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MiB_Dezember-2015

18 Report ber die Sommerferien freuen sich in diesem Jahr nicht nur die Schüler: Auch die Münchner Stadtoberen sind heilfroh, dass sie Klassenzimmer, Kantinen, Turnhallen und Sanitärbereiche der Schulen für die Unterbringung von Flüchtlingen nutzen können. Es sind dramatische Wo- chen, als sich im Spätsommer ein nicht enden wollender Strom von Menschen aus dem Nahen Osten in Richtung München bewegt. Allein am ersten September-Wochen- ende treffen 20 000 Menschen am Hauptbahnhof ein. Bis die Weiterreise in andere Regionen organisiert ist, benöti- gen die Ankommenden – oft traumatisiert, schlecht ver- sorgt und wegen der bereits empfindlich kühlen Nächte erkältet – eine Unterkunft. Darunter Kleinkinder, hoch- schwangere Frauen und allein reisende Jugendliche. Ein Verbund von Münchner Hilfsorganisationen hat im Luisengymnasium in der Stadtmitte ein Notlager ein- gerichtet. 27 ehrenamtliche Helfer des Roten Kreuzes bauen über Nacht Betten auf, verteilen Bettwäsche und richten eine Essensausgabestelle ein. Ein Kleiderlager wird mit Spenden der Bevölkerung ausgestattet. Und die Münchner helfen: Hosen, Pullover, Kinderkleidung, aber vor allem warme Jacken werden für die oftmals nur unzu- reichend gekleideten Flüchtlinge vorbeigebracht. In man- chen abgegebenen Tüten finden die Helfer Schnuller und Babyfläschchen, die ebenfalls dringend be- nötigt werden. Das Hotel nebenan hat Hand- tücher und Badeschlappen gespendet. Ein Bettenfachgeschäft lieferte Bademäntel und Bett- wäsche. Die Neuankömmlinge tragen oft lediglich einen Rucksack oder eine Plastiktüte mit ihren letzten verbliebe- nen Habseligkeiten bei sich. Andere besitzen nur noch, was sie am Körper tragen. Sie freuen sich über T-Shirts zum Wechseln, über gespendetes Spielzeug für die Kinder und die Hygienesets, welche die Rotkreuz-Helfer für sie ausgelegt haben. Auch feste Schuhe finden Abnehmer, tragen doch nicht wenige der Zuzügler lediglich Flipflops an den Füßen. Lea Kubitz reicht einem Flüchtling eine Wolldecke über den Tresen. Seit sieben Uhr morgens leistet sie in der Klei- derausgabe ihren Dienst. „Der Andrang war durchgehend konstant“, erklärt sie zwischen den Gesprächen mit ihren Klienten. „Damit es übersichtlich bleibt, öffnen wir jetzt nur noch jede Viertelstunde und lassen höchstens zwan- zig Leute auf einmal rein.“ Dazwischen werden Tüten mit Spenden durch die Tür gereicht. Die Helfer sichten und sortieren. „Herzlich willkommen“ steht mit Kreide auf der Schultafel hinter Lea Kubitz geschrieben – auf Deutsch und Arabisch. Der 14-jährige Abdel steht ihr zur Seite, wenn es etwas zu übersetzen gibt. Er hat sich zusammen 20 000 Menschen kommen allein an einem Wochenende. Ü ende treffen 20000 Menschen am Hauptbahnhof ein. Bis 20000

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