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Juni 2015

28 Report ziehen. Julia Mrazek schildert, wie man sich im Strudel fühlt: „Das Wasser zieht den Körper nach unten und wirbelt ihn herum. Man ver- liert vollkommen die Orientierung und schnell auch die Kraft. Die Gefahr ist groß, dass der Kopf an einen Stein schlägt und man das Be- wusstsein verliert.“ Uwe Wagner ist während einer Übung selbst einmal in die Walze gera- ten: „Mein Fuß hatte sich zwischen zwei Stei- nen verkeilt – hätten die Kollegen mich nicht sofort befreit, wäre es böse ausgegangen.“ Er vergleicht die Walze mit der Trommel einer Waschmaschine: „Da muss dich sofort einer pa- cken und rausziehen, sonst bist du verloren.“ Um in diesen Situationen kompetent helfen zu können, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, hält die Wasserwacht umfangreiche Praxis- übungen ab. So wie heute das Trainingsmodul „Fließgewässer“ der Wasserretter-Ausbildung. „Absolviert jeder Helfer diese Ausbildung?“, will Peter Ketnath wissen. Uwe Wagner erklärt seinem Gast die Voraussetzungen, über die ein kompetenter Wasserwachtler verfügen muss: Da ist zunächst das Rettungsschwimmabzei- chen in Silber, die Mindestqualifikation für ak- tive Rettungsschwimmer. Alle der heute anwe- senden Eleven haben die 80-stündige Sanitäts- ­ausbildung absolviert, um fachgerecht Erste Hilfe leisten zu können. Die Wasserretter-Ausbildung an drei Wochenenden komplettiert ihre Kennt- nisse in Theorie und Praxis – enthalten sind unter anderem eine Funkunterweisung, eine Einfüh- rung in die Tauchmedizin, Vermissten-Suchtech- niken, Einsatztaktik und das praktische Training in und am Gewässer. Der Lehrgang wird mit einer schriftlichen und praktischen Prüfung abge- schlossen. Die erfolgreiche Teilnahme bildet die Grundlage, um sich zu spezialisieren, zum Bei- spiel als Bootsführer, Wachleiter oder Rettungs- taucher. „Das ist heute der actionreichste Teil“, ruft Uwe Wagner über das rauschende Wasser hin- weg und blickt auf die Teilnehmer, die sich mit Neoprenanzügen ausstatten und passende Helme heraussuchen. Peter Ketnath meldet sich freiwillig fürs Wurfsack-Training. Als vermeint- lich Ertrinkender – allerdings am Ufer – versucht er, das Seil zu fangen, das ihm die Teilnehmer ab- wechselnd zuwerfen. Die Schwierigkeit für den Retter liegt darin, das Seil einerseits in greifbare Ausbilder Uwe Wagner ­erklärt dem Besucher, aus welchen Modulen die Wasserretter-­Ausbildung besteht und was die ­abschließende ­Prüfung ­beinhaltet.

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