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MiB_März-2015

„HIV und Aids – was ist eigentlich der Unterschied?“ Interessiert und offen stellten Münchner Schülerin- nen den Klienten des Aids-Wohn- projekts ihre Fragen. In einer Diskussionsrunde mit Schülerinnen berichte- ten Alex (l.) und Tom über ihr Leben mit HIV. er 50-jährige Alex blickt auf eine ähnliche Entwick- lung zurück: 1998 erhielt er seine Diagnose – da war die Krankheit Aids bei ihm bereits ausgebrochen – und hatte ebenfalls mit den Nebenwirkungen der ersten Medikamen- tengenerationen zu kämpfen. 18 Tabletten schluckte er jeden Tag. Heute ist es nur noch eine, und je mehr Tabletten vom Tagesplan verschwanden, desto stärker spürte er einen neu aufkommenden Lebenswillen. Tom dagegen wurde erst 2003 positiv getestet, angesteckt von seinem damaligen Lebens- partner, der ihm die Krankheit verschwieg und anschlieflend verschwand. „Gott sei Dank ist das Leben mit HIV heute nicht mehr ganz so schlimm wie früher“, kommentiert der 35-Jäh- rige Alex‘ Schilderungen. Auch er fiel zunächst in ein tiefes Loch der Verzweiflung. Doch die modernen Medikamente verträgt er gut und fühlt sich, als hätte er „es“ gar nicht. Beide leben im Betreuten Wohnen für Menschen mit HIV und Aids des Münchner Roten Kreuzes. Sieben Männer und acht Frauen – davon ein Mädchen, dessen Mutter ihm das Virus unwissentlich bei der Geburt übertrug – haben hier ein neues Zuhause gefunden. Sie gestalten ihren Alltag weit- gehend eigenständig, schätzen aber die Sicherheit kompeten- ter Beraterinnen und Betreuerinnen im Hintergrund. „Das Projekt ist wie eine Familie“, sagt Alex, der keine Geschwister hat und dessen Eltern nicht mehr leben. Viele Freunde sind nach der HIV-Diagnose auf Abstand gegangen. Die Rotkreuz- Mitarbeiterinnen unterstützen hauptsächlich psychosozial, bieten seelischen Rückhalt, wenn die Psyche Ermutigung nö- tig hat, informieren rund um HIV und Aids, helfen bei behördlichen Angelegenheiten, geben einmal wöchentlich kostenlose Lebensmittel aus, organisieren gemeinsame Aus- flüge und therapeutische Kreativkurse sowie Treffen mit Selbsthilfecharakter, um einer Vereinsamung und Depressio- nen vorzubeugen. D 18 Report

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