12 Rätsel „Achtung, U-Bahn fährt ein!“ Lösungen:c,b,a,c,c. Zweitverwertung Nachdem um das Jahr 1900 herum einige europäische Großstädte eine U-Bahn bau- ten, erwärmte sich auch München für diese Idee. Doch das Straßenbahnnetz der damaligen Halbmillionenstadt reichte noch aus. Als die Planungen 1928 wieder aufkamen, vereitelte die Wirtschaftskrise die Weiterverfolgung. Im Dritten Reich wiederum setzte der Zweite Weltkrieg dem Münchner U-Bahn-Projekt ein Ende. Doch ein Anfang war gemacht: Der Tunnel der heutigen U6 zwischen Sendlinger Tor und Goetheplatz stand bereits im Rohbau – und erfuhr während der Kriegsjahre eine notwendige Zweckentfremdung: a) Er diente als Lagerraum für die Kunst- schätze und Kirchenfenster des Liebfrau- endoms. b) Hier entstand – unsichtbar für feindliche Flieger – eine unterirdische Schwerindustrie. c) Der Tunnel wurde als Luftschutzkeller genutzt, wovon heute noch Beschriftun- gen an den Tunnelwänden zeugen. Vertagung Teile dieses Tunnels verfüllte man nach dem Krieg mit Schutt, die freiliegenden Abschnitte wurden als Zuchtstätte für Pilze genutzt. Als man den Bau der U- Bahn Mitte der 50er-Jahre wieder auf- nehmen wollte, stand dem Projekt ein neuer Umstand im Weg: a) Die Bombardierung hatte den Unter- grund des Stadtzentrums dermaßen de- stabilisiert, dass zunächst umfangreiche Bodenzustandsgutachten erforderlich ge- wesen wären. b) Das benötigte Geld wurde für die In- standsetzung des Straßenbahnnetzes ab- gezogen. c) Die aufkommende Liebe der Deut- schen zum eigenen Pkw ließ die Ver- antwortlichen an der Rentabilität eines U-Bahn-Netzes zweifeln. Glücklich ausgesessen! Die zahlreichen Verzögerungen beim Münchner U-Bahn-Bau erwiesen sich am Menschen im Blickpunkt ist das Mitgliedermagazin des Bayerischen Roten Kreuzes, Kreisverband München, und erscheint vierteljährlich jeweils Anfang März, Juni, September, Dezember. Der Bezugspreis ist im Mitglieds- beitrag enthalten. Inhaber und Verleger Bayerisches Rotes Kreuz (Körperschaft des öffentlichen Rechts), Kreisverband München, Seitzstr. 8, 80538 München Herausgeber Bayerisches Rotes Kreuz, Kreisverband München Supervision Günter Hintermaier, Dr. Peter Behrbohm Gesamtkonzeption und Produktion ABW Agentur für digitales Marketing GmbH Projektleitung Steffi Schiffner Redaktion Jutta Dyhr (verantw.), Ohmstr. 15, 80802 München, Tel. 089/21639-133 Art-Direktion Gerd Grieshaber, Nadine Bernhardt Bildrechte Andreas Schebesta, ABW Agentur für digitales Marketing, BRK- Kreisverband München, Esenkartal, Getty Images (Hans- Peter Merten, Henrik Sorensen, Kondoros Éva Katalin), iStockphoto.com, Jenny Sturm/Fotolia.com, Julia Zim- mermann, Kanzlit, Konrad Wothe/LOOK-Foto, Marion Vogel, Michael Schönberger, MVG Kerstin Groh, Sascha Kletzsch, Sil007/Fotolia, Simon Katzer, Verena Pfähler- Münch, www.1000tdw.com/Fotolia.com Anzeigenlei- tung ABW Agentur für digitales Marketing GmbH, Ohm- str. 15, 80802 München, Steffi Schiffner, Tel. 089/21639- 130, steffi.schiffner@abw.de Lithografie Kolb Digital, Oberschleißheim Druck Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Frankfurter Str. 168, 34121 Kassel. Impressum Lange hat es gedauert, bis auch in München der erste Spatenstich für eine U-Bahn erfolgte. Begleiten Sie uns auf dem Weg von der Idee eines unter- irdischen Verkehrsmittels bis zur Eröffnung des ersten Streckenabschnitts. Ende als segensreiche Fügung, denn die Isarmetropole erhielt dadurch … a) … ein S-Bahn- und ein U-Bahn-Netz aus einem Guss. b) … hochwillkommene Zuschüsse aus der Wirtschaftswunder-Staatskasse. c) … ein Ringstraßensystem, das den Pkw-Verkehr nahezu stau- und ampelfrei fließen ließ. Spatenstich Am 1. Februar 1965 begann der U-Bahn- Bau nun endgültig: am Bahnhof Nord- friedhof in der Ungererstraße. Der Ort des Baubeginns war eine Reminiszenz an … a) … die zahlreichen im Zweiten Welt- krieg gefallenen Söhne der Stadt. b) … die nördlichen Münchner Stadtteile, die nach Müllberg und Kläranlage end- lich einmal ein positiv besetztes Infra- strukturprojekt erhalten sollten. c) … den Ingenieur August Ungerer, der 1886 die erste elektrische Straßenbahn Münchens zwischen der Münchner Frei- heit und dem Ungererbad in Betrieb ge- nommen hatte. Volle Fahrt voraus! 1966 – mit der Vergabe der Olympischen Spiele für 1972 an München – wurde die Zeit knapp. Doch bereits am 27. April 1971 unternahm der Stadtrat eine erste Eröff- nungsfahrt. Optimistische Prognosen sag- ten dem neuen Verkehrsmittel im ersten Jahr bis zu 35 Millionen Fahrgäste voraus, doch es wurden … a) … leider nur 20 Millionen, da die Bürger die Fahrpreise als zu hoch ansahen. b) … sogar rund 40 Millionen. c) … mit knapp 60 Millionen fast doppelt so viele.