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MiB_Dezember_2014

17 ls Helga Schmitter mit Mitte 40 einen bemalten Schrank bewundert und ihr Mann ihr daraufhin einen Kurs zum Restaurieren alter Bauernmöbel schenkt, ahnt er nicht, wel- cher Schaffensdrang sich dadurch Bahn brechen wird. Bereits die zweijährige Helga hatte sämtliche Zeitungsränder vollgemalt, aber Schule, Ausbildung und ihre vier Kinder forderten sie an anderer Stelle. Zum Malen blieb keine Zeit, und doch waren Talent und Motivation immer da. Beim Restaurationskurs kommt die Lust an der Kunst erneut zum Vorschein. Von nun an lebt sich Helga Schmitter aus, malt und gestaltet, wann immer ihr danach ist. Ihr Mann nimmt wohlwollend Rücksicht – sieht er doch, welches Glück seine Frau im kreativen Arbeiten findet. Sie setzt auf traditionelle Handwerkstechniken, lässt sich umfassend in der Hinterglasmalerei und dem Malen auf Holz schulen. Blattgold, Halbedelsteine und Spiegel baut sie in ihre Werke ein, es entstehen Kleinmöbel, Rahmen und Bilder in einzigartigem Stil. Die Anfrage zur ersten Ausstellung kommt bald, und jede führt ohne Werbung, ohne Akquise zur nächsten. Auch Käufer finden sich viele. Ganze Schmitter-Sammlungen entstehen in dem einen oder anderen Haus. Helga Schmitters Drang, sich übers Malen aus- zudrücken, kommt von innen. Ihr ist klar, dass sie genau das immer schon machen wollte. Bis zu zehn Stunden am Tag ist sie in ihrer Neuhausener Wohnung produktiv, manchmal bis tief in die Nacht, doch die Arbeit beflügelt sie. Ihre Ideen kommen aus lebenslanger intensiver Wahrnehmung. Es lag längst bereitet da, beschreibt sie ihre Anfänge. Sie musste es nur noch abrufen. Es war immer da nimmt er an Vor-Ort-Aktionen teil: der Besetzung einer Ölplatt- form auf dem Weg in die Arktis, der Besetzung eines Eisbrechers, der eine weitere Ölbohrung in der Arktis begleiten soll, der Blo- ckade eines Schiffes mit Uran-Brennstäben oder eines Frachters mit Holz aus einem der letzten Urwälder Finnlands. Einige Aktio- nen ziehen sich über Wochen; Markus Guddat nimmt dann Ur- laub. Manchmal wird im Anschluss tatsächlich ein Schutzgebiet ausgewiesen – ein Riesenerfolg für ihn und seine Mitstreiter. In jedem Fall sind die Aktionen öffent­lich­keits­wirksam und allein deshalb nie vergeblich. Markus Guddat macht genau das, was er immer schon tun wollte. Er hat das Gefühl, eine gute Sache zu unterstützen, und er weiß, wofür er seine Zeit investiert und all die Mühen auf sich nimmt. Er fasst seinen gelebten Traum in einem Satz zusammen: Es ist genau das Richtige! Markus Guddat, 35, ist Greenpeace- Aktivist. Sich für den Schutz der Natur zu engagieren, empfindet der Feldmochinger als sinnvoll und äußerst befriedigend. Helga Schmitter, 82, kam über einen geschenkten Kurs zum Malen – danach brachen alle Dämme. A

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