Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

MiB_Februar_2016

29 Programm mit Kursen und gemeinsamen Unternehmungen. Dabei fördern sie Fähigkeiten, die – vielleicht längst vergessen – noch in den Klienten schlummern. „Alte Menschen haben eine unglaubliche Power!“, bestätigt Abi. Steffen Lohrey benutzt die offizielle Konzeptsprache: „Bildung an Körper, Geist und Seele“ sei der Ansatz des Aktivitätenprogramms. Denn: „Soziale Kom- petenzen verhindern Vereinsamung.“ Abi beklagt die hohe Zahl verarmter Rentner in Deutschland: „Viele ziehen sich wegen finanzieller Nöte in die Einsamkeit zurück, aber auch sie haben ein würdevolles Leben verdient.“ Ergänzend zur Organisation von Aktivitäten arbeiten die Alten- und Service-Zentren präventiv: Die Beratung, wie die Klien- ten möglichst lange selbstbestimmt in den eige- nen vier Wänden wohnen bleiben können, hat höchste Priorität. „Kurze Wege zu dieser Bera- tungsleistung sind dabei ganz wichtig“, erklärt Steffen Lohrey. „Barrierefreie Informationsveran- staltungen und Hausbesuche helfen, einen Bedarf zu erkennen, bevor eine Notsituation entsteht.“ Das ASZ hilft dann mit Rat und Tat – sei es mit Tipps zum rollstuhlgerechten Umbau der Woh- nung, mit der Beantragung von finanziellen Zuschüssen, mit Hilfe beim Einkauf oder bei Behördengängen und vielem mehr. „Das ASZ ist Wegbegleiter und Lotse zugleich“, erläutert Stef- fen Lohrey. „Aber wir geben nicht vor, was zu tun ist, sondern entwickeln gemeinsam mit den Leu- ten machbare Möglichkeiten, ihren Alltag zu ver- bessern und so die Lebensqualität zu erhalten.“ Dabei sei die Vernetzung mit Behörden und ande- ren Initiativen eine wichtige Basis. Gerlinde Drexler, 72, und Rena Bach benötigen noch keine Hilfe. Aber sie schätzen die große Aus- wahl an Aktivitäten im ASZ. Seit Bestehen sind sie im Rock-Chor aktiv. Wenn sie doch einmal ans Alter denken, setzen sie klar definierte Prioritäten: „Da der Aktionsradius dann kleiner wird“, sagt Gerlinde Drexler, „braucht man Angebote in der Nähe. Ich würde am Gedächtnistraining, an der Hockergymnastik und an begleiteten Ausflügen teilnehmen.“ Im Alten- und Service-Zentrum Bogenhausen sieht sie „eine Art Heimat“. Rena Bach hält die Unterstützung durch das ASZ für wichtig, „weil man die Altenbetreuung nicht allein den Familien überlassen kann“. Die Teil- nahme am Chor empfinden beide als große Berei- cherung: „Wir telefonieren viel privat und feiern Feste miteinander“, berichtet Rena Bach. „Man bekommt Unterstützung und kann andere unter- stützen.“ Und Gerlinde Drexler fügt an: „Im Alter ist Singen das beste Fitnesstraining – wir müssen uns die Texte merken und achten auf unsere Atmung. Singen ist ein Allround-Heilmittel.“ „Wir schöpfen hier viel Kraft“, pflichtet ihr Rena Bach bei, „wer müde kommt, geht freudestrahlend nach Hause.“ Abi fasst zusammen: „Singen hält einfach jung!“ Und so zeigt er sich, was seine nicht mehr allzu ferne Zukunft angeht, optimis- tisch: „Ich habe keine Angst vor dem Alter. Denn wenn du als alter Mensch Freundschaft und Res- pekt erfährst, kann nichts schiefgehen!“ Die Gesprächsrunde ist sich einig: „Was Spaß macht, hält jung!“ (V. l.) Gerlinde Drexler, Rena Bach, Abi Ofarim und Steffen Lohrey beim Austausch über sinnvolle Konzepte in der Altenhilfe. „Soziale Kompetenzen verhindern Verein- samung.“

Seitenübersicht