Elektromagnetische Felder, die in Ausnahmefällen von elektrischen Geräten ausgehen, können einen Herzschrittmacher vorübergehend in seiner Funktion beeinträchtigen: Er hält diese Impulse fälschlicher- weise für den Herzschlag des Trägers und unterstützt in übertriebener oder unzureichender Weise. Anzei- chen dafür können Schwindel, Herz- klopfen oder ein unregelmäßiger Puls sein. Manche Betroffene berich- ten sogar von schmerzhaften elek- trischen Schlägen. Sobald das Gerät ausgeschaltet ist oder sich der Mensch von der Störquelle entfernt hat, arbeitet der Herzschrittmacher wieder normal. Hier die wichtigsten Empfehlungen, um Unregelmäßig- keiten zu vermeiden: > Es wurden seit vielen Jahren keine Irritationen durch Mobil- telefone mehr beobachet, zur Sicherheit sollte man jedoch das Handy nicht in der Brusttasche über dem Herzschrittmacher tragen und es beim Telefonieren an das gegen- überliegende Ohr halten. Die Nut- zung schnurloser Festnetz-Telefone ist unbedenklich. > Träger eines Herzschrittmachers sollten beim Stadtbummel den Ein- gang zu einem Geschäft – sofern er mit einer elektronischen Diebstahl- sicherung ausgestattet sein könnte – zügig durchqueren. > Sicherheitsschleusen am Flugha- fen sind ebenfalls zu meiden. Zwar gibt es keine repräsentative Studie, die Störungen in diesem Bereich nachweist, es gibt aber auch keine Untersuchungen, die zweifelsfrei das Gegenteil belegen. > Elektrische Geräte, die einwand- frei arbeiten, können einem Herz- schrittmacher nichts anhaben. Ob sie in Ordnung sind, sieht man ih- nen jedoch nicht an. Daher wird empfohlen, beispielsweise einen Föhn oder Rasierer, eine Bohrma- schine, ein Heizkissen oder Fern- steuerungen immer in etwa zwanzig Zentimetern Abstand zum Herz- schrittmacher zu halten. Einem ein- geschalteten Induktionsherd sollte sich der Betroffene höchstens auf vierzig Zentimeter nähern. > Sport schadet dem Herzschritt- macher nicht, außer es sind Schläge direkt auf die Haut über dem Gerät zu befürchten (Kampfsport). Strikt verboten ist das Tauchen unterhalb von zehn Metern – in einer solchen Tiefe ist der Druck auf das Gerät dermaßen groß, dass es sich verfor- men und es zu einem Totalausfall kommen kann. > Jäger sollten wegen des Gewehr- Rückstoßes nicht an der Seite des Herzschrittmachers anlegen. > Auch vom Riesenrad auf dem Rummelplatz ist Abstand zu halten, da ein solch großes Gerät von riesigen Elektromotoren betrieben wird, auf die ein Herz- schrittmacher reagiert. > Eine Flugroute, die über das Magnetfeld des Nordpols führt, ist ungefährlich. > Röntgenstrahlung und eine Computertomografie gelten als unbedenklich. > Seit 2013 ist es möglich, Menschen mit Herzschrittmacher im MRT- Gerät (Magnetresonanztomografie) zu untersuchen. Für viele ist das eine gute Nachricht, denn nun profitieren auch sie von dieser Methode. Künftig werden in Deutschland immer mehr Herzschrittmacher implantiert, die extra für MRT-Untersuchungen ent- wickelt wurden. 23 Manchmal lieber Vorsicht walten lassen trische Impulse zum Herzen und die Si- gnale des Herzens zurück zum Impuls- geber. Die Geräte der Zukunft werden ohne diese Elektroden auskommen, was das Einsetzen deutlich vereinfacht. Zudem wird das Volumen des Geräts auf eine längliche Kapsel mit wenigen Millimetern Durchmesser schrumpfen, daher genügt statt einer Operation dem- nächst die ambulante Applikation unter die Haut. Und die Technik bietet noch mehr: Über eine Software kann auf Wunsch des Trägers jedes Gerät mit dem Compu- ter des behandelnden Kardiologen ver- bunden werden, sodass dieser jederzeit über den gesundheitlichen Status seines Patienten informiert ist und bei Unre- gelmäßigkeiten des Herzschlags trotz Herzschrittmacher oder bei einem an- stehenden Batteriewechsel sofort mit dem Patienten in Verbindung treten kann. Ist ein Notfall zu befürchten, alarmiert die Software den Arzt sogar per SMS auf seinem Handy. Viele Pati- enten fühlen sich durch diese Kontrolle im Hintergrund doppelt sicher. Das Einsetzen und Tragen eines Herzschrittmachers kann man heute ohne Weiteres als medizinischen Rou- tinevorgang bezeichnen. Die Träger führen ein weitgehend normales Leben. Sie müssen keine Angst mehr haben, aufgrund eines zu langsamen Herz- schlags einen Schwächeanfall zu erlei- den oder das Bewusstsein zu verlieren. Oder sogar zu sterben. Der Herzschritt- macher bietet Sicherheit: Mithilfe elek- trischer Impulse stimuliert er regelmä- ßig den Herzmuskel und regt ihn damit zur Kontraktion an. Der Patient merkt nicht einmal etwas davon. Diese Normalität kann allerdings dazu füh- ren, dass man vergisst, so ein Gerät überhaupt in sich zu tragen. Und dies wiederum kann in anderer Hinsicht gefährlich werden, wird doch der Herz- schrittmacher durch bestimmte äußere magnetische oder elektrische Impulse in seiner Funktion beeinträchtigt. Be- troffene können Irritationen vermei- den, indem sie folgende Empfehlungen beherzigen: