31 und in adressierte Kuverts gesteckt wer- den – bei einem gemütlichen Spaziergang wenige Tage vor dem Fest wirft man sie in den Briefkasten. Dass echte Profis be- reits unterm Jahr Listen führen, in denen sie Geschenkideen festhalten, und diese auch schon kaufen, ist ein allseits bekann- ter Tipp. Und wer rechtzeitig plant, kann die Geschenke bequem von zu Hause im Internet bestellen, das erspart Samstage in überfüllten Kaufhäusern. Umgekehrt kön- nen die Pakete für ferne Verwandte zur Post gebracht werden, bevor dort die Kun- den bis auf die Straße stehen. Reden ist Gold! Von Weihnachten hat jeder seine eigene Idealvorstellung: Während die Großeltern den Kirchenbesuch als Höhepunkt ansehen, will der 18-jährige Enkel vielleicht lieber mit seiner Clique um die Häuser ziehen. Kleine Kinder lie- ben Rituale; den Größeren hilft es oft, wenn sie nicht in ein festes Korsett ge- zwungen werden. Gespräche darüber, wie das Fest ablaufen soll, tragen dazu dabei, möglichst viele Interessen zu ver- einbaren und im Vorfeld Kompromisse herbeizuführen. Arbeit verteilen Die gesamten Weihnachts- vorbereitungen müssen nicht an einer Person hängen. Die Schwiegereltern kön- nen sich um Plätzchen und den Nachtisch des Festmenüs kümmern, die Kinder um die Dekoration der Wohnung, Papa über- nimmt den Festtagsbraten, und beim Hausputz hilft die ganze Familie. Auch Un- ternehmungen außerhalb der Wohnung sparen Aufwand: eine Brunch-Reservie- rung am ersten Feiertag oder gemeinsa- mes Schlittschuhlaufen statt Kaffeetafel. Aktivitäten wie ein Weihnachtskonzert, ein Zirkusbesuch oder eine Schneewanderung verhindern zudem tatenloses Herumsit- zen und übermäßigen Alkoholkonsum, was an den Feiertagen oft zu gereizter Stimmung führt. Prioritäten setzen Es türmen sich die Einladun- gen: zum Weihnachtsfest der Firma, des Kindergartens, der Sportgruppe, zur Schul- aufführung und zum Selberschlagen des Christbaums im Wald. Für den Weih- nachtsbasar der Kirchendamen muss ge- bastelt, für den Adventskaffee des Kegel- clubs ein Kuchen gebacken werden. Machen Sie sich frei von der selbst emp- fundenen Verpflichtung, auf allen Hoch- zeiten tanzen zu müssen. Plädieren Sie schon unterm Jahr dafür, mit dem einen oder anderen Bekanntenkreis auf eine Weihnachtsfeier zu verzichten und dafür ein Neujahrsfest im Januar oder eine Grillparty im Sommer zu veranstalten. Und sagen Sie nur bei den für Sie wich- tigsten Anlässen zu. Damit Sie in der be- schaulichen Adventszeit nicht von einem Termin zum anderen hetzen. Weniger ist mehr Das Gleiche gilt für die Ge- schenke: Nicht jeder muss mit einem per- sönlichen Präsent bedacht werden. Die An- regung, sich in diesem Jahr einmal nichts zu schenken, trifft bei den Arbeitskollegin- nen oder den Nachbarn vielleicht auf dankbare Zustimmung. Wer auf die liebge- wonnene Geste nicht verzichten möchte, kann sich mit dem sogenannten Wichteln behelfen: Jeder legt nur ein Geschenk in ei- nen Sack und zieht daraus am Ende ein Päckchen – so können sich alle über eine Kleinigkeit freuen, und der Aufwand für den Einzelnen hält sich in Grenzen. Den Zeitplan vorziehen Was spricht dagegen, den Christbaum bereits zwei Wochen vor dem Fest zu kaufen und aufzustellen? Daraus ein eigenes Ritual zu machen, mit Glüh- wein und Weihnachtsmusik? Festlich ge- schmückt, steigert der Baum die Vorfreu- de in der Wohnung und beschirmt den stetig wachsenden Berg der Geschenke, die sich bis Heiligabend unter ihm sam- meln. Auch die Weihnachtskarten kön- nen bereits Ende November geschrieben Augen auf bei der Gästewahl! Wenn sich Verwandte nicht verstehen und es an Weihnachten erfahrungsgemäß zu Span- nungen kommt, sind mehrere kleine Fei- ern das Mittel der Wahl. Oder gute Freunde werden gemeinsam mit den Angehörigen eingeladen – sitzt die Familie nicht aufein- ander, reißen sich die üblichen Verdächti- gen in der Regel zusammen. Stressfaktor Festmenü Es entspannt den Zeit- plan vor den Feiertagen, den Einkauf der haltbaren Zutaten vorzuziehen und kurz- fristig nur noch die Frischware zu besor- gen. Suppen und Soßen können weit vor- her gekocht und eingefroren werden. Wer den Aufwand minimieren möchte, setzt ohnehin auf Raclette oder Fondue. Auch ein Metzger, der den Gänsebraten frisch aus dem Ofen frei Haus liefert, freut so manche Hausfrau. Viele Familien halten die Tradition eines kalten Weihnachts- buffets hoch – das lässt sich perfekt vor- bereiten, ohne dass einer den ganzen Abend in der Küche steht. Und die Gäste können angehalten werden, jeweils eine Platte oder einen Salat beizusteuern. Abkehr vom Perfektionismus Grundsätzlich wirkt es extrem stressmindernd, die eige- nen Erwartungen herunterzuschrauben. Es muss nicht alles staubfrei geputzt, die Feiertage müssen nicht mit aufeinander- folgenden Festmenüs gefüllt sein. Pla- nung und Durchführung auf mehrere Schultern zu verteilen bedeutet nicht nur weniger Arbeit für den Einzelnen, son- dern auch das Hinterfragen verkrusteter Rituale – und so die eine oder andere schöne Überraschung.