19 Die Ausstellung „Der lange Weg“ informierte über HIV und ermöglichte in begleitenden Diskussionsrunden ausführliche Gespräche zwischen Be- suchern und Betroffenen. „Die Betreuerinnen haben immer ein of- fenes Ohr“, hat Tom erfahren, „sie bieten Hilfe in sämtlichen Lebenssituationen.“ Fast noch wichtiger ist jedoch der Zusammen- halt der Bewohner untereinander. Ähnliche Sorgen und Ängste verbinden, oft bilden sich Freundschaften. Wobei es manchem Bewohner schon genügt, wenn ein anderer während seiner Abwesenheit die Katzen füttert, weil er sonst niemanden mehr hat. „Wir reden über alles“, erzählt Alex. „Zwar sind wir unterschiedlich, aber das Wissen, dass wir positiv sind, schweißt zusammen.“ Für Michaela, Alex und Tom war es ein langer Weg von der Diagnose bis zur Wieder- entdeckung der Zuversicht. Alex wollte nicht mehr leben, während die Krankheit seinen Körper zerstörte. Heute freut er sich über je- den Tag und genießt die kleinen Momente. Tom, der seinen Lebensunterhalt bislang mit Aushilfsjobs verdiente, plant endlich eine Ausbildung: Er möchte Schneider werden, denn für Mode schlägt sein Herz. Michaela engagiert sich in Selbsthilfegruppen und bei der Aidshilfe. Auf Infoveranstaltungen spricht sie offen über ihre Infektion, denn sie will der leider immer noch alltäglichen Stigmatisierung entgegenwirken. Bei allen dreien liegt die Viruslast dank ihrer medika- mentösen Therapie heute unter der Nach- weisgrenze. „Die Diagnose verändert alles“, meint Michaela. „Aber jetzt habe ich eine neue Perspektive!“ = Grobdaten, bitte durch Feindaten ersetzen, bitte etwas„sonniger“, gelber im Hintergrund wie Referenz Bild 7404