München hat viele bahnbrechende Wissenschaftler hervorgebracht, gefördert oder aufgrund ihrer hervorragenden Reputation an die Isar geholt. Erfahren Sie mehr über vier der berühmten Namen: Kluge Köpfe Justus von Liebig Die Universität München holte den berühmten Chemiker und Professor (1803–1873) von Gießen an die Isar. Da hatte der Sohn eines Drogisten bereits den Kunstdünger erfunden. Später entwickelte er unter anderem Spiegel mit Silberbe- schichtung, den Brühwürfel und das Backpulver. Dabei hatte ihn einer seiner Gymnasiallehrer noch mit den verächtlichen Worten bedacht: „Du bist ein Schafskopf! Bei dir reicht es nicht mal zum Apothekerlehrling!“ Und tatsächlich brach der junge Justus seine Apothekenlehre vorzeitig ab – warum? a) Bei einem Versuch mit Knallsilber setzte er den Dach- stuhl seines Lehrherrn in Brand. b) Da ein Kind unterwegs war, heiratete er sehr früh. Liebig musste seine Familie nun als Freiberufler ernähren. c) Aufgrund seiner hervorragenden Leistungen erhielt er ein Universitätsstipendium. Erich von Drygalski Als der Geograf und Geophysiker (1865–1949) dem Ruf nach München folgte, um hier eine Professur für Erdkunde und Geo- physik anzunehmen, hatte er seine größten Meriten bereits ver- dient: als Leiter zweier sehr beachteter Expeditionen nach Grönland und der ersten deutschen Antarktis-Expedition. Als Münchner Professor nahm er 1910 an einer weiteren interes- santen Fahrt teil: a) Einer Studienreise mit Graf Zeppelin nach Spitzbergen, um die Tauglichkeit von Luftschiffen in der Arktis zu erproben. b) Einer Besteigung auf halbe Höhe des Mount Everest, um Gesteinsproben vom „Dach der Welt“ zu unter- suchen. c) Einer Forschungsreise auf einem Großsegler durch die Eisplatten der Arktis, um den kürzesten Seeweg von Europa nach Sibirien zu finden. Lösungen: b, c, a, a. Max von Pettenkofer Der Bauernsohn aus Donaumoos (1818–1901) studierte auf Kosten seines Onkels in München – was sich als sinnvolle Investition erweisen sollte, schloss er sein Studium der Natur- wissenschaft, Pharmazie und Medizin doch als Doktor ab. Als erster deutscher Professor für Hygiene richtete er in München die zentrale Trinkwasserversorgung und die Kanalisation ein. Vor allem aufgrund dieser beiden Errungenschaften eilte München gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein bestimmter Ruf voraus, nämlich der als ... a) ... teuerste Stadt Europas b) ... sauberste Stadt Europas c) ... frauenreichste Stadt Europas Oskar von Miller Den studierten Bauingenieur (1855–1934) faszinierte ein Besuch der Pariser Elektrizitätsausstellung im Jahr 1881 der- art, dass er kurz darauf in seiner Heimatstadt München die erste elektrotechnische Ausstellung auf deutschem Boden organisierte. Es folgte eine beispiellose Karriere, während der Oskar von Miller unter anderem als technischer Berater der Friedensdelegation 1919 in Versailles fungierte und dem Ver- ein Deutscher Ingenieure vorsaß. Er starb an einem Herzin- farkt an einer der Stätten, deren Bestehen maßgeblich auf sein Betreiben zurückgehen: a) Auf dem Gelände des Walchenseekraftwerks, dessen Bau er leitete. b) Im ersten Elektrizitätswerk Deutschlands, das er 1884 in München errichten ließ. c) Im Deutschen Museum, für das er jahrelang geworben und seine vielfältigen Kontakte genutzt hatte. 14 Rätsel