23 Gesunde Getränke Leitungswasser eignet sich als Durstlöscher ideal und erhält bei Tests in vielen deutschen Regionen weit bessere Bewertungen als abgefülltes Mineral- wasser. Wer lieber eine Schorle mag, sollte den Saft wegen seines meist hohen Zuckergehalts mit zwei Dritteln Wasser auffüllen. Je nach Alter, Tempera- tur und Bewegungsdrang benötigen Kinder täglich zwischen 700 und 1400 Millilitern Flüssigkeit. Milch bleibt dabei allerdings ausgenommen – sie zählt nicht als Flüssigkeit, sondern als Nahrungs- mittel mit viel tierischem Eiweiß. Am Vormittag, während des Schulunterrichts, ist ausreichendes Trinken für die körperliche und geistige Leistungs- fähigkeit besonders wichtig. Daher sollte sich immer eine gut gefüllte Wasserflasche im Schul- ranzen finden. Und was ist mit den unvermeidlichen Süßigkeiten? Kinder lieben Süßes, daher führen Verbote der Eltern in der Regel dazu, dass heimlich und mit schlechtem Gewissen zur Bonbontüte gegriffen wird. Sinnvoller ist es, den Kindern Süßigkeiten als etwas Besonderes nahezubringen, das man nur zu speziellen Zeiten oder Gelegenheiten genießt: bei- spielsweise das Sonntagseis mit Oma und Opa, das Kaubonbon nach dem Mittagessen oder die Schoko- küsse am Kindergeburtstag. Bewährt hat sich, wenn das Kind aus einer festgelegten Wochenra tion täglich selbst eine Kleinigkeit auswählen darf. Kinder, die lieber herzhaft knabbern, sollten einen Bogen um fette Chips und Flips machen und besser zu Salzstangen oder leicht gesalzenem Popcorn grei- fen. Bei allem gilt jedoch: Essen soll Spaß machen und mit Genuss verbunden werden. Allzu strikte Verbote machen das „Ungesunde“ nur interessant. Die Erfahrung zeigt, dass das Einbeziehen der Kin- der in die Essensplanung, die Auswahl der Gerichte und den Einkauf am meisten bewirkt. Denn Kinder, die Verantwortung tragen dürfen, können sehr ver- nünftig sein. Die meisten Kinder mögen Fast Food und Süßes. Ab und zu ist dagegen auch nichts einzuwenden. Jedoch sollte der Speise- plan grundsätzlich gesund und abwechslungsreich sein. Sorgen Sie dafür, dass die Familie mindestens einmal am Tag gemeinsam am Tisch sitzt und isst. Machen Sie das Essen zu etwas Angenehmem, das nicht nur satt macht, sondern Genuss bietet. Wer seine Mahlzeiten achtlos vor dem Fernseher zu sich nimmt, merkt nämlich gar nicht, was und wie viel er dabei isst. Seien Sie ein gutes Vorbild und halten Sie auch halbwüchsige Geschwister zu gesunder Ernährung an. Denn wie wollen Sie Kinder von einer ausgewogenen Kost überzeugen, wenn die Vorbilder Limonade, Currywurst und Mehlspeisen bevorzu- gen? Bieten Sie tierische Lebensmittel sparsam an. Basieren Sie die Ernährung Ihrer Familie lieber auf pflanzlichen Produkten. Meiden Sie Lebensmittel mit einer „Extraportion“ an Vitami- nen oder Mineralstoffen. Sie sind meist nur teuer – und für eine ausgewogene Ernährung nicht notwendig. Was tun, wenn das Kind kein Gemüse mag? Versuchen Sie es mit einem leckeren Gemüsesalat oder einer pürierten Suppe. Probieren Sie ausgefallene Gemüsesorten aus, zum Beispiel die süßlichen Pastinaken oder einen leuchtend-orangefarbenen Kürbis. Mischen Sie klein geschnetzeltes Gemüse unauffällig unter Soßen. Oder bieten Sie rohe Gemüsesticks zusammen mit einem würzigen Schnittlauch-Dip an. „Tauschen“ Sie gekauftes Fast Food gegen selbst gemachtes ein: Folienkartoffeln mit Kräuterquark oder Tortillas, gefüllt mit knackigem Gemüse und Joghurtdressing, können den Imbiss- produkten leicht das Wasser reichen. Verpacken Sie die Pausensnacks Ihrer Kinder in einer appetitli- chen Brotdose. Obst und Gemüse zermatschen nicht, und der Brotbelag fettet nicht durch. So schmeckt die Zwischenmahl- zeit auch noch in der zweiten Pause. Werten Sie das gute alte Butterbrot nährstoffreich auf: Toma- ten- und Gurkenscheiben kauen sich saftig, ein Salatblatt bil- det eine knackige Unterlage für den Brotbelag, Scheiben eines hartgekochten Eis machen satt und liefern Eiweiß. Füllen Sie die Lücken in der Brotdose mit Möhrenstücken, Cocktailtoma- ten, Mandarinenhälften oder Nüssen auf. Vermeiden Sie einseitige Kost – auch wenn sie gesund ist. Denn nur ein abwechslungsreicher Speiseplan garantiert die ausrei- chende Zufuhr sämtlicher Nährstoffe. Lagerung und Zubereitung tragen ebenfalls zu einer gesunden Ernährung bei. Verwenden Sie daher alle Lebensmittel mög- lichst frisch, kochen Sie sie nicht zu lange und wärmen Sie möglichst wenig auf. So bleiben alle Nährstoffe erhalten. „Gesund“ im Familienalltag – so geht’s: