20 Report Lebensgroße Figuren erzählen von den Gefühlen nach einer HIV-Diagnose bis zum Zurechtfinden im neuen Leben. nde vergangenen Jahres zeigte das Referat für Bil- dung und Sport die Ausstellung „Der lange Weg – Leben mit HIV und Aids heute“, ein Kooperationsprojekt verschiedener Aidshilfe-Initiativen, unter anderem der Aidsberatung des Münchner Roten Kreuzes. Seit 2010 ist die Ausstellung in zahlreichen deutschen Städten zu sehen. Elf überlebensgrofle Figuren beschreiben die Situation eines Menschen mit der Diagnose „HIV-positiv“. Sie stehen beispielhaft für die einzelnen Phasen der Auseinanderset- zung mit seelischen Problemen wie Wut, Scham und Ver- zweiflung, mit der Ausgrenzung durch andere, den Neben- wirkungen der Medikamente, dem Bedürfnis nach Hilfe und der wachsenden Zuversicht, wenn das Leben wieder an Kontur gewinnt. Das Projekt soll Brücken schlagen, Ängste und Vorurteile abbauen, HIV greifbar machen, aber auch Schutzmaflnahmen vermitteln. Schulklassen konnten sich anmelden, um sich von Fachleuten durch die Ausstellung begleiten zu lassen und anschlieflend mit Betroffenen über die Gefühle und Erfahrungen, die mit einer HIV-Infektion verbun- den sind, ins Gespräch zu kommen. An zwei Tagen übernahm die Aidsberatung des Münchner Roten Kreuzes die Organisation: Mehrere Klienten des Be- treuten Wohnens für Menschen mit HIV und Aids stellten sich für die Gespräche zur Verfügung. Berate- rinnen und Betroffene äuflerten sich gleichermaflen positiv über die reflektierten Fragen der Schüler und ihr Interesse am Thema. „Die Ausstellung und der anschlieflende Austausch waren sehr wertvoll“, zieht Sozialpädagogin Daniela Dolce Bilanz. „Wir haben viele Informationen vermitteln, Vorurteile aufbrechen und mehr Toleranz hervorrufen können.“ Ausstellung „Der lange Weg“ E