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MiB_März-2015

21 Die wichtigsten Fakten zu HIV und Aids heute Was ist der Unterschied zwischen HIV und Aids? HIV (Humanes Immundefizienz-Virus) beschreibt die Infektion mit dem HI-Virus, welches das Immunsys- tem über einen längeren Zeitraum schädigt. Von Aids spricht man erst dann, wenn das Abwehrsystem des Organismus so geschwächt ist, dass bestimmte, zum Teil lebensbedrohliche, Symptome auftreten, zum Bei- spiel Infektionskrankheiten oder Tumore. Die Krank- heit Aids (Acquired Immune Deficiency Syndrome = Erworbenes Abwehrschwäche-Syndrom) entwickelt sich also nach langer Zeit aus einer HIV-Infektion. Wie wird das Virus übertragen? HIV kann nur übertragen werden, wenn es in ausrei- chender Menge direkt in den Körper oder auf Schleim- häute gelangt: Denn Luft oder Wasser tötet das Virus sofort und zuverlässig ab. Eine Ansteckung ist möglich über Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit, den Flüssig- keitsfilm des Enddarms oder Muttermilch. Wann ist der Kontakt ungefährlich? HIV ist im Alltag völlig ungefährlich. Das Virus wird nicht über Speichel, Tränen, Schweifl, Magensaft, Niesen, Schnupfensekret, Urin, Kot oder Insekten- stiche übertragen. Das bedeutet im sozialen Mitein- ander: Umarmen, Küssen, Händeschütteln, die Be- nutzung desselben Geschirrs oder der gemeinsamen Toilette, Kontakt im Schwimmbad oder in der Sauna sind risikofrei. Wie viele Menschen sind in Deutschland betroffen? 80000 HIV-infizierte Männer, Frauen und Kinder hat das Robert-Koch-Institut im Jahr 2013 geschätzt, davon circa 11000 Menschen in Bayern. Mit nur 550 Todesfäl- len ist die Zahl der Deutschen, die an den Folgen einer Aids-Erkrankung starben, verhältnismäflig gering und auf die moderne Medikation zurückzuführen. Kann man Infizierte erkennen? Nein. Man sieht, riecht oder spürt eine HIV-Infektion nicht. Betroffene sehen gesund und normal aus. Eine Infektion erkennt man ausschliefllich anhand eines HIV-Tests, der anonym und kostenlos in jedem Gesund- heitsamt vorgenommen wird. Ist die Krankheit heilbar? Nein. Sie ist aber zu einer behandelbaren chronischen Erkrankung geworden. Die Medikamente nimmt man lebenslänglich, ohne Ausnahmen. Sie bestehen aus einer Kombination verschiedener Wirkstoffe. Kann man mit den Medikamenten normal leben? Über die Jahre forschten Medizin und Pharmaindustrie am HI-Virus und entwickelten immer neue, besser verträgliche Medikamente. Die aktuell verfügbaren Kombinationstherapien können dem Virus einiges entgegensetzen und die Belastung sogar unter die Nachweisgrenze drücken. Sie verbessern die Lebens- qualität und ermöglichen ein deutlich verlängertes Leben. HIV-Infizierte können mittlerweile genauso alt werden wie „gesunde“ Menschen. Sind Infizierte, die Medikamente einnehmen, noch ansteckend? Die Präparate verringern die Konzentration des Virus. Ist die Menge unter die Nachweisgrenze gesunken, gilt der Betroffene als nicht mehr anste- ckend. Trägt das Kind einer schwangeren Infizierten ebenfalls das Virus in sich? Nicht zwangsläufig, doch ein Risiko existiert. In Deutschland bietet man daher jeder Schwangeren einen HIV-Test an. Ist das Ergebnis positiv, erhält die Betroffene noch während der Schwangerschaft Medikamente, welche die Viruslast so stark dezi- mieren, dass das Baby gesund und, wenn möglich, sogar auf natürlichem Weg geboren wird. Das Infektionsrisiko liegt dann bei unter einem Prozent. Auch die Zeugung eines gesunden Kindes auf natür- lichem Weg ist Paaren unter Medikation (Virus unter der Nachweisgrenze) mittlerweile möglich.

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