Als ich vor sechs Jahren mit meinen Eltern aus Polen nach Deutschland kam, konnte ich auf Deutsch gerade einmal bis zehn zählen. Mit der Beruflichen Bildung habe ich meinen Hauptschulabschluss geschafft. Nach der Schule jobbte ich in einem großen Feinkosthandel: Geschenke einpacken, kassieren und so weiter. Meine Vorgesetzte hat mir dann einen Ausbildungsplatz zur Verkäuferin in der Zentrale angeboten. Beim Vorstellungsgespräch war ich kaum nervös, alle waren sehr nett zu mir. Wie ich mich benehmen muss, weiß ich im Grunde. Ich bin so erzogen worden. Aber es schadet nie, die neuesten Benimmregeln zu kennen. 19 Dominika Marcinkowska, 18, absolviert den Ausbildungszweig Lagerhandel/Logistik. Die Teilneh- merinnen der Beruflichen Bildung des Münchner Roten Kreuzes befinden sich fast alle in der Bewer- bungsphase. Um dabei nicht nur fachlich einen guten Eindruck zu hinterlassen, nahmen sie die Empfehlungen von Heidi C. Vor- nehm gern an. Smalltalk im Geschäftsleben: In Rollenspielen übten die Teil- nehmerinnen, wie man im lockeren Gespräch mit Vorgesetzten entspannt rüberkommt. Seriöse Kleidung erzeugt Respekt und Akzeptanz > Ärmellose Oberteile sind in vielen Branchen nicht an- gebracht. Professioneller wirkt ein kurzer Ärmel. Abso- lut tabu: Spaghettiträger mit hervorblitzenden BH- Trägern, ein tiefer Ausschnitt und durchsichtige Mate- rialien. > Tragen Sie in einer gehobenen Position keine offenen Schuhe und immer Strümpfe beziehungsweise Socken. Große grafische Muster sind dabei allerdings unange- bracht. > Der Rock sollte das Knie umspielen, nicht kürzer sein. > Frauen verzichten besser auf eine wallende Mähne und stecken lange Haare hoch oder bin- den sie zusammen. Überlange Fingernä- gel, in auffallenden Farben lackiert, sowie knallrote Lippen werden in den meisten Branchen nicht gern gesehen. > Auch beim Schmuck ist weniger mehr. Piercings oder Tätowierungen sollten nicht sichtbar sein.