Informa- tionen benötigt oder vielleicht doch noch einmal wechseln möchte. Parallel erhalten die neuen Einsatzkräfte die Willkom- mensmappe des Münchner Roten Kreuzes mit Erläuterungen zu den humanitären Grundsätzen der Hilfsorganisation, ihrer über 150-jährigen Historie, Aufbau und Zuständig- keiten. Außerdem geht es um den Zugang zu „Qualido“, der digitalen Plattform mit allen Informationen, die neue Mitarbeiter oder Helfer für ihre Einsätze benötigen. Derart bestens präpariert – und von den Kolleginnen und Kolle- gen engagiert unterstützt – startet der Neuzugang in sein ehrenamtliches Arbeitsfeld. Besuchen Sie uns auf der Münchner Freiwilligenmesse! Sonntag, 17. März 2024 10 – 17 Uhr, Eintritt frei Heuer erst kurz vor dem Frühlingsanfang, präsentieren sich im Neuen und Alten Rat- haus am Marienplatz wieder unterschiedli- che Organisationen, Vereine und Initiativen, die konkrete Angebote für ein freiwilliges Engagement vorstellen und individuell dazu beraten. Zahlreiche Aktive berichten aus der Praxis, schildern ihre Erfahrungen und geben damit einen lebhaften Einblick in den Alltag ihrer freiwilligen Tätigkeit. 70 Anbieter waren im vergangenen Jahr vertreten – es lohnt sich also vorbeizuschauen. www.muenchner-freiwilligenmesse.de

Service Mitgliederservice Die Mitarbeiter des Teams kümmern sich um sämtliche Themen bezüglich Fördermitgliedschaft und Spenden: • Rundum-Service für Förderer und Spender • Ausstellung von Mitgliedsausweisen • Zuwendungsbestätigungen für Beiträge und Spenden • Steuerliche Absetzbarkeit der Zuwendungen • Informationen zur Inlands- und Auslandsrückholung • Versand hilfreicher Broschüren • Anmeldung zu den kostenlosen Vorsorgeveran- staltungen • Allgemeine Fragen zum Roten Kreuz, z. B. zu den Seniorenheimen, zum Hausnotruf oder zu Essen auf Rädern n e h c n ü M V K - K R B d n u h c s z t e l K a h c s a S : s o t o F Ihre Ansprechpartner beim Mitgliederservice: Brigitte Ziegelowski (l. o.) mit Mirijana Hadrovic, Andrea Tögel und Nick Nachtsheim. Tel. 0 89/23 73-2 22, mitgliederservice@brk-muenchen.de Servicestelle Ehrenamt Sie interessieren sich für ein freiwilliges Engagement? Die Servicestelle Ehrenamt hilft Ihnen gern weiter: n e h c n ü M V K - K R B d n u h c s z t e l K a h c s a S : s o t o F Tel. 0 89/23 73-2 85 (Mo–Do 9–12 Uhr) servicestelle-ehrenamt@ brk-muenchen.de Fax: 0 89/23 73-4 42 85 Persönlich: Nach Vereinbarung Postalisch: BRK Kreisverband München Servicestelle Ehrenamt Perchtinger Str. 5 81379 München (V. l.) Volker Ruland, Birgit Schirmer, Sabine Fellermeier, Sarah Meißner, Sylvie Schmitt- Spacek, Bianca Heller und Marlene Berninger. Sie beraten rund um ehrenamtliche Tätig- keiten und vermitteln Interessenten in die unterschiedlichen Aufgabengebiete. • Jugendrotkreuz • Katastrophenschutz • Fachdienst Technik und Sicherheit • Fachdienst für Information und Kommunikation • BRK-Sani-Skater • Fachdienst Psychosoziale Notfallversorgung • Frauensozialdienst • Rettungshundestaffel • BRK-Motorradgruppe Servicestelle Ehrenamt I 0 89/23 73-2 85 • Hausnotruf Hausnotruf-Team I 0 89/23 73-2 75 • Freiwilliges Soziales Jahr • Bundesfreiwilligendienst Wolfgang Hipf I 0 89/23 73-2 97 • Musikzug Robert Binder I 01 60/3 87 57 93 KINDERBETREUUNG Haus für Kinder Schwabing Isoldenstr. 21 Agata Schutzbach I 0 89/3 09 04 55 60 Kinderkrippe Schwabing Mildred-Scheel-Bogen 3 Francesca Mezzadri I 0 89/3 09 04 55 10 Kindergarten und -krippe Sendling Kürnbergstr. 17a Edina Mehonjic-Martinovic I 0 89/45 20 68 60 Kinderkrippe Forstenried Limmatstr. 4A Viktoriya Mertens I 0 89/30 90 52 75 20 Kindergarten und -krippe Berg am Laim Hachinger-Bach-Str. 11 Sandra Besagic I 0 89/45 03 68 90 Kindergarten, -krippe und -hort Riem Stockholmstr. 5 Julia Eschenbach I 0 89/1 59 86 79-0 Kindergarten, -krippe und -hort Nymphenburg In den Kirschen 87 Oliver Mader I 0 89/3 09 05 19 60 Kindergarten und -krippe Harthof Ingolstädter Str. 229 Daniela Delevic I 0 89/31 82 71 31 Kindergarten und -krippe Obersendling St.-Wendel-Str. 23 Sabine Getz I 0 89/7 41 27 78-20 Kindergarten Isarvorstadt Schillerstr. 31 Eleftherios Papalexiou I 0 89/4 40 05 76 98 Kindergarten Unterschleißheim An der Burg 2 Patricia Baumgart I 0 89/32 15 87 96 JUGENDHILFE Offener Kinder- und Jugendtreff Thalkirchner Str. 106 Karl-Heinz Bötzel I 0 89/8 90 83 60-22 Schulbezogene Sozialarbeit: Veronika Muscolino I 0 89/8 90 83 60-11 Berufsbegleitende Jugendhilfe: Azubine plus und Berufsstarterin plus Boschetsrieder Straße 67 Margaret Jorunn Kirchner I 0 89/3 09 04 06-40 ROTKREUZBETRIEBE Altkleider Carsten Matzke I 0 89/23 73-2 17 Flohmarkt Martina Schreyer I 0 89/23 73-2 51 EHRENAMTLICH AKTIV IM ROTEN KREUZ Informieren Sie sich über unsere vielfältigen Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement • Altenbetreuung • Jugendarbeit • Migrationsdienst • Sanitäts- und Betreuungsdienst • Wasserwacht • Bergwacht

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