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MiB_September-2014

23 So stärken Sie Ihre Knochen Sport, Aufenthalten im Freien und einer gesun- den Ernährung dem Knochenaufbau viel Gutes tun. Und wer grundsätzlich über eine dichte Knochenmasse verfügt, spürt ihren Abbau we- niger. Neben der altersbedingten, der primären Osteoporose (95 Prozent aller Betroffenen) tritt die durch eine Erkrankung bedingte sekundäre Osteoporose mit 5 Prozent deutlich seltener auf. Die Ursachen sind hier meist die Einnahme bestimmter, die Knochensubstanz schädigen- der oder den Hormonhaushalt verändernder Medikamente, eine Stoffwechselstörung oder eine länger andauernde Bewegungsunfähigkeit. Auch chronische Entzündungen wie Morbus Crohn, Rheuma oder Asthma können Osteopo- rose hervorrufen. Zusätzliche Risikofaktoren sind eine Osteoporose bei den Eltern oder star- ker Nikotinkonsum. Wie erkennt man nun, dass Gegenmaßnah- men geboten sind? Rückenschmerzen, verur- sacht durch erste Wirbelkörperfrakturen, kön- nen ein Anzeichen sein, aber auch überdurch- schnittlich schnelles Schrumpfen und ein krummer Rücken – Mediziner achten bei der Untersuchung dann oft auf tannenbaumartige Hautfalten am Rücken. Höchste Zeit für eine Therapie wird es, wenn bereits – aus eher nich- tigem Anlass – ein Knochen gebrochen ist. Blut- untersuchungen sowie Tests auf Mobilitätsstö- rungen und Sturzgefahr bringen erste Erkennt- nisse. Liegt der Verdacht auf Osteoporose nahe, gibt ein Röntgenbild Aufschluss über Frakturen und Höhenminderungen im Brust- und Len- denwirbelbereich. Auch eine Knochendichte- messung ermöglicht eine Aussage zum Bruch- risiko. Als Betroffener kann man sich helfen: Denn sogar eine bereits beeinträchtigte Knochen- masse erholt sich bei guter Pflege wieder. Jeder kann aktiv dazu beitragen, dass sich Substanz aufbaut. Sogar für bewegungseingeschränkte Menschen gibt es Wege, den Verlauf positiv zu beeinflussen (siehe Tipps rechts). Und wer da- mit beginnt, bevor erste Anzeichen ein Un- gleichgewicht zwischen Knochenab- und -auf- bau ankündigen, hat die besten Chancen, ohne Beschwerden alt zu werden. Ernährung: > Unsere Knochen sind das einzige Kalziumreservoir im Körper. Bei einem Defizit zieht sich der Organismus die benötigten Nährstoffe aus den Knochen, und ihre Stabilität geht verloren. Eine kalziumreiche Ernährung ist hilfreich: Vier Gläser Milch decken den Tagesbedarf. Alternativ helfen kalziumreiches Mineralwasser, Hartkäse, Joghurt, grünes Gemüse und Nüsse. > Der Körper kann Kalzium jedoch nur aufnehmen, wenn er über ausreichend Vitamin D verfügt. Wir produzieren es in unserer Haut – fördernd wirkt sich dabei der UVB-Anteil des Sonnenlichts aus. Im Sommer kann schon etwa eine halbe Stunde pro Tag im Freien ausreichen, um den Vitamin-D-Bedarf zu decken. Im Winter empfehlen Ärzte oft, Vitamin-D-Tabletten einzunehmen. > Meiden Sie Kalziumräuber, wie Alkohol und Nikotin, Cola-Getränke, Schmelzkäse, Konserven und Wurstwaren. > Auch ein Folsäuremangel kann das Osteoporose-Risiko erhöhen. Folsäure ist in Weizenkeimen, Weizenkleie, Spinat, Grünkohl, Endiviensalat, Gurken, Tomaten, Spargel, Zitrusfrüchten, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten, Fleisch und Innereien enthalten. Bewegung: > Bewegt sich die Muskulatur rund um die Knochen, regt das den Aufbau der Kno- chenmasse an. Daher wirken körperliche Arbeit und Sport der Osteoporose entge- gen. Je vielseitiger die Bewegungsabläufe, desto besser. > Regelmäßiges Training verbessert parallel den Gleichgewichtssinn, die Geschick- lichkeit und die Beweglichkeit. Allein dies mindert das Risiko, zu stürzen und sich einen Knochen zu brechen. > Auch Hochbetagte oder Menschen mit Behinderung können mit Bewegung ihre Knochen stärken: Kräftigungsübungen und Gymnastik sind oft noch im Sitzen möglich und bringen spürbare Mobilitätsverbesserungen. Wenn Sie bereits wissen, dass Ihre Knochen brüchig geworden sind: > Vermeiden Sie Stürze: Feste Schuhe auch in der Wohnung und das Beseitigen von Läufern oder herumliegenden Kabeln beugen vor. > Ein Hüftprotektor hilft, Oberschenkelhalsfrakturen zu vermeiden. > Als medikamentöse Therapie verschreiben Ärzte üblicherweise Präparate, die den Knochenabbau aufhalten, oder Substanzen, die den Knochenaufbau anregen oder die Knochen festigen. Die Mittel werden entweder in großen Abständen als Infu- sion beziehungsweise Spritze verabreicht, täglich als Tablette eingenommen oder als Pulver in Wasser eingerührt.

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