Familie K. hat vier Kinder und wohnt in einer Wohnung, in der ein elektrischer Durchlauferhitzer (24 kW) für warmes Wasser im Bad sorgt. Bei einem Gesamtstromverbrauch von jährlich etwa 7800 kWh ergibt sich eine Summe von über 2100 Euro für Strom. Der Energieberater des Münchner Roten Kreuzes konnte helfen: Ein Tarifwechsel von der Grundversorgung in den Online-Tarif erwirkte eine erste Ersparnis von jährlich 180 Euro. Ein immenses Einsparpotenzial zeigte eine Aufklärung über das Duschverhalten auf. So rechnete der Berater der Familie vor, dass die Nutzung des Durchlauferhitzers von beispielsweise täglich einer halben Stunde jähr- liche Stromkosten von 1050 Euro verursacht. Eine zehnminütige Dusche kostet also etwa einen Euro! Als weiteren Verursacher für den hohen Energie- bedarf machte der Berater den verkalkten Boiler aus. Da Kalk ein schlechter Wärmeleiter ist, verbraucht es mehr Energie, bis der Boiler das Wasser erhitzt hat. Eine regelmäßige Entkalkung (alle zwei Jahre) wurde deshalb empfohlen. Die starke Vereisung des Gefrierfachs im Kühl- schrank führte zusätzlich zu einer Erhöhung des Stromverbrauchs, da die Kühlleistung durch die Eis- schicht vermindert wurde. Mit den Tipps des Energie- beraters kann die Familie in Zukunft viel Geld sparen – und muss dazu nur ein paar Dinge beachten. 11 Erfolge der Energieberatung des Münchner Roten Kreuzes Ingeborg N. bezieht Grundsicherung im Alter. Ihr jährlicher Stromverbrauch fiel für einen Ein-Perso- nen-Haushalt deutlich zu hoch aus. Die Heizung und die Warmwasserversorgung erfolgen durch Gas. Da Frau N. sehr energiebewusst lebt und nicht viele Geräte besitzt, konnte sich der Energieberater den erhöhten Stromverbrauch nur durch den 30 Jahre alten Kühlschrank erklären. Es stellte sich heraus, dass das Gerät dauerhaft lief, weil die Abschaltauto- matik bei erreichter Temperatur defekt war. Zudem waren die Dichtungen beschädigt, sodass das Gerät immer wieder schnell vereiste, was den Stromver- brauch weiter erhöhte. Ingeborg N. erhielt aus Pro- jektmitteln einen neuen Kühlschrank, senkte so ihren Stromverbrauch erheblich – und damit auch die monatliche Abschlagszahlung. Stand-by-Modus Viele elektrische Geräte hängen perma- nent am Stromnetz (wie Fernseher, Spiel- konsolen) oder werden durch ein Netz- teil geladen (z. B. Handys, Notebooks, Tablets). Die meiste Zeit des Tages wer- den diese Geräte allerdings nicht genutzt. So wird Strom verbraucht, wenn das Netzteil sich warm anfühlt, auch wenn das Gerät gerade nicht in Betrieb ist. Bei einer Vielzahl von „stillen Verbrauchern“ summiert sich der Betrag auf der Strom- rechnung schnell auf eine stattliche Sum- me pro Jahr. Der Stand-by-Verbrauch bei- spielweise eines DVD-Players kann zehn Euro Mehrkosten ausmachen. Mit einer abschaltbaren Steckerleiste können Sie GeräteundNetzteilekomplettvomStrom trennen. Verzichten sollten Sie darauf bei programmierten Geräten wie Recei- vern, da diese sonst die programmierten Daten verlieren können. Dasselbe gilt für Tintenstrahldrucker, weil hier ein Ab- schalten durch den Selbsttest bei jedem Einschalten zu einem erhöhten Tinten- verbrauch führt. aus. Durch die lange Haltbarkeit sowie den deutlich geringeren Stromver- brauch rechnet sich die Anschaffung nach etwa ein bis zwei Jahren. > Während eine Energiesparlampe ge- genüber einer herkömmlichen Glüh- birne einen Spareffekt von 80 Prozent bietet, liegt dieser bei LED-Lampen bei 90 Prozent. > Weitere Vorteile der LED-Lampen sind keine Verzögerung nach dem Einschal- ten, bis es hell wird, keine Verwendung von Quecksilber und eine nur geringe Wärmeentwicklung. J