27 Im Aufnahmestudio wird deutlich: Die Wettermoderatoren stehen in einer grünen Hohlkehle; nur die Fernsehzuschauer sehen eine Karte im Hintergrund. Im Nebenraum entstehen die Prognosen. tandwetter, blockierende Hochdruckgebiete, ein mäandrie- render Jetstream, starke Warmluftvorstöße und Linsenwol- ken: Sven Plöger ist ganz in seinem Element, wenn er meteorologi- sche Zusammenhänge erklärt. Er tut es mit Leidenschaft und über- sieht fast die Visagistin, die ihn bereits in die Garderobe winkt. Es ist kurz vor der ersten täglichen Live-Sendung im Studio 11 auf dem Bavaria-Filmgelände in Geiselgasteig. Doch Sven Plöger nimmt sich Zeit, um sich ausgiebig mit den Bergwachtlern Heinz Neiber und Christoph Krämer über gefährliche Wetterumschwünge im Gebirge auszutauschen. Welche Prognosen sind die zuverlässigsten? Wie kann der Bergsportler ein Risiko rechtzeitig erkennen? Was sollte man für den Notfall immer mitführen? Und wann ist es ratsam, eine Tour lieber abzubrechen? All diese Fragen möchten die beiden Besucher mit ihrem Gastgeber klären. Im Studio leuchten die Scheinwerfer auf eine deckenhohe grüne Hohlkehle, in der sich die Moderatoren auf einer Markie- rung positionieren und während ihrer Vorhersagen auf imaginäre Punkte im grünen Nichts deuten. Der Fernsehzuschauer sieht dort die Deutschlandkarte mit illustrierten Sonnen oder Regenwolken. Im Wechsel stehen hier täglich Claudia Kleinert, Sven Plöger und Karsten Schwanke, um den Deutschen zu erklären, dass sich mor- gen eine Grillparty oder ein Ausflug in die Berge anbietet. Oder doch besser ein gutes Buch in der warmen Stube. In den ARD- Tagesthemen oder dem „Wetter vor Acht“ und in vielen dritten Programmen treten sie live auf – nur wenige der dreizehn tägli- chen Wettersendungen werden knapp vor der Ausstrahlung auf- gezeichnet. Die Frage, die sich bei der Betrachtung der Szenerie geradezu aufdrängt: Woher weiß der Moderator, wohin er zeigt? Sven Plöger deutet auf die beiden Monitore, die – für den TV- Zuschauer nicht sichtbar – links und rechts neben der grünen Wand stehen. Der Moderator kann sich dort im Fernsehbild mit der ein- geblendeten Karte verfolgen und seine Bewegungen anpassen. Heinz Neiber, Leiter der Bergwacht München, und Christoph Krämer, seit Jahrzehnten ein aktiver Helfer, berichten von ihrer ehrenamtlichen Arbeit. Bei Tipps für eine geplante Tour liegt ihr Augenmerk auch auf der Prävention, also der rechtzeitigen Infor- mation über das aktuelle Wetter, um Unfälle zu vermeiden, die durch Gewitter, Nebel oder Schneestürme verursacht werden. Die Bergwacht rät Sportlern im alpinen Gelände, nicht nur vor einer Tour, sondern auch währenddessen den Wetterbericht abzurufen. S