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Juni 2015

14 Spektrum Während eines Urlaubs in Spanien bricht Arthur Bub mit einem Herzinfarkt zusammen. Der Rückholdienst des Roten Kreuzes hilft der Familie, ihn sicher nach München zu transportieren. E 14 Spektrum inen wahren Alptraum erlebt Ottilie Bub sechs Tage vor Weihnachten des vergangenen Jahres: Wie schon oft verbringt die 83-Jährige aus Neuried mit ihrem Mann Arthur den November und Dezember in ihrem Wohnwagen im spani- schen Süden – Tochter und Schwiegersohn wollen kurz vor dem Fest nachkommen. Doch bereits seit drei Wochen klagt Arthur über Unwohlsein: immer wieder auftretenden Schwin- del, ein Schwächegefühl und eine auffallende Teilnahmslosig- keit. „Ich fühlte mich irgendwie anders“, erinnert sich der 81-Jährige, „ich habe meine Umgebung nicht mehr richtig wahrgenommen, kam mir leer und ausgelaugt vor.“ Immer dringlicher fragt ihn seine Frau, was denn los sei, aber er schaut nur geradeaus. Ein deutsch sprechender Arzt macht ein EKG, findet jedoch nichts Auffälliges. Ottilie Bub macht sich dennoch Sorgen und drängt auf eine Untersuchung im Kran- kenhaus in Cartagena. Auch dort stellen die Ärzte nichts fest. Ratlos bestellt das Ehepaar eine Transportmöglichkeit zurück zum Campingplatz, doch es dauert, bis der Wagen kommt. Ottilie schimpft noch über die lange Wartezeit, während sie neben ihrem Mann im Foyer der Klinik sitzt. Just in diesem Moment verliert er das Bewusstsein und kippt zur Seite. Pa- nisch schüttelt Ottilie Bub ihren Mann. Er reagiert nicht. Laut ruft sie in die Halle und verlangt nach einem Arzt, doch sie ist weder der spanischen Sprache noch des Englischen mächtig. Das Klinikpersonal reagiert sofort, bettet Arthur auf eine Rolltrage und schiebt ihn eilig davon. Allein bleibt Ottilie Bub im Wartebereich zurück – ohne zu wissen, ob ihr Mann über- haupt noch lebt. In den folgenden zwei Stunden versucht sie von jeder vorbeieilenden Schwester, Informationen zu erhal- ten. Irgendwann versteht sie das spanische Wort für „Intensiv- station“. Die Schwester führt sie zu Arthurs Bett. Ottilie kann ihr klarmachen, dass sie einen Übersetzer benötigt, und das Krankenhaus organisiert einen Dolmetscher. Ein sogenannter schleichender Herzinfarkt hat sich offenbar in den vergange- nen Wochen angekündigt. Bei einem EKG allerdings sind diese Symptome üblicherweise nicht zu erkennen, daher hatten die Ärzte keine Diagnose stellen können. Notwendig ist nun eine Katheteruntersuchung, die in den kommenden Tagen stattfin- den soll. Ottilie Bub ist „fix und fertig“, aber nun überzeugt, dass ihr Mann gut versorgt ist. Zufällig ist der nächste Tag der Anreise- tag von Tochter Heidi und dem Schwiegersohn, sodass Ottilie seelische und organisatorische Unterstützung erhält. Gemein- sam fahren die drei täglich ins Krankenhaus. Doch nach der schnellen Erstversorgung geht es jetzt nicht mehr so recht vo- ran. „Uns wurde jeden Tag ein anderer Termin für die anste- hende Katheteruntersuchung genannt“, erzählt Ottilie Bub. Die Klinik ist überlastet, und die Bubs befürchten, dass die Weihnachtsfeiertage die Situation nicht verbessern werden. Das lange Liegen schwächt den Kranken zusehends, die Throm- bosegefahr steigt, und immer öfter leidet er unter Verwirrtheit. Ottilie Bub saß neben ihrem Mann, als dieser zusammen- brach. Sie kümmerte sich um seine Versorgung, doch die Situation drohte sie zu überfordern: „Dass wir uns als Rot- kreuz-Mitglieder unkompliziert an den Flugdienst wenden konnten, war eine große Erleichterung!“ „Eine extreme Situation“

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